FOREXSIGNALE MAGAZIN

DAS ONLINE-MAGAZIN FÜR TRADER

NewsAktienIndizes & FuturesKonjunkturdatenMagazinWallstreet-WatchZentralbanken

NVIDIA: China-Deal bewegt AMD & Intel mit

KURZ & KNAPP

Die Freigabe von NVIDIAs H200-Chips für China unter Auflagen durch Präsident Trump sorgt für neuen Diskussionsstoff im KI-Sektor. Auch AMD und Intel stehen im Fokus, profitieren aber zunächst weniger stark von der Neuausrichtung der US-Technologiepolitik. Parallel eskaliert der Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery zwischen Paramount Skydance und Netflix. Die Deals werfen Fragen nach Regulierung, geopolitischen Risiken und der künftigen Machtverteilung in Streaming und Halbleitern auf.

Am breiten Markt richtet sich der Blick auf die anstehende Entscheidung der Fed und die Frage nach einer möglichen „hawkischen Zinssenkung“. Unternehmensseitig prägen Nachrichten zu PepsiCo, Home Depot, CVS Health und mehreren US-Tech- und Softwarewerten den Handel. Zudem bewegen M&A-News um IBM und Confluent sowie Kursreaktionen bei Marvell, Broadcom und Tesla einzelne Branchen.

In Deutschland klafft die Lücke zwischen schwacher Industrie und einem nahe Rekordhochs notierenden DAX weiter auseinander. Rüstungswerte wie Rheinmetall und Immobilien- sowie Konsumtitel wie Vonovia und Bayer illustrieren die Sektorrotation im Leitindex. Makroseitig stehen JOLTS-Daten, der FOMC-Zinsentscheid und mögliche weitere Schritte der EZB im Zentrum der Aufmerksamkeit.

AUSBLICK US-Märkte

Deutschland & Europa

In Europa bleibt die Zinsdynamik zweigeteilt: Während die EZB bereits mehrere Schritte zur Lockerung unternommen hat, diskutieren einige Währungshüter inzwischen wieder offen über die Möglichkeit einer nächsten Anhebung, falls die Inflation nicht nachhaltig zurückgeht. Der DAX handelt trotz der strukturellen Schwäche der deutschen Industrie nahe Rekordniveau bei etwa 24.141 Punkten, sodass die Reaktion auf die US-Fed-Signale und die europäischen Inflationsdaten besonders aufmerksam verfolgt wird. In Australien hat die RBA die Leitzinsen zum dritten Mal in Folge bei 3,6% belassen und signalisiert, dass sie vorerst in einer verlängerten Pause bleibt, ehe sie bei anhaltend hartnäckiger Inflation frühestens 2026 wieder anheben könnte. Für europäische Anleihemärkte und Währungen bedeutet die Mischung aus Fed-Senkungen und möglicher EZB-Zögerlichkeit anhaltend volatile Renditen entlang der Zinskurve.

US-Ausblick

In den USA steht diese Woche ganz im Zeichen der Geldpolitik: Das FOMC hat heute seine zweitägige Sitzung begonnen, und die Märkte preisen eine nahezu sichere dritte Zinssenkung in diesem Jahr ein, wobei der Fokus weniger auf dem Schritt selbst als auf der Tonlage von Jerome Powell und dem Dot Plot liegt. Parallel dazu rücken die heutigen JOLTS-Stellangebotsdaten und die Quit-Rate in den Vordergrund, weil sie Hinweise liefern, ob sich der Arbeitsmarkt weiter abkühlt. Für die kommenden Quartale preist der Markt zusätzliche Kürzungen bis 2026 ein, während Investoren aufmerksam verfolgen, ob die Fed eher eine “hawkische Senkung” signalisiert oder Spielraum für weitere Lockerungen lässt. Für den S&P 500, der aktuell bei rund 6.850 Punkten nahezu unverändert notiert, könnte jede Abweichung von den Erwartungen kurzfristig deutliche Ausschläge auslösen.

DIE 5 WICHTIGSTEN STORYS

Was bedeutet Trumps Freigabe von Nvidias H200-Chips für China wirklich für den Chip-Sektor?

Die Freigabe von Nvidias H200-Exporten nach China durch Präsident Trump – gegen eine Abgabe von 25% an die US-Regierung und beschränkt auf geprüfte Kunden – öffnet für den Konzern einen potenziellen Milliardenmarkt und markiert zugleich einen klaren Kurswechsel in der US-Technologiepolitik. Nvidia (NVDA) hatte den chinesischen KI-Markt auf jährlich 50–60 Milliarden Dollar geschätzt und war durch frühere Exportverbote de facto vom wichtigsten Auslandsmarkt abgeschnitten; die Aktie reagiert darauf mit leichten Gewinnen und notiert aktuell bei rund 184,91 Dollar (-0,34% intraday nach vorbörslichen Zugewinnen). Für AMD (AMD, aktuell etwa 220,11 Dollar, -0,45%) und Intel (INTC, rund 40,37 Dollar, +0,17%) gilt derselbe Politikrahmen, doch profitieren sie zunächst weniger stark, weil ihre High-End-KI-Angebote in China nicht so dominant sind wie Nvidias H200-Plattform.

Strategisch versucht die Trump-Regierung, einen Kompromiss zu fahren: ökonomisch will man US-Chipkonzernen den Zugang zu einem lukrativen Markt zurückgeben und Steuereinnahmen abschöpfen, sicherheitspolitisch bleiben Blackwell- und andere absolute Spitzenchips weiterhin tabu und nur selektierte kommerzielle Kunden erhalten Zugriff. Kritiker warnen dennoch, dass selbst H200-Kapazität Chinas militärische KI-Projekte indirekt stärken könnte, während Peking laut Berichten erwägt, den Zugang seinerseits zu begrenzen, um heimische Anbieter wie Huawei, Capricorn und Enflame zu schützen. Für Investoren bedeutet der Schritt kurzfristig Rückenwind für Nvidia-Umsatzschätzungen und stützt den übergeordneten KI-Trade, gleichzeitig steigt jedoch das politische Risiko: Exportregeln können erneut verschärft werden, und der beginnende Technologiekorridor zwischen USA und China bleibt hochgradig unsicher. Im Sektor insgesamt dürfte die Entscheidung den Druck auf chinesische Käufer erhöhen, sich kurzfristig mit zugelassenen US-Chips einzudecken – während westliche Hyperscaler parallel mit Eigenentwicklungen und Partnern wie Broadcom versuchen, ihre Abhängigkeit von Nvidia längerfristig zu verringern.

Warum eskaliert der Bieterkrieg zwischen Paramount und Netflix um Warner Bros. Discovery?

Der Übernahmekampf um Warner Bros. Discovery hat sich zu einem der spektakulärsten Deals der jüngeren Hollywood-Geschichte entwickelt, weil Paramount Skydance mit einem feindlichen Barangebot von 30 Dollar je Aktie die bereits vereinbarte Transaktion mit Netflix frontal angreift. Während das ursprüngliche Netflix-Paket (NFLX, aktuell etwa 96,65 Dollar, -0,14%) aus Cash und Aktien einem Gegenwert von knapp 28 Dollar je WBD-Aktie und einer Enterprise-Value-Größe von rund 83 Milliarden Dollar entsprach, würde das reine Barangebot von Paramount die Bewertung von Warner Bros. Discovery auf etwa 108 Milliarden Dollar inklusive Schulden heben – ein Aufschlag von gut 18 Milliarden Dollar zusätzlicher Liquidität für die Zielaktionäre. Entsprechend steigen WBD-Papiere weiter und notieren derzeit bei rund 27,64 Dollar (+1,51%), während Paramount-Aktien nach einem Kurssprung von +9% am Vortag nochmals leicht anziehen.

Die Logik hinter den Angeboten ist grundverschieden: Für Netflix wäre Warner vor allem eine massive Katalog- und Studioerweiterung, die das ohnehin dominante Streaming-Geschäft geografisch und in der IP-Tiefe absichert, allerdings mit erheblichen Kartellrisiken, da eine kombinierte Netflix-Warner-Einheit den globalen Streamingmarkt klar dominieren würde. Paramount Skydance hingegen zielt auf einen klassischen Industriekonsolidierer: die Kombination zweier Studios soll Synergien von rund 6 Milliarden Dollar heben und eine fokussierte Studio- und Streaming-Plattform formen, die einfacher durch die Wettbewerbsprüfung kommt. Politisch wird der Deal zusätzlich aufgeladen, weil Präsident Trump öffentlich Bedenken gegen die Marktmacht einer Netflix-Warner-Fusion geäußert hat und sein Schwiegersohn Jared Kushner über den von ihm beratenen Fonds Affinity Partners offen im Paramount-Lager steht. Für Anleger in Warner-Bros.-Aktien eröffnet der Bieterkrieg kurzfristig eine attraktive Übernahmeprämie, birgt aber auch das Risiko, dass hohe Break-up-Fees von bis zu 5,8 Milliarden Dollar (Netflix) bzw. 5 Milliarden Dollar (Paramount) und ein regulatorisches Veto den Wert wieder vernichten. Strategisch steht Hollywood vor einer Weichenstellung: Entweder entsteht ein noch dominanterer globaler Streamer mit integriertem Studio oder ein neuer, schlagkräftiger Studiokonzern, während rein lineare Medienplayer weiter unter Druck geraten.

Wie wahrscheinlich ist eine „hawkische Zinssenkung“ der Fed und was bedeutet sie für die Märkte?

Eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed gilt für die morgige FOMC-Sitzung als nahezu ausgemachte Sache, doch die Märkte sorgen sich zunehmend, dass Jerome Powell die Lockerung mit einer klar “hawkischen” Botschaft verbindet. Laut CME FedWatch wird eine weitere Kürzung um 25 Basispunkte mit rund 89–90% Wahrscheinlichkeit eingepreist, während US-Staatsanleiherenditen – insbesondere die 10-jährige bei etwa 4,17% – in den letzten Wochen trotz vorangegangener Cuts wieder auf Mehrmonatshochs geklettert sind. Investoren fokussieren sich weniger auf den Einzelschritt, sondern auf Dot Plot, Dissent im FOMC und die Formulierungen zur künftigen Pfadabhängigkeit: Bleibt das Narrativ “higher for longer” trotz Senkungen bestehen, könnte das die Euphorie auf weitere schnelle Cuts 2026 deutlich dämpfen.

Makroseitig erschweren hartnäckige Inflationstendenzen und eine nur moderat abkühlende Konjunktur die Gratwanderung der Fed, die zwischen ihrer Preisstabilitätsmission und der Vermeidung eines 2022er-Szenarios neuer Inflationsschübe balancieren muss. Gleichzeitig deuten schwächere Konsum- und Arbeitsmarktsignale – etwa der jüngste Anstieg der US-Arbeitslosenquote auf 4,4% und eine abnehmende Dynamik in Jobangeboten – darauf hin, dass eine zu restriktive Politik die Wirtschaft in eine “versteckte Rezession” drängen könnte, in der das reale Wachstum hinter der Inflation zurückbleibt. Für Aktien bedeutet ein glaubwürdiger Pfad gradueller Zinssenkungen bei kontrollierter Inflation Rückenwind für Bewertungsmultiples, besonders in zinssensiblen Sektoren wie Tech und Immobilien; das Hauptrisiko wäre hingegen ein Schwenk zu erneuten Straffungssignalen, falls die Inflation wieder anzieht. Vor diesem Hintergrund dürfte der S&P 500, der aktuell knapp über 6.800 Punkten pendelt, in den nächsten 24 Stunden stark von jedem Halbsatz in Powells Statement abhängen.

Warum steht die deutsche Wirtschaft unter Druck, während der DAX an Rekordhochs kratzt?

Die deutsche Realwirtschaft steckt in einer strukturellen Stagnation, obwohl der DAX mit aktuell rund 24.141 Punkten nur knapp unter seinen Rekordständen und einer möglichen nächsten Hürde um 24.500–24.800 Punkte notiert, was die Diskrepanz zwischen Industrie-Realität und Börsenbewertung deutlich macht. Das IFO-Geschäftsklima schwächelt, der Maschinenbau klagt über Investitionszurückhaltung, im Baugewerbe brechen Aufträge weg und in der Automobilindustrie wächst die Angst vor massivem Stellenabbau – ein Industrieverband nach dem anderen warnt vor einem “strukturellen Industrie-Absturz”. Zugleich versucht die EZB, mit bereits sieben Zinssenkungen seit Juni 2024 die Wirtschaft zu stützen, während zuletzt sogar wieder über mögliche Anhebungen diskutiert wird, falls sich die Inflation nicht beruhigt, was die Planbarkeit für Unternehmen zusätzlich erschwert.

Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet der Verteidigungssektor zum heimlichen Wachstumsmotor wird: Deutschland will nächste Woche voraussichtlich 29 Beschaffungsverträge im Volumen von rekordverdächtigen 52–61 Milliarden Dollar für die Bundeswehr beschließen, um die stärkste konventionelle Armee Europas aufzubauen. Davon profitieren Aktien wie Rheinmetall, die nach der Rückeroberung der Marke von 1.500 Euro inzwischen um 1.630 Euro handeln und in einem strukturellen Rüstungsboom verankert sind, während Industriekonglomerate wie ThyssenKrupp trotz Rüstungsbezug abrutschen: Die Aktie verlor nach schwacher Prognose und der Ankündigung eines Verlusts im kommenden Geschäftsjahr zeitweise fast 10% und generierte mit dem Bruch des 50-Tage-Durchschnitts ein charttechnisches Verkaufssignal. Für Anleger entsteht damit ein zweigeteiltes Deutschland-Bild: Auf der einen Seite ein indexgetragener Bullenmarkt, gespeist von globalen Champions und Rüstungstiteln, auf der anderen Seite eine Breite der Industrie, die mit Energiekosten, Regulierung und Nachfrageschwäche kämpft – ein Spannungsfeld, das politischen und markttechnischen Zündstoff für 2026 birgt.

Wie zwingt der Aktivist Elliott Pepsi zu einer radikalen Portfolio-Diät?

PepsiCo geht auf Druck des aktivistischen Investors Elliott Investment Management in die Offensive und streicht fast 20% seiner US-Produktpalette, um Kosten zu senken, die Lieferkette zu straffen und sich stärker auf margenstärkere, nachgefragte Marken und erschwinglichere Produkte zu konzentrieren. Der Konzern plant parallel Entlassungen in Nordamerika, eine umfassende Supply-Chain-Review und Investitionen in Innovation mit “cleanen” Rezepturen – also einfacheren Zutaten ohne künstliche Farben und Aromen –, um ab 2026 das organische Umsatzwachstum zu beschleunigen und Rekord-Produktivitätseinsparungen sowie höhere Kernmargen zu erzielen. CEO Ramon Laguarta betont, dass die Maßnahmen unmittelbar aus den Gesprächen mit Elliott hervorgehen und dazu dienen sollen, das Portfolio konsequent auf die Preis- und Qualitätspräferenzen eines unter Druck stehenden Verbrauchers auszurichten.

Der Umbau fügt sich in ein größeres Bild: “Erschwinglichkeit” ist zum Leitmotiv globaler Konsumgüterkonzerne geworden, da die Lebenshaltungskostenkrise viele Haushalte zu Downgrades und bewussterem Einkauf zwingt – ein Thema, das in Unternehmensguidances und politischen Programmen gleichermaßen dominiert. Während große Player wie PepsiCo durch aktiven Portfoliomanagement, Skaleneffekte und Kostensenkungsprogramme die Marge sogar steigern können, geraten kleinere Marken und Händler, die Preisdruck eher schlucken müssen, zunehmend ins Hintertreffen. Für Anleger signalisiert der Deal mit Elliott zweierlei: Zum einen dürfte der Fokus auf Produktivität und Cash-Generierung den Investment-Case von PEP als defensiven Qualitätswert stärken, zum anderen zeigt er, dass aktivistische Investoren auch bei vermeintlichen “Burggraben-Unternehmen” im Konsumgütersektor bereit sind, tief in die operative Strategie einzugreifen, wenn sie Renditepotenzial sehen.

KURZNEWS

  • Home Depot (HD): Der Baumarktriese gab auf seinem Investorentag einen vorsichtigen Ausblick mit erwarteten vergleichbaren Umsätzen von lediglich flach bis +2%, da er kurzfristig keine Erholung des US-Wohnungsmarkts sieht.
  • Toll Brothers (TOL): Der Luxus-Hausbauer enttäuschte trotz starker Ausgangslage mit einem zurückhaltenden Ausblick und warnte vor Schwäche in vielen Regionen; die Aktie reagierte im vorbörslichen Handel mit rund -4,5%.
  • CVS Health (CVS): Auf dem Investorentag signalisierte der Konzern, dass die Umsätze 2026 unter einigen Wall-Street-Erwartungen liegen könnten, hob aber die Gewinnprognose an und erwartet ein bereinigtes EPS am unteren Ende eines Bereichs um 7–7,20 Dollar.
  • AutoZone (AZO): Der Teilehändler verfehlte die Gewinnerwartungen, mahnt eine zunehmende Konsumzurückhaltung bei größeren Reparaturausgaben an, will aber mit aggressiver Expansion Marktanteile gewinnen; die Aktie liegt vorbörslich etwa 1,7% im Minus.
  • IBM (IBM) / Confluent (CFLT): IBM kauft die Daten-Streaming-Plattform Confluent für rund 11 Milliarden Dollar, um die eigene KI-Softwareplattform mit Echtzeitdaten zu stärken, was Confluent-Aktien zeitweise um fast +30% nach oben trieb.
  • ASML (ASML): Europas wertvollster Techkonzern bleibt ein Engpasslieferant der globalen KI-Lieferkette; der CEO betont prall gefüllte Auftragsbücher, während Exportrestriktionen zwar belasten, aber den Nachfrageboom bisher nicht bremsen.
  • Marvell Technology (MRVL) / Broadcom (AVGO) / Microsoft (MSFT): Marvell rutschte um rund -7% ab, nachdem Berichte über eine mögliche engere Chip-Kooperation von Microsoft mit Rivalen Broadcom die Sorge vor Marktanteilsverlusten schürten.
  • Tesla (TSLA) / BYD: Tesla kämpft in Europa mit drastisch eingebrochenen Verkäufen, während der stark subventionierte chinesische Wettbewerber BYD seinen Marktanteil mit günstigen, qualitativ verbesserten E-Autos ausbaut.
  • Vonovia (VNA): Die Aktie rutschte auf ein neues Jahrestief um 23,90 Euro, da Spekulationen über eine mögliche erneute Zinserhöhung der EZB die ohnehin angeschlagene europäische Immobilienbranche zusätzlich belasten.
  • Bayer (BAYN): Nach einer deutlichen Kurszielanhebung durch JPMorgan von 25 auf 50 Euro setzte die Aktie ihre kräftige Erholung fort und bleibt ein Momentum-Titel im DAX.
  • Rheinmetall (RHM) / Nordex (NDX1): Rüstungswerte wie Rheinmetall profitieren von Rekord-Aufrüstungsprogrammen in Europa, während Nordex mit neuen Windkraftaufträgen aus Frankreich und Belgien dem Jahreshoch bei rund 28,50 Euro näherkommt.
  • PepsiCo (PEP): Der Konzern streicht auf Druck des aktivistischen Investors Elliott knapp 20% seiner US-Produktpalette, prüft die Lieferkette und setzt stärker auf erschwingliche Produkte mit “cleanen” Zutaten, um Wachstum und Margen ab 2026 zu steigern.
  • Bitcoin (BTC) / Gold: Bitcoin steckt in einer engen Handelsspanne um 90.000 Dollar, während physische Edelmetalle wie Gold trotz steigender Kapitalmarktzinsen robust bleiben – ein Hinweis auf die anhaltende Suche vieler Investoren nach Absicherung gegen hohe Staatsverschuldung und mögliche Entdollarisierung.

KALENDER Firmen & Unternehmen

Quartalszahlen

DatumUnternehmenEventDetails
Heute, vor US-HandelsstartCampbell Soup (CPB), AutoZone (AZO)Quartalszahlen Campbell Soup & AutoZoneBeide melden vor Börseneröffnung; wichtiger Einblick in Konsumlaune und Nachfrage nach Autoersatzteilen.
Morgen, nach US-BörsenschlussOracle (ORCL)Quartalszahlen OracleWird als Stimmungsbarometer für Cloud- und KI-Investitionen gesehen und fällt zeitlich mit der Fed-Entscheidung zusammen.
Diese Woche, nach US-Handel (AMC)Adobe (ADBE), Synopsys (SNPS)Quartalszahlen Adobe & SynopsysSoftware- und EDA-Schwergewichte liefern Hinweise auf Investitionsbudgets in Digital- und Chip-Design.
Donnerstag, nach US-BörsenschlussBroadcom (AVGO)Quartalszahlen BroadcomIm Fokus stehen KI-Infrastruktur und Custom-Chips für Hyperscaler, insbesondere die Kooperation mit Google.
Diese WocheGameStop (GME), AeroVironment (AVAV)Ergebnisse ausgewählter Mid CapsIm Newsflow: u.a. GameStop und Aerovironment, die als Stimmungsindikatoren für Retail-Spekulation bzw. Defense-Tech gelten.

Makrodaten

DatumRegionEventDetails
Heute, 10:00 ET (16:00 MEZ)USAUS JOLTS-Stellenangebote & Quit-RateFrische Signale zur Lage am US-Arbeitsmarkt; wichtig für die Fed-Einschätzung von Arbeitskräftemangel und Lohndruck.
Morgen, Abend (MEZ)USAFOMC-Zinsentscheid & Powell-PressekonferenzDritte Zinssenkung in Folge weitgehend eingepreist; Fokus auf Dot Plot, Dissent und Formulierung einer möglichen hawkischen Senkung.
Donnerstag, 14:30 MEZUSAUS-Erstanträge auf ArbeitslosenhilfeWöchentliche Arbeitsmarktdaten als Bestätigung oder Korrektiv zu den JOLTS-Zahlen.

IM BLICKPUNKT

  • Die Fed-Sitzung dominiert den Wochenausblick: Eine dritte Zinssenkung gilt als nahezu sicher, entscheidend für Aktien- und Anleihemärkte wird aber, wie “hawkisch” Jerome Powell den weiteren Pfad bis 2026 zeichnet.
  • Im KI-Sektor sorgt die überraschende Öffnung des US-Exportfensters für Nvidias H200-Chips nach China für einen potenziellen Milliarden-Rückenwind – bei gleichzeitiger Verschärfung der sicherheitspolitischen Debatte.
  • In der Medienbranche läuft ein historischer Bieterkrieg: Paramount Skydance attackiert mit einem 30-Dollar-All-Cash-Gebot die bereits vereinbarte Netflix-Transaktion für Warner Bros. Discovery und bringt Politik und Kartellbehörden in eine Zwickmühle.
  • Deutschland erlebt den Spagat zwischen struktureller Industriestagnation und Rüstungsboom: Während der DAX bei über 24.000 Punkten an Rekordständen kratzt, warnen Maschinenbau, Bau und Auto vor einem tiefgreifenden Strukturproblem.
  • Der Konsumsektor steht unter Anpassungsdruck: Maßnahmen wie der radikale Portfolio-Umbau bei PepsiCo oder vorsichtige Ausblicke von Home Depot und CVS zeigen, wie stark das Thema Erschwinglichkeit inzwischen Geschäftsmodelle prägt.