FOREXSIGNALE MAGAZIN

DAS ONLINE-MAGAZIN FÜR TRADER

Eli Lilly & Novo: GLP‑1-Risiko belastet Hims & Hers

KURZ & KNAPP

Hims & Hers gerät trotz Expansion in den britischen Markt und neuer Abnehmprogramme unter Druck. Der geplante SAFE Drugs Act of 2025 könnte das Geschäftsmodell rund um GLP‑1‑Compounding empfindlich treffen. Davon scheinen etablierte Hersteller wie Eli Lilly und Novo Nordisk zu profitieren, deren Originalpräparate regulatorisch gestützt würden. Parallel dazu rutscht Oracle nach KI‑Kommentare und Sorgen um die Finanzierung seiner Rechenzentrums-Offensive ab, während GE Vernova vom steigenden Stromhunger der Rechenzentren getragen wird.

Im Tech-Segment schwanken Amazon, Adobe, Nvidia und Microsoft zwischen KI-Euphorie und Bewertungsängsten. Ein Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery setzt Netflix und Paramount unter Zugzwang. Krankenhausketten wie HCA kämpfen mit Medicare-Sorgen, während Gig-Economy-Player wie Maplebear Amazons Vorstoß bei Same-Day-Lieferungen spüren. Bei Krypto verzeichnen Bitcoin und Ethereum deutliche Rücksetzer.

Makroseitig wirkt die jüngste, teils als hawkisch interpretierte Zinssenkung der Fed nach und treibt die Versteilerung der US-Zinskurve. Neue große Datenpunkte fehlen, weshalb die Märkte vor allem Fed-Signale und frische Earnings von Oracle, Adobe, Synopsys und Vail Resorts einpreisen. Für europäische Anleger steht damit vor allem die Reaktion der US-Börsen und die Frage im Raum, wie stark die KI-Investitionswelle globale Tech- und Gesundheitswerte weiter prägt.

RÜCKSPIEGEL

Wie präsentierten sich die US-Nachbörse und die wichtigsten Tech-Earnings?

In der US-Nachbörse dominierten erneut Technologiewerte und Softwaretitel die Schlagzeilen, nachdem mehrere Branchenschwergewichte ihre Zahlen vorgelegt hatten. Die Marktstimmung war insgesamt konstruktiv, da mehrere Unternehmen sowohl bei Umsatz als auch beim Ergebnis über den Erwartungen lagen und zum Teil optimistische Ausblicke präsentierten. Gleichwohl blieben Anleger selektiv: Während einige Wachstumswerte nach positiven Zahlen zulegen konnten, standen andere wegen Bewertungsfragen und Ausblicksunsicherheiten unter Druck. Die Futures auf die großen US-Indizes signalisierten nach Handelsschluss eine eher verhalten positive Tendenz und deuteten auf einen stabilen Start in den neuen Handelstag hin. Vor allem im Software- und KI-Umfeld blieb die Nachfrage der Investoren hoch, auch wenn nach der starken Rallye der vergangenen Monate Gewinnmitnahmen auf Einzelwertbasis zunahmen.

Oracle (ORCL) stand nach Zahlen zum zweiten Quartal im Fokus, nachdem der Umsatz um rund +14% auf etwa 16 Mrd. US‑Dollar zulegte, aber leicht hinter den Konsensschätzungen von 16,2 Mrd. US‑Dollar zurückblieb, während das bereinigte EPS mit 2,26 US‑Dollar die erwarteten 1,64 US‑Dollar deutlich übertraf.
Adobe (ADBE) meldete für das vierte Quartal ein bereinigtes EPS von 5,50 US‑Dollar gegenüber erwarteten 5,39 US‑Dollar und einen Umsatz von 6,19 Mrd. US‑Dollar gegenüber 6,11 Mrd. US‑Dollar, wobei der Ausblick auf das erste Quartal mit einem prognostizierten Umsatz von 6,25–6,30 Mrd. US‑Dollar und einem EPS von 5,85–5,90 US‑Dollar ebenfalls über den Schätzungen lag.
Synopsys (SNPS) überzeugte mit einem Ausblick auf das erste Quartal, der einen Umsatz von 2,37–2,42 Mrd. US‑Dollar (Konsens: 2,36 Mrd. US‑Dollar) und ein bereinigtes EPS von 3,52–3,58 US‑Dollar (Schätzung: 3,46 US‑Dollar) vorsieht, sowie mit Langfristleitlinien für 2026 von 9,56–9,66 Mrd. US‑Dollar Umsatz und einem bereinigten EPS von 14,32–14,40 US‑Dollar, die über den Markterwartungen lagen.

DIE 5 WICHTIGSTEN STORYS

Warum geraten Hims & Hers unter Druck, während Eli Lilly und Novo Nordisk zu den Gewinnern der Abnehm-Revolution zählen?

Die Aktie von Hims & Hers Health (HIMS) steht trotz operativer Expansionspläne unter Verkaufdruck und notiert aktuell bei rund 37,37 US‑Dollar mit einem Minus von -1,35%. Das Telemedizin-Unternehmen hat ein umfassendes Abnehmprogramm im Vereinigten Königreich gestartet und bringt dabei erstmals seine Frauengesundheits-Plattform “Hers” nach Großbritannien. Im Zentrum des Angebots stehen Markenmedikamente wie Wegovy von Novo Nordisk (NVO) und Mounjaro von Eli Lilly (LLY), ergänzt um telemedizinische Betreuung und Plattformdienste. Fundamental wird der Schritt vom Markt grundsätzlich positiv gesehen, da Hims & Hers damit am boomenden Markt für GLP‑1-Abnehmmedikamente in Europa partizipieren will. Gleichzeitig belastet jedoch ein neuer Gesetzesentwurf im US‑Kongress, der die Geschäftsgrundlage eines Teils des US‑Angebots in Frage stellt und die Risikoaversion der Anleger erhöht. Die zunächst freundliche Reaktion auf die UK-Expansion wich daher rasch Gewinnmitnahmen, sobald die politischen Schlagzeilen um die Regulierung von Abnehmmedikamenten aufkamen.

Für Gegenwind bei Hims & Hers sorgt der vorgeschlagene “SAFE Drugs Act of 2025”, eingebracht von den Abgeordneten Rudy Yakym (Republikaner) und André Carson (Demokraten), der die Herstellung nachgeahmter Versionen von FDA-zugelassenen Medikamenten durch Compounding-Apotheken stark einschränken würde. Ein solches Verbot träfe insbesondere individuelle GLP‑1‑Mischpräparate, die Telemedizin-Anbieter und spezialisierte Kliniken bislang als preiswertere Alternative zu Markenprodukten einsetzen – ein Kernargument im Marketing von Hims & Hers. Während Hims & Hers unter dieser regulatorischen Unsicherheit leidet, profitieren etablierte Pharmakonzerne wie Eli Lilly (LLY) und Novo Nordisk (NVO), deren Originalpräparate wie Mounjaro und Wegovy bei einer Verschärfung der Compounding-Regeln strukturelle Wettbewerbsvorteile erhalten. So legte die Aktie von Eli Lilly am Vortag um rund +1,3% zu und notiert derzeit bei etwa 989,68 US‑Dollar mit einem leichten Rückgang von -0,40%, während Novo Nordisk bei etwa 48,81 US‑Dollar um -0,49% tiefer liegt. Für Anleger bedeutet dies eine Spaltung des Abnehmmarktes: Plattformanbieter wie Hims & Hers bleiben Wachstumsstories mit hohem regulatorischem Risiko, während die etablierten GLP‑1‑Hersteller als potenzielle Profiteure einer strengeren Regulierung erscheinen. Kurzfristig dürfte die Volatilität im Segment hoch bleiben, langfristig entscheidet die endgültige Ausgestaltung des Gesetzes darüber, ob Hims & Hers seine Wachstumspläne mit Originalpräparaten profitabel skalieren oder das Geschäftsmodell anpassen muss.

Warum gerät Oracle trotz KI-Fantasie unter Druck, während GE Vernova vom Energiehunger der Rechenzentren profitiert?

Die Aktie von Oracle (ORCL) steht nach den jüngsten Entwicklungen im KI-Geschäft und frischen Kommentaren des Managements deutlich unter Druck und notiert derzeit bei rund 196,80 US‑Dollar mit einem Tagesverlust von -11,75%. Das Unternehmen hatte Investoren über Monate davon überzeugt, ein großer Gewinner des KI-Booms zu sein, insbesondere durch massive Investitionen in neue Rechenzentren und Cloud-Kapazitäten. Nun aber rücken Risiken stärker in den Fokus, etwa die hohe Kundenkonzentration rund um OpenAI und die Frage, wie der konzernweite Ausbau der KI-Infrastruktur finanziert werden soll. Marktbeobachter verweisen auf wachsende Schuldenrisiken und auf die Möglichkeit, dass die Kapitalintensität des KI-Geschäfts die Bilanz längerfristig belastet. Gleichzeitig betont das Oracle-Management, dass KI-Training und der Verkauf von KI‑Modellen zwar heute schon ein großes Geschäft sind, das eigentliche Potenzial aber in der breiten Einbettung von KI in unterschiedlichste Produkte und Anwendungen liege. Der nachbörsliche Kursrückgang, der zunächst bei rund -6% lag und sich inzwischen ausgeweitet hat, spiegelt somit vor allem Bewertungs- und Finanzierungszweifel wider, weniger eine Abkehr von der strategischen KI-Story.

Profiteure des gleichen Megatrends finden sich auf der Infrastrukturseite, allen voran GE Vernova (GEV), das von der rasant steigenden Stromnachfrage in den USA profitiert. Der Titel notiert aktuell bei etwa 711,00 US‑Dollar mit einem Rückgang von -1,66%, bleibt aber grundsätzlich in einem Aufwärtstrend, der von der wachsenden Elektrifizierung der Wirtschaft und dem Boom der Rechenzentren getragen wird. Analysten betonen, dass KI-getriebene Workloads und Cloud-Dienste massiv Stromkapazität binden und damit Investitionen in Netze, Erzeugung und Effizienzlösungen erzwingen – ein struktureller Rückenwind für Energie- und Netzwerkanbieter. Während also Software- und Cloud-Player wie Oracle an der Börse für ihre aggressiven Investitionsprogramme abgestraft werden, könnten Unternehmen wie GE Vernova zu den eher stabilen Profiteuren des KI-Booms zählen. Für Anleger rückt damit die Frage in den Vordergrund, welche Teile der KI-Wertschöpfungskette nachhaltig hohe Renditen erzielen können und wo Kapitalbedarf und Wettbewerbsdruck die Margen begrenzen.

Wie positionieren sich Amazon, Adobe und Nvidia im Spannungsfeld von KI-Euphorie und Bewertungsangst?

Im US-Techsektor zeigen sich unterschiedliche Kräfte zwischen selektiver KI-Euphorie und wachsenden Bewertungsfragen, insbesondere bei den großen Wachstumswerten. Amazon (AMZN) gehörte zuletzt zu den stärkeren Titeln im Nasdaq 100 und war zusammen mit anderen Mega-Caps wie Alphabet und Apple unter den Führungskräften des Marktes, notiert aktuell aber bei rund 228,29 US‑Dollar mit einem Rückgang von -1,51%. Demgegenüber standen andere Vertreter der sogenannten “Mag 7” im Minus, darunter Nvidia (NVDA), das derzeit etwa 179,89 US‑Dollar kostet und damit -2,12% tiefer liegt, sowie Microsoft (MSFT) mit rund 472,51 US‑Dollar und einem Verlust von -1,26%. Die Kursabschläge spiegeln einerseits Gewinnmitnahmen nach einer starken Rallye wider, andererseits Unsicherheit darüber, wie schnell sich die massiven KI-Investitionen tatsächlich in profitables Wachstum übersetzen lassen. Im Fokus steht auch Adobe (ADBE), dessen Aktie im laufenden Jahr vor dem jüngsten Bericht bereits um rund -20% gefallen war, weil Anleger fürchten, dass das kreative Kerngeschäft langfristig durch KI-Tools disruptiert werden könnte. Nach der Vorlage besser als erwarteter Zahlen und eines soliden Ausblicks notiert Adobe nun bei etwa 339,74 US‑Dollar mit -0,99%, doch die Debatte um die langfristige Wettbewerbsposition im KI-Zeitalter bleibt entscheidend für die weitere Kursentwicklung.

Für den heutigen Handelstag ist damit klar: Der Markt differenziert stärker zwischen Unternehmen, die KI glaubhaft in bestehende Geschäftsmodelle integrieren, und solchen, bei denen hohe Investitionen und Disruptionsrisiken im Vordergrund stehen. Amazon profitiert weiterhin von seiner Position im Cloud-Geschäft und im E‑Commerce, wo KI die Effizienz steigern und neue Services ermöglichen soll. Nvidia bleibt der zentrale Hardware-Lieferant der KI‑Rallye, ist aber nach der massiven Outperformance besonders anfällig für Stimmungsschwankungen und kleinste Enttäuschungen. Microsoft steht mit seinen Cloud- und Office-KI-Produkten zwar fundamental stark da, muss sich jedoch denselben Bewertungsfragen stellen wie andere Mega-Caps. Adobe wiederum muss unter Beweis stellen, dass es KI nicht nur als Bedrohung, sondern als Wachstumstreiber für sein Abo-Geschäft nutzen und neue Preismodelle durchsetzen kann. Anleger sollten daher verstärkt auf Ausblicke, Investitionsdisziplin und konkrete KI-Monetarisierung achten, anstatt KI-Fantasie pauschal zu bewerten.

Warum tobt ein Bieterkrieg um Warner Bros. Discovery – und wie trifft das Netflix?

Im US-Mediensektor eskaliert der Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery (WBD) und belastet zugleich die Aktie von Netflix (NFLX). Die Papiere von Netflix fielen zuletzt an sechs Handelstagen in Folge und gaben in diesem Zeitraum um insgesamt rund -15% nach, was dem schwächsten Lauf seit 2022 entspricht; aktuell notiert die Aktie bei etwa 92,98 US‑Dollar. Auslöser der Schwächephase ist unter anderem der schärfer werdende Wettbewerb um Inhalte und Assets, da mehrere Interessenten um Warner Bros. Discovery buhlen. Paramount Global (PARA) meldete sich mit der Aussage zu Wort, dass die Barkomponente des Netflix-Angebots etwa 7 US‑Dollar je Aktie niedriger liege als das eigene Angebot und bezeichnete seinen Vorschlag von 30 US‑Dollar pro Aktie als überlegen. Die Aktie von Warner Bros. Discovery zählte zu den Top-Gewinnern im Nasdaq 100 und legte um rund +4,5% zu, nachdem sie bereits vier Tage in Folge gestiegen war und in dieser Zeit etwa +16% gewonnen hat. Politische Akzente kommen hinzu, nachdem Ex-Präsident Donald Trump betonte, dass jeder Deal für Warner Bros. Discovery den Sender CNN einschließen müsse – ein Punkt, der im Paramount-Angebot, nicht aber im Netflix-Deal abgebildet ist. Für Anleger bedeutet der Bieterkrieg steigende strategische Prämien auf Medien-Assets, aber auch erhöhte Integrations- und Regulierungsrisiken für den späteren Gewinner.

Warum geraten Krankenhausketten und Gig-Economy-Aktien unter Druck, wenn Amazon sein Lieferangebot ausweitet?

Im US-Gesundheits- und Internetsektor sehen sich gleich zwei Gruppen von Unternehmen mit politischem und kompetitivem Gegenwind konfrontiert. Große Krankenhausketten wie HCA Healthcare (HCA), aktuell bei etwa 467,45 US‑Dollar und -0,27%, gerieten stark unter Druck, nachdem Berichte aufkamen, dass republikanische Kongressführer Kürzungen der Medicare-Zahlungen für Krankenhäuser als Gegenvorschlag zu einer Verlängerung der Obamacare-Subventionen prüfen; die Aktie von HCA verlor im Tagesverlauf rund -4%. Damit rückt erneut das politische Risiko in den Mittelpunkt, dass Budgetkompromisse in Washington direkt auf die Margen großer Klinikbetreiber durchschlagen könnten. Parallel dazu standen Online-Gig-Economy-Werte unter Druck, nachdem Amazon angekündigt hatte, sein Angebot für die Lieferung am selben Tag von verderblichen Lebensmitteln auf über 2.300 Städte und Gemeinden auszuweiten. Die Mutter von Instacart, Maplebear (CART), fiel um etwa -6% und notiert derzeit bei rund 43,11 US‑Dollar, während auch Titel wie Lyft, Uber und DoorDash deutliche Einbußen hinnehmen mussten – ein Signal, dass der Markt Amazons Marktmacht in der Logistik sehr ernst nimmt.

KURZNEWS

  • CSCO – Cisco Systems: Die Aktie von Cisco steigt um rund +0,9% und markiert damit ein neues Rekordhoch, das erste seit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000, gestützt von einer siebentägigen Erholungsserie.
  • PLAY – Dave & Buster’s Entertainment: Dave & Buster’s sprang in der Sitzung um etwa +13% nach oben, nachdem Analysten trotz eines verfehlten dritten Quartals auf deutlich verbesserte vergleichbare Umsätze im Oktober und November verwiesen.
  • MTN – Vail Resorts: Die Aktie von Vail Resorts gab nachbörslich um knapp -1% nach, da der Nettoumsatz im ersten Quartal unter den Erwartungen lag, obwohl die gesamten Skifahrerbesuche über den Schätzungen und der Verlust je Aktie mit 5,20 US‑Dollar etwas besser als prognostiziert ausfielen.
  • BTC – Bitcoin: Bitcoin korrigiert und notiert aktuell bei etwa 90.360 US‑Dollar mit einem Tagesminus von -2,15%, nachdem zuvor Bewegungen um die Marke von 92.500 US‑Dollar zu beobachten waren.
  • ETH – Ethereum: Ethereum liegt zur Stunde bei rund 3.211 US‑Dollar und verliert -3,82%, nachdem der Token zuletzt eine Erholungsbewegung gezeigt hatte, die ihn zeitweise um +0,8% auf rund 33,50 US‑Dollar je Token (in der Ursprungsaussage) steigen ließ.

KALENDER Firmen & Unternehmen

EARNINGS KALENDER

Heute rücken vor allem Nachwehen bereits gemeldeter Zahlen in den Blick, da mehrere große Software- und Freizeitanbieter ihre jüngsten Ergebnisse vorgestellt haben. Oracle (ORCL) lieferte Quartalszahlen mit einem Umsatz von rund 16 Mrd. US‑Dollar (erwartet: 16,2 Mrd. US‑Dollar) und einem bereinigten EPS von 2,26 US‑Dollar gegenüber prognostizierten 1,64 US‑Dollar, wobei die Kursreaktion trotz des Gewinnanstiegs negativ ausfiel. Adobe (ADBE) meldete für das vierte Quartal einen Umsatz von 6,19 Mrd. US‑Dollar (Konsens: 6,11 Mrd. US‑Dollar) und ein bereinigtes EPS von 5,50 US‑Dollar (erwartet: 5,39 US‑Dollar) sowie einen kurzfristigen Ausblick, der mit einem prognostizierten Umsatz von 6,25–6,30 Mrd. US‑Dollar und einem EPS von 5,85–5,90 US‑Dollar ebenfalls über den Schätzungen liegt. Synopsys (SNPS) stellte einen Q1-Umsatz von 2,37–2,42 Mrd. US‑Dollar (erwartet: 2,36 Mrd. US‑Dollar) und ein bereinigtes EPS von 3,52–3,58 US‑Dollar (Konsens: 3,46 US‑Dollar) in Aussicht und gab zudem Langfristziele für 2026 mit 9,56–9,66 Mrd. US‑Dollar Umsatz und einem EPS von 14,32–14,40 US‑Dollar bekannt. Vail Resorts (MTN) veröffentlichte Ergebnisse für das erste Quartal mit einem Nettoumsatz unter den Erwartungen, aber höheren Skifahrerbesuchen als prognostiziert und einem Verlust von 5,20 US‑Dollar je Aktie, der leicht über den Schätzungen lag. Neue, klar terminierte Earnings-Veröffentlichungen für den restlichen Tag werden in den vorliegenden Aussagen nicht genannt, sodass der Fokus der Anleger auf der Kursverarbeitung dieser bereits gemeldeten Zahlen liegen dürfte.

MAKRO KALENDER

Auf der makroökonomischen Seite wirkt die jüngste Zinsentscheidung der Federal Reserve nach, die ihre dritte Zinssenkung des Jahres um 0,25 Prozentpunkte beschlossen hat. Der aktualisierte Ausblick des FOMC sieht für das kommende Jahr lediglich eine weitere Zinssenkung vor, wobei die Spanne der Prognosen im Gremium ungewöhnlich groß ist und damit auf eine erhöhte Unsicherheit über den künftigen Pfad hinweist. Konkrete neue Datenveröffentlichungen wie CPI, PPI oder Arbeitsmarktreports für den heutigen Tag werden in den vorliegenden Aussagen nicht genannt. Damit konzentriert sich der Markt vorerst auf die Interpretation der Fed-Kommunikation, die Versteilerung der US-Zinskurve und die Anpassung der Zinserwartungen an den Terminmärkten. Weitere terminierte Makroereignisse sind in den aktuellen Quellen nicht explizit ausgewiesen.

IM BLICKPUNKT

Wie bewerten Analysten aktuell die hohen KI-Ausgaben der Unternehmen? Jüngste Kommentare aus dem Research-Bereich heben hervor, dass viele Sorgen über angeblich überzogene Investitionen in KI relativiert werden könnten. So wird darauf verwiesen, dass der durchschnittliche Konzern im S&P 500 derzeit nur rund 1% des Umsatzes für KI ausgibt, was im historischen Vergleich eher moderat erscheint. Analysten sehen darin ein Indiz, dass das Argument “zu hoher KI-Ausgaben” für viele Titel übertrieben sein könnte und sich die Debatte stärker auf Kapitalrendite und Monetarisierung der Investitionen verlagern sollte. Konkrete neuen Einstufungen, Ratingänderungen oder Kursziele für Einzelaktien werden in den vorliegenden Aussagen jedoch nicht genannt, sodass der Blickpunkt heute vor allem auf der grundsätzlichen Einordnung der KI-Investitionswelle liegt.

VERWANDTE ARTIKEL

NaN.NaN.NaN • NaN:NaN

SPY nach Fed-Zinsschnitt: SpaceX-IPO und Bitcoin bewegen

KURZ & KNAPP

Die US-Notenbank sorgt mit einem dritten „hawkish cut“ fuer Wirbel, doch der breite Markt-ETF SPY schliesst freundlich. Langlaeufer-Anleihen wie TLT reagieren nur verhalten auf die neuen Zins- und Dot-Plot-Signale. Parallel sorgt die Aussicht auf einen Mega-IPO von SpaceX mit Billionenbewertung fuer Aufsehen im Raumfahrtsektor. Auch Bitcoin und Ethereum zeigen nach der Fed-Entscheidung eine unterschiedliche Entwicklung.

Im Industriesektor profitieren GE Vernova und Siemens Energy vom globalen KI-Stromhunger. Tech-Anleger blicken gespannt auf die anstehenden Zahlen von Oracle und Adobe als Stimmungstest fuer den KI-Software-Boom. Zudem praegen zahlreiche Einzelmeldungen von Photronics bis GameStop ein Bild selektiver Marktbewegungen.

In Europa ruecken Werte wie Siemens Energy, Delivery Hero und Ruestungs- sowie Raumfahrtunternehmen in den Vordergrund. Makroseitig bestimmen die juengste Entscheidung der Federal Reserve und Arbeitsmarktdaten wie der Employment Cost Index die Diskussion. Anleger achten zudem auf die weiteren Signale zur Geldpolitik und moegliche Auswirkungen auf internationale Boersen.

RÜCKBLICK Handelstag

US BOERSE

Die US-Börse beendete den Handelstag nach der Fed-Entscheidung freundlich, mit einem Plus von +0,64% beim breiten Markt-ETF SPY, während Langläufer-Staatsanleihen über den TLT mit +0,23% auf $88,17 nur verhalten reagierten. Die dritte Zinssenkung in Folge um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 % bis 3,75 % war weitgehend eingepreist, die ungewöhnlich deutliche Uneinigkeit im FOMC sorgte jedoch für erhöhte Volatilität rund um die Veröffentlichung. Wachstums- und KI-Fantasie-Titel standen im Fokus, während zinssensitive Finanzwerte von der Aussicht auf niedrigere Kurzfristzinsen, aber flachere Zinserwartungen für 2026 nur begrenzt profitieren konnten.

EUROPA DEUTSCHLAND

In Europa rückten Energiewerte und Rüstungstitel in den Fokus, wobei Siemens Energy (ENR) mit einem Anstieg auf $19,43 und +4,63% von der Neubewertung der Strom-Infrastruktur-Fantasie profitierte. Wachstumsstories wie Delivery Hero legten im Tagesverlauf zeitweise um bis zu +14% zu, nachdem das Management neue strategische Optionen zur Wertsteigerung prüft. Im Rüstungs- und Weltraumsegment standen Kooperationen rund um Helsing, Rheinmetall, Kongsberg, Hensoldt und Isar Aerospace im Fokus, die vom massiven Ausbau verteidigungsrelevanter Satellitenkapazitäten in Europa profitieren sollen.

MAKRO GELDPOLITIK

Makroökonomisch dominierte die Entscheidung der Federal Reserve, den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 25 Basispunkte auf 3,50 % bis 3,75 % zu senken, begleitet von einem Dot-Plot, der nur noch eine Zinssenkung für 2026 signalisiert. Die Sitzung war bemerkenswert, weil mit Austan Goolsbee und Jeffrey Schmid zwei Mitglieder gegen jegliche Senkung stimmten, während Gouverneur Stephen Myron sogar eine Senkung um 50 Basispunkte forderte, was den internen Dissens offenlegt. Zusätzlich kündigte die Fed Käufe von rund 40 Milliarden Dollar an Treasury Bills in den nächsten 30 Tagen ab dem 12. Dezember an, um die Liquidität im Bankensystem zu stützen und die Kontrolle über den geldpolitischen Kurs zu sichern.

WAS HEUTE WICHTIG WAR

Warum ist der dritte „hawkish cut“ der Fed ein Überraschungssignal für Aktien, Anleihen und Krypto?

Die Federal Reserve hat wie erwartet zum dritten Mal in Folge den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 % bis 3,75 % gesenkt – doch der Tonfall bleibt klar „hawkish“. Im sogenannten Dot-Plot signalisieren die Währungshüter nur noch eine Zinssenkung für 2026, womit sie die Marktträume von einer langen Lockerungsserie dämpfen. Gleichzeitig startet die Fed Käufe von kurzlaufenden Staatsanleihen (Treasury Bills) im Volumen von rund 40 Milliarden Dollar in den nächsten 30 Tagen ab dem 12. Dezember, um ausreichend Reserven im System zu halten. Die Sitzung ist zudem historisch, weil es gleich drei Gegenstimmen gab: Gouverneur Stephen Myron verlangte eine kräftigere Senkung um 50 Basispunkte, während Austan Goolsbee und Jeffrey Schmid überhaupt keine Senkung wollten. An den Märkten setzte sich dennoch eine positive Lesart durch: Der ETF auf den S&P 500, SPY, schloss bei $687,39 mit einem Plus von +0,64%. Langläufer-Staatsanleihen über den ETF TLT verteuerten sich moderater auf $88,17 und +0,23%, was einer abwartenden Haltung der Bond-Investoren entspricht.

Die Quintessenz: Die Fed liefert zwar eine Zinssenkung, möchte aber deutlich machen, dass der Lockerungszyklus nicht in eine aggressive Stimulus-Offensive übergeht. Diese Kombination aus Schritt-für-Schritt-Senkungen und vorsichtigen Prognosen ist der Kern eines „hawkish cut“ – die Fed nimmt Druck von der Wirtschaft, ohne die Inflationsbekämpfung preiszugeben. Für Aktien wie den breiten Markt-ETF SPY ist diese Mischung kurzfristig positiv, weil niedrigere Kurzfristzinsen die Bewertungsmodelle stützen, während die Signale für 2026 exzessive Spekulation bremsen. Am Anleihemarkt erklärt das moderate Plus von +0,23% beim TLT, dass Anleger zwar mit weiter fallenden Renditen rechnen, aber keine aggressive Rallye einpreisen. Auffällig ist zudem die Reaktion bei Risiko-Assets wie Kryptowährungen: Bitcoin notiert am Abend bei $92.461 mit -0,19%, Ethereum hingegen bei $3.360 und +1,81% – ein Hinweis, dass Investoren im Krypto-Sektor differenzierter zwischen Projekten und Use-Cases unterscheiden. Insgesamt verlagert die Fed mit ihrem Ausblick die Markterwartungen stärker in Richtung 2026 und zwingt Anleger, ihre Zinsszenarien neu zu kalibrieren.

Was bedeutet das für Anleger praktisch? Erstens: Der Fokus rückt von der Frage „Wie viele Cuts kommen noch?“ hin zur Frage „Wie lange bleibt das Zinsniveau real restriktiv?“. Der Dot-Plot mit nur einer Zinssenkung 2026 zeigt, dass die Fed von einer relativ robusten Konjunktur und nur schrittweise sinkender Inflation ausgeht – Wachstumsaktien und Qualitätswerte im SPY profitieren davon tendenziell stärker als hochverschuldete Zykliker. Zweitens: Die zusätzlichen T-Bill-Käufe über 40 Milliarden Dollar verbessern die Liquidität und unterstützen damit indirekt Risikoanlagen, ohne dass die Fed das als neue QE-Runde verkaufen muss. Drittens: Die ungewöhnlich offen ausgetragene Dissens-Situation im FOMC erhöht die Datenabhängigkeit – jede Makrozahl kann künftig stärkere Ausschläge bei SPY und TLT auslösen, weil die Bandbreite der möglichen Pfade sichtbar größer geworden ist. Für Krypto-Investoren bleibt die Fed ein zweischneidiges Schwert: Zwar hilft ein Ende des Zinspeaks Assets wie Bitcoin und Ethereum, aber der „hawkish cut“ bremst die Fantasie eines schnellen Liquiditätsbooms, der die Kurse explosionsartig nach oben treiben könnte. Anleger sollten daher stärker auf Selektion, Duration-Management und Risikostreuung achten, statt blind auf eine „Fed-Put“-Rallye zu setzen.

Wie zündet der geplante SpaceX-Mega-IPO den nächsten Raketenstart am Aktienmarkt?

SpaceX plant laut mehreren Berichten den wohl größten Börsengang aller Zeiten – und schürt damit eine neue Welle der Fantasie im Raumfahrt- und New-Space-Sektor. Das Unternehmen strebt für den geplanten IPO im Jahr 2026 eine Bewertung von rund 1,5 Billionen Dollar an und will damit mehr als 30 Milliarden Dollar frisches Kapital einsammeln. Damit würde SpaceX den bisherigen Rekordhalter Saudi Aramco, der beim IPO rund 29 Milliarden Dollar eingeworben hat, deutlich übertreffen. Das Geld soll unter anderem in Projekte wie weltraumgestützte Rechenzentren und den weiteren Ausbau des Satellitengeschäfts fließen. Die Nachricht sorgt bereits in der zweiten Reihe für heftige Kursausschläge: Aktien wie Rocket Lab (RKLB) springen auf $57,40 mit einem Plus von +7,43%. Dagegen kommt der Weltraumtourismus-Pionier Virgin Galactic (SPCE) mit $3,63 und einem Minus von -4,72% unter Druck, weil Investoren ihre Wetten offenbar klar auf skalierbare Nutzanwendungen statt auf Tourismus-Fantasie verlagern.

Für Anleger markiert der mögliche SpaceX-IPO einen strategischen Meilenstein: Er könnte den gesamten New-Space-Sektor neu bepreisen und eine Flut weiterer Börsengänge anstoßen. Eine Bewertung von 1,5 Billionen Dollar würde SpaceX auf Augenhöhe mit den größten Tech-Konzernen der Welt stellen und den Kapitalmarkt praktisch zwingen, Raumfahrt nicht mehr als Nische, sondern als kritische Infrastruktur zu sehen. Der Kursanstieg von RKLB auf $57,40 und +7,43% spiegelt die Erwartung wider, dass Zulieferer und kleinere Player vom wachsenden Auftragsvolumen profitieren, wenn SpaceX seine Kapazitäten massiv ausbaut. Umgekehrt zeigt das Minus von -4,72% bei SPCE, dass Geschäftsmodelle ohne klaren Cashflow-Pfad in einem Umfeld selektiverer Investoren gnadenlos abgestraft werden. Wer heute auf den New-Space-Boom setzt, sollte daher genau differenzieren: Infrastruktur- und Launch-Provider wie RKLB profitieren direkt von der Industrialisierung des Orbits, während spekulative Storys wie SPCE eher zu Zockerpapieren werden. Der anvisierte Mega-IPO von SpaceX wird damit zum Lackmustest, ob Investoren bereit sind, Raumfahrt endgültig in die Liga der systemrelevanten Megatrends mit langfristigen Cashflows zu heben.

Wie profitieren GE Vernova und Siemens Energy vom Rekord-Hunger der KI nach Strom?

GE Vernova (GEV) erlebt einen echten Durchbruch am Kapitalmarkt, nachdem das Unternehmen auf seinem Investorentag die Latte für Wachstum und Kapitalrückführung deutlich höher gelegt hat. Die Aktie schießt auf $722,75 und legt damit um satte +15,58% zu, weil Investoren die neue Story des „KI-Stromlieferanten“ annehmen. Das Management erwartet, dass sich der Auftragsbestand bis 2028 von zuvor geplanten 135 Milliarden Dollar auf nun rund 200 Milliarden Dollar nahezu verdoppeln wird – getrieben von der Elektrifizierungsnachfrage durch Rechenzentren und KI-Infrastruktur. Gleichzeitig wird die Zielmarge im EBITDA auf 20 % angehoben, die Dividende verdoppelt und das Aktienrückkaufprogramm von 6 auf 10 Milliarden Dollar aufgestockt. Diese Kombination aus strukturellem Wachstum und aktionärsfreundlicher Kapitalpolitik macht GEV zum klaren Profiteur des globalen KI-Investitionszyklus. Im Fahrwasser dieser Neu-Bewertung legt auch der europäische Energietechnik-Spezialist Siemens Energy (ENR) zu und steigt auf $19,43 mit einem Plus von +4,63%, weil Anleger parallels einen ähnlichen Hebel auf den Infrastrukturboom sehen.

Die Botschaft des Tages: Wer die KI-Revolution spielen will, muss nicht nur in Chips investieren, sondern auch in die Strom- und Netzbetreiber dahinter. GE Vernova positioniert sich mit dem verdoppelten Backlog-Ziel von 200 Milliarden Dollar bis 2028 als Enabler der globalen Elektrifizierung – vom Windpark bis zum Hochspannungsnetz für energiehungrige Rechenzentren. Die Anhebung der EBITDA-Marge auf 20 % und die Erhöhung des Buyback-Programms auf 10 Milliarden Dollar signalisieren, dass das Management den Free Cashflow künftig gezielt an die Aktionäre zurückgeben will. ENR profitiert von einem ähnlichen Setup: politische Rückenwinde, strategische Bedeutung der Netze und die Chance, eine große Kapitalerhöhung zu vermeiden, stützen die Neubewertung der Aktie auf $19,43 und +4,63%. Für Investoren entsteht damit ein neues Spielfeld: Neben KI-Chip-Herstellern wie Nvidia etabliert sich eine zweite Reihe von klaren Profiteuren, die den notwendigen Strom und die Infrastruktur liefern. Wer den KI-Boom breiter spielen will, findet in Titeln wie GEV und ENR Hebel auf einen Jahrzehnte dauernden Ausbauzyklus, der weit weniger zyklisch ist als einzelne Hardware-Generationen im Chip-Sektor.

Wie stark belasten KI-Investitionen und Schulden die Erwartungen an Oracle und Adobe vor den Zahlen?

Vor den heutigen Quartalszahlen stehen Oracle (ORCL) und Adobe (ADBE) als Schlüsselfiguren im KI-Software-Boom unter besonderer Beobachtung der Anleger. Die Aktie von ORCL handelt vorbörslich beziehungsweise im Vorfeld der Zahlen bei $207,50 und verliert damit -6,33%, nachdem sie seit September bereits rund ein Drittel vom Allzeithoch abgegeben hat. Investoren sorgen sich vor allem um die hohe Schuldenlast und die massiven Investitionen in Rechenzentren, die nach dem rund 300 Milliarden Dollar schweren Deal mit OpenAI notwendig wurden; allein 18 Milliarden Dollar neue Schulden flossen in den Ausbau der Kapazitäten. Erwartet werden für Oracle ein Gewinn je Aktie von 1,64 Dollar, ein Umsatz von 16,2 Milliarden Dollar und ausstehende Leistungsverpflichtungen (RPO) von rund 519 Milliarden Dollar. Der Markt will wissen, ob diese RPO tatsächlich in margenstarke Umsätze umgemünzt werden können – oder ob hier nur eine „zirkuläre“ KI-Story geschrieben wird, die auf Dauer nicht trägt. Adobe dagegen notiert vor den Zahlen mit $344,45 und einem Mini-Plus von +0,04%, kämpft aber inhaltlich mit zunehmender Konkurrenz durch KI-Tools, die klassische Kreativsoftware infrage stellen.

Im Kern geht es heute Abend um die Frage, ob die KI-Investitionswelle bereits in nachhaltige Cashflows übersetzt wird oder ob wir uns am Rand einer „AI-Bubble“ bewegen. Oracle muss zeigen, dass das sehr große RPO-Volumen von 519 Milliarden Dollar nicht nur eine Bilanzkosmetik ist, sondern in absehbarer Zeit sichtbar in Umsatz und Gewinn je Aktie – aktuell erwartet bei 1,64 Dollar – durchschlägt. Die hohe Verschuldung von 18 Milliarden Dollar für den Ausbau der Rechenkapazitäten wirkt nur dann verkraftbar, wenn die anvisierten Erlöse aus dem OpenAI-Vertrag und anderen KI-Deals die Kapitalkosten deutlich übersteigen. Adobe wiederum muss mit einem erwarteten EPS von 5,39 Dollar und einem Umsatz von 6,1 Milliarden Dollar beweisen, dass es seine dominante Marktposition trotz KI-Konkurrenz wie den Bildgeneratoren großer Modelle verteidigen kann. Gelingt es beiden, die Skepsis zu zerstreuen, könnte der aktuelle Rücksetzer bei ORCL auf $207,50 und -6,33% zur Einstiegsgelegenheit werden und ADBE von der Seitwärtsphase ins nächste Wachstumssegment heben. Scheitern sie jedoch an den hohen Erwartungen, wäre das ein Warnschuss für den gesamten KI-Softwarekomplex – und ein weiteres Argument für die These, dass der Markt die kurzfristigen Ertragspotenziale der AI-Welle überschätzt.

Wie treiben Tesla und NVIDIA mit Milliardeninvestitionen den neuen Supercomputer-Megamarkt voran?

Tesla (TSLA) und Nvidia (NVDA) stehen im Zentrum eines neuen Milliardenmarkts rund um KI-Supercomputer, der weit über das klassische Autogeschäft hinausreicht. TSLA schließt den Handelstag bei $451,15 mit einem Plus von +1,34%, nachdem CEO Elon Musk Investitionen von weit über 1 Milliarde Dollar in den hauseigenen Supercomputer „Dojo“ bis Ende 2024 bestätigt hat. Insgesamt plant Tesla allein in diesem Jahr KI-Ausgaben von rund 10 Milliarden Dollar, um Autonomie-Funktionen, Robotaxis und den humanoiden Roboter „Optimus“ voranzutreiben. Trotzdem bleibt Tesla massiv von Nvidia abhängig: Musk gibt an, dass das Unternehmen 2024 zwischen 3 und 4 Milliarden Dollar für NVDA-Hardware ausgeben wird. Parallel hat Musks KI-Firma xAI den „Colossus“-Supercluster in Memphis mit 100.000 Nvidia H100-GPUs in Betrieb genommen – ein weiterer Beleg für den in die Höhe schießenden Bedarf an Hochleistungschips. Während TSLA als vertikal integrierter Anwender von KI-Hardware bewertet wird, reflektiert der Kurs von NVDA bei $182,20 und -1,50% die kurzfristige Nervosität nach einem starken Lauf und regulatorischen Diskussionen.

Für Investoren zeichnen die Zahlen ein klares Bild: KI-Supercomputer werden zur neuen kritischen Infrastruktur – ähnlich wie einst Öl und Stromnetze. Die von Tesla geplanten 10 Milliarden Dollar KI-Ausgaben und die konkrete Investition von über 1 Milliarde Dollar in „Dojo“ zeigen, wie ernst der Konzern die Vision von Robotaxis und humanoiden Robotern nimmt; Musk spricht sogar von einem langfristigen Potenzial, Tesla zu einem 25-Billionen-Dollar-Unternehmen zu machen. Gleichzeitig unterstreicht die Abhängigkeit von Nvidia-Hardware – mit geplanten Käufen von 3–4 Milliarden Dollar im Jahr – die quasi-monopolartige Stellung von NVDA im High-End-KI-Chipmarkt. Der „Colossus“-Cluster mit 100.000 H100-GPUs macht deutlich, dass der adressierbare Markt weit über Autobauer hinausgeht und ganze Ökosysteme von KI-Modellbetreibern und Rechenzentrumsbetreibern umfasst. Kurzfristige Kursrückgänge wie -1,50% auf $182,20 bei NVDA sind vor diesem Hintergrund eher Ausdruck von Gewinnmitnahmen als ein Bruch der strukturellen Story. Langfristig dürften Konzerne wie Tesla und Nvidia gemeinsam definieren, wie viel Rechenleistung die KI-Ökonomie der nächsten Dekade tatsächlich verschlingen wird – und wer an dieser Wertschöpfungskette am stärksten partizipiert.

KURZNEWS

  • JPM – JPMorgan Chase & Co.: Die Aktien von JPMorgan geraten unter Druck, nachdem das Management für das kommende Jahr mit Ausgaben von rund 105 Milliarden Dollar rechnet, getrieben von höheren Vergütungen, Marketing und KI-Investitionen; UBS-Analystin Erica Najarian sieht die Kostenwelle jedoch als temporär und stuft die Aktie mit einem Kursziel von 357 Dollar als kaufenswert ein.
  • WFC – Wells Fargo & Company: Wells Fargo berichtet von einem weiterhin stabilen Konsumverhalten und Ausfallraten, die sich sogar etwas besser entwickeln könnten als zunächst befürchtet, was die Robustheit des US-Kreditgeschäfts unterstreicht.
  • ABVX – Abivax: Die französische Biotech-Aktie Abivax springt zeitweise um bis zu +20,6% auf ein Rekordhoch, angetrieben von Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch den US-Pharmariesen Eli Lilly.
  • DHER – Delivery Hero: Delivery Hero legt im Tagesverlauf zeitweise bis zu +14% (zuletzt etwa +12%) zu, nachdem das unter Druck stehende Unternehmen neue strategische Maßnahmen zur Steigerung des Unternehmenswerts prüft.
  • PLAB – Photronics, Inc.: Die Aktie von Photronics schießt nach einem massiven Gewinn- und Umsatzbeat sowie einer starken Guidance um rund +17% nach oben, gestützt durch robuste Nachfrage im US-Markt und eine Expansion nach Südkorea.
  • GME – GameStop Corp.: GameStop verliert rund -6%, nachdem der Quartalsumsatz von 821 Millionen Dollar enttäuscht und das Unternehmen keine zusätzlichen Bitcoin-Bestände aufgebaut hat, obwohl das EPS besser als im Vorjahr ausfiel.
  • CBRL – Cracker Barrel Old Country Store, Inc.: Die Aktien von Cracker Barrel fallen um fast -8%, da das Unternehmen schwache Quartalsergebnisse meldet, den Ausblick senkt und von einem Rückgang der Kundenfrequenz um 11% sowie einem missglückten Rebranding belastet wird.
  • CHWY – Chewy, Inc.: Bei Chewy sorgt ein starkes drittes Quartal mit Marktanteilsgewinnen, steigenden Kundenzahlen und +5% höheren Ausgaben pro Kunde zunächst für Kursgewinne, doch ein schwacher Ausblick auf Q4 drückt die Aktie anschließend wieder um über 5%.
  • CYBN – Cybin Inc.: Das kanadische Biotech-Unternehmen Cybin sorgt mit seinem psychedelischen Wirkstoff CYB003 gegen therapieresistente Depressionen für Aufsehen, nachdem Phase-2-Daten zeigen, dass nach zwölf Monaten 100% der Patienten Responder und 71% in Remission waren, bei einer Marktkapitalisierung von rund 250 Millionen Euro und hohem „Moonshot“-Risiko.
  • AVAV – AeroVironment, Inc.: AeroVironment meldet zwar einen schwachen Gewinn je Aktie, aber starke Umsätze und Rekordaufträge sowie eine leicht erhöhte Umsatzguidance, dennoch verliert die Aktie im aktuellen Marktumfeld rund -5%.
  • PEP – PepsiCo, Inc.: Die Aktie von PepsiCo steigt nach einer Hochstufung durch J.P. Morgan, die auf starke Produktivitätsgewinne verweist; das Unternehmen vereinbart mit Elliott ein Effizienzprogramm, inklusive Straffung des Produktportfolios um bis zu 20% und Personalabbau.
  • NKE – NIKE, Inc.: NIKE gewinnt im Intraday-Handel rund +2,7%, nachdem Guggenheim die Coverage mit einem „Buy“-Rating aufgenommen und damit frischen Rückenwind für die Aktie geliefert hat.
  • RBLX – Roblox Corporation: Die Titel von Roblox ziehen an, nachdem Analysten die Aktie zum Kauf empfehlen und ein Kursziel von 125 Dollar ausrufen, gestützt auf die starke Social-Gaming-Plattform und hohe Nutzerbindung.

KALENDER Firmen & Unternehmen

IM BLICKPUNKT

JPM – PepsiCo, Inc.: J.P. Morgan stuft PepsiCo auf „Overweight“ hoch und verweist auf starke Produktivitätsgewinne, ein mit Elliott vereinbartes Effizienzprogramm und die geplante Straffung des Produktportfolios um bis zu 20%; ein konkretes neues Kursziel wird nicht genannt, der Upgrade gibt der Aktie jedoch frischen Rückenwind.

GUG – NIKE, Inc.: Guggenheim nimmt die Coverage von NIKE mit einem „Buy“-Rating auf, was den Kurs im Intraday-Handel um rund +2,7% nach oben zieht; ein früher, aber klares Vertrauensvotum für die Erholung der Marke.

HSBC – Biogen Inc.: HSBC stuft Biogen auf „Sell“ ab, da der Pharmakonzern laut den Analysten mit schwächerem Wachstum, Kostendruck und einem Mangel an klaren Akquisitionskandidaten zur Belebung der Pipeline konfrontiert ist; konkrete Kursziele werden in den vorliegenden Aussagen nicht genannt.

RAYJ – Blue Owl Capital Corporation: Raymond James hebt Blue Owl auf „Strong Buy“ an und argumentiert, dass der Markt die Risiken potenzieller Mittelabflüsse aus den Private-Lending-Fonds im kommenden Jahr überbewertet, während das Unternehmen jüngst Rekordzuflüsse in seine Retail-Produkte vermeldet hat.

VERWANDTE ARTIKEL

NaN.NaN.NaN • NaN:NaN

Oracle vor Fed-Entscheid: KI-Schub für Nvidia & JPMorgan

KURZ & KNAPP

Vor der Fed-Sitzung rücken Oracle und die Zinsprojektionen für 2026 in den Mittelpunkt. Steigende Renditen bei US-Treasuries trotz erwarteter Zinssenkung sorgen für Spannungen an den Anleihemärkten. Parallel treibt der weltweite KI-CapEx-Boom Halbleiter- und Cloud-Werte wie Nvidia und die enge GPU-Lieferkette rund um TSMC und ASML an. Anleger achten besonders auf Signale, wie stark KI-Investitionen die Gewinnpfade verändern.

An der Wall Street belasten höhere Kosten und KI-Ausgaben Banken wie JPMorgan, während Small Caps und ausgewählte Gesundheitswerte relative Stärke zeigen. Unternehmen wie CVS Health, Elanco und Diagnostik-Spezialisten profitieren von strukturellem Wachstum, während Konsumtitel wie Macy’s und PepsiCo um Profilierung ringen. Kurzmeldungen zu Pfizer, GE Vernova, GameStop, Ares Management und Bitcoin runden das gemischte Bild der US-Märkte ab.

Makroseitig richtet sich der Blick auf die heutige Zinsentscheidung der Federal Reserve und die anschließende Pressekonferenz von Jerome Powell. Der Ausblick auf 2025 und 2026, inklusive Arbeitsmarkt- und Inflationsbewertung, gilt als zentraler Treiber für Aktien- und Anleihemärkte weltweit. Auch europäische und asiatische Börsen dürften stark darauf reagieren, da die US-Geldpolitik globalen Kapitalströmen und Bewertungsniveaus enge Grenzen setzt.

RÜCKSPIEGEL

Wie haben sich US-Aktien und Anleihen zuletzt entwickelt?

Die großen US-Indizes traten vor der morgigen Fed-Entscheidung weitgehend auf der Stelle: Der S&P 500 beendete den Handel praktisch unverändert, während der Nasdaq 100 leicht im Plus und der Dow Jones etwa -0,4% schwächer schloss. Small Caps legten dagegen zu, der Russell 2000 war mit rund +0,2% bis +0,5% der Outperformer des Tages. Am Rentenmarkt setzte sich der Verkaufsdruck fort, die Rendite zehnjähriger US-Treasuries stieg nochmals um rund 2 Basispunkte, während die zweijährige Rendite mit etwa 3,6% klar über dem Niveau vom Beginn des Zinssenkungszyklus liegt. Diese gleichzeitige Erwartung weiterer Zinssenkungen und steigender Langfristzinsen unterstreicht die Unsicherheit über den Fed-Kurs 2026.

DIE 5 WICHTIGSTEN STORYS

Warum steht die Fed-Entscheidung im Zentrum und weshalb steigen die Renditen trotz erwarteter Zinssenkung?

Die Fed dürfte heute ihre letzte Zinssenkung des Jahres um 25 Basispunkte liefern, doch für die Märkte ist entscheidend, wie Jerome Powell die Pfad-Projektion für 2026 skizziert. Während Futures eine Senkung nahezu vollständig einpreisen, sind die Renditen zweijähriger und zehnjähriger US-Treasuries im Vorfeld ungewöhnlich deutlich gestiegen – ein Signal, dass Investoren weniger Zinsschritte und womöglich hartnäckigere Inflation einkalkulieren. Allspring und andere Häuser rechnen mit einer eher doveshen Fed, aber einer Versteilerung der Zinskurve, was Chancen im mittleren Laufzeiten-Segment eröffnen könnte. Einige Strategen, wie Guy Adami, erwarten trotz Lockerung eine weiter steigende zehnjährige Rendite und nutzen Optionsstrategien auf den Nasdaq 100 (QQQ), um von möglichen Fehlreaktionen direkt nach der Entscheidung zu profitieren. Für Aktien wird damit weniger der Zinsschritt selbst, sondern die Kommunikation zu Bilanz, Arbeitsmarkt und Inflationsrisiken zum Kurstreiber.

Wie treibt die KI-CapEx-Welle Halbleiter-, Cloud- und Infrastrukturaktien an?

Der globale KI-Investitionszyklus bleibt ein zentraler Bullen-Treiber, auch wenn die Mega-Caps zuletzt verschnauft haben und Gewinne aus Highflyern wie Nvidia (NVDA) und Dell in breitere Profiteure umgeschichtet werden. Oracle (ORCL) steht vor Quartalszahlen, bei denen Analysten ein Wachstum von rund +70% im Cloud-Infrastrukturgeschäft erwarten, da die Nachfrage nach der KI-Cloud die vorhandene Kapazität weiter übersteigt – noch bevor der große OpenAI-Vertrag voll durchschlägt. Parallel dazu profitiert die Halbleiter-Lieferkette von Testspezialisten wie Teradyne und Mess- und F&E-Playern wie Keysight, während die enge High-End-GPU-Kette aus Nvidia, TSMC und ASML strukturelle Angebotsmacht behält. Die Freigabe von Nvidias H200-Verkäufen nach China zeigt, dass auch geopolitische Entscheidungen den Zyklus beeinflussen, selbst wenn diese Chips bereits zwei Generationen hinter der neuesten Blackwell-Serie zurückliegen. Strategen verorten die KI-Entwicklung in drei Phasen – Expansion, Implementierung und Realisierung – mit weiterem Rückenwind für Industrie-, Infrastruktur- und Gesundheitswerte, die KI produktiv nutzen.

Warum geraten Banken wie JPMorgan durch steigende Kosten und KI-Investitionen unter Druck?

Die Aktie von JPMorgan (JPM) geriet mit einem Rückgang von rund -4,7% unter Druck, nachdem Consumer-Chefin Marianne Lake für 2026 Ausgaben von 105 Milliarden Dollar ankündigte – deutlich über den Erwartungen der Analysten. Treiber sind höhere volumengetriebene Kosten, strukturelle Inflationsfolgen und strategische Investitionen in Filialnetz, Berater, Technologie und KI, die kurzfristig auf die Marge drücken. Die Aussagen belasteten aus Sympathie den gesamten Sektor, inklusive Bank of America, Wells Fargo und Citi, zumal weitere Groß- und Regionalbanken ebenfalls höhere Kostenrahmen für 2026 signalisierten. Analysten wie Mike Mayo sprechen vom wettbewerbsintensivsten Umfeld seit der Finanzkrise und warnen, dass auch kleinere Institute nachziehen müssen, wenn der Branchenprimus die Kosten hochschraubt. Investoren beginnen damit, nicht nur KI-Buzzwords, sondern den tatsächlichen Return on Investment zu bewerten – ein Thema, das weit über Banken hinaus Wirkung entfalten dürfte.

Wie sieht der US-Makroausblick für 2026 zwischen Wachstum, Rezessionsrisiken und Wahljahr aus?

Mehrere Häuser zeichnen für 2026 ein Szenario aus geld- und fiskalpolitischem Rückenwind, KI-CapEx-Boom und robustem Konsum – aber mit deutlich höherer Volatilität. Strategen wie Bridget Karana erwarten ein “Jahr zweier Hälften”: zunächst starkes Wachstum und festere Inflation dank Stimulus („one big, beautiful bill“) und möglicher Zollentlastungen, gefolgt von nachlassender Dynamik und Disinflation in der zweiten Jahreshälfte. Die Arbeitslosenquote von rund 4,4% liegt über den Tiefstständen, aber unter dem langjährigen Schnitt, während PMI-Daten ein moderates, services-getriebenes Wachstum und nur graduelle Schwäche am Arbeitsmarkt signalisieren. Gleichzeitig könnten Entscheidungen des Supreme Court zu Trump-Zöllen und ACA-Subventionen sowie die Zwischenwahlen – mit der Aussicht auf ein geteiltes Parlament – neue Unsicherheit für Märkte bringen. Für Anleger rücken qualitativ hochwertige Small Caps mit hohem ROIC, Industrie- und Materialwerte sowie Gesundheits- und Diagnostikfirmen in den Fokus, die vom CapEx-Zyklus und strukturellen Trends profitieren.

Welche Chancen bieten US-Gesundheits- und Tiergesundheitswerte sowie Konsumtrends derzeit?

Nach einem schwachen Jahresstart hat sich der US-Gesundheitssektor zuletzt zum Outperformer gewandelt, da regulatorische Risiken abebben und Investoren verstärkt nach defensivem Wachstum suchen. Unternehmen wie LabCorp und Quest Diagnostics profitieren von steigender Diagnostik-Nachfrage in der Arzneimittelentwicklung und personalisierten Medizin, während CVS Health (CVS) seine Gewinnprognose anhob und für 2026 weiteres Ertragswachstum in Aussicht stellt. In der Tiergesundheit verzeichnet Elanco (ELAN) mit einer Aktienperformance von rund +69% im laufenden Jahr Rückenwind aus dem wachsenden 40-Milliarden-Dollar-Markt, getrieben von der Vermenschlichung von Haustieren und höherem Konsum tierischer Proteine. Auf der Konsumseite versucht Macy’s, mit einem breiteren Angebot in den Filialen der Online-Müdigkeit entgegenzuwirken, während PepsiCo (PEP) unter dem Druck von Aktivist Elliott sein Markenportfolio strafft und aggressive Kostensenkungen zur Margenverbesserung plant. Für 2026 rechnen Strategen im zyklischen Konsum mit Chancen bei Big-Box-Retailern wie Home Depot und ausgewählten Restaurantketten, falls die Politik das Thema Erschwinglichkeit stärker adressiert.

KURZNEWS

  • Pfizer (PFE), Moderna (MRNA) und BioNTech (BNTX) gaben nach, nachdem bekannt wurde, dass die FDA im Rahmen einer Sicherheitsprüfung untersucht, ob COVID-19-Impfstoffe mit Todesfällen bei Erwachsenen in Verbindung stehen könnten.
  • GE Vernova (GEV) stieg nachbörslich um rund +4%, nachdem das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm auf 10 Milliarden Dollar ausgeweitet, die Dividende auf 0,50 Dollar verdoppelt und für 2026 einen deutlich höheren freien Cashflow von 4,5–5 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt hat.
  • Cracker Barrel (CBRL) brach nachbörslich um etwa -13% ein, da Umsatz und vergleichbare Restaurant- und Einzelhandelsumsätze im ersten Quartal die Erwartungen verfehlten und ein früherer Logo-Rebranding-Flop weiter nachwirkt.
  • Dave & Buster’s (PLAY) verlor nachbörslich rund -5,8%, nachdem ein Quartalsverlust von 1,22 Dollar je Aktie sowie rückläufige Vergleichsumsätze gemeldet wurden.
  • GameStop (GME) fiel nachbörslich um etwa -5%, da der Nettoumsatz im Jahresvergleich um 4,6% sank und damit erneut kein Wachstum erzielt wurde.
  • Ares Management (ARES) sprang intraday zeitweise um bis zu +9,4% und schloss mit +7,3%, nachdem bekannt wurde, dass die Aktie Kelenova im S&P 500 ersetzen wird – ein weiterer Meilenstein für Private-Equity- und Private-Credit-Manager.
  • CVS Health (CVS) erreichte neue Jahreshöchststände und beendete den Handel mit rund +2,25%, nachdem der Konzern seine Gewinnprognose anhob und steigende Gewinne für 2026 avisierte.
  • Mama’s Creations (MAMA) schoss um rund +28% nach oben, getrieben von einem Umsatzsprung von +50% im dritten Quartal, der wesentlich auf die Übernahme von Crown One Enterprises zurückgeht.
  • Elanco Animal Health (ELAN) liegt im Jahresverlauf etwa +69% im Plus, da der 40-Milliarden-Dollar-Tiergesundheitsmarkt durch Innovationen, neue Produkte und die Vermenschlichung von Haustieren strukturell wächst.
  • Gogo (GOGO) steht unter Druck, weil Investoren befürchten, dass Starlink bei Kunden wie NetJets das Bord-WLAN des Unternehmens ersetzen könnte; Starlinks Lösung wird als potenzieller Game-Changer für In-Flight-Konnektivität gesehen.
  • Eaton erhielt von Eaton Wolf Research ein Upgrade auf “Outperform” mit einem Kursziel von 4,13 Dollar, da Analysten zyklischen Rückenwind und Outperformance-Potenzial gegenüber Wettbewerbern bis 2026 sehen.
  • Bitcoin legte um rund +2,6% zu und versucht, sich nach einer Phase der Stagnation zu erholen, während einzelne Trader weiterhin Teil-Shortpositionen mit längeren Laufzeiten halten.
  • Am Aktienmarkt blieb der S&P 500 zum Handelsschluss nahezu unverändert bei dünnem Volumen, während der Russell 2000 mit einem leichten Plus als Outperformer der großen US-Indizes hervorging.

KALENDER Firmen & Unternehmen

Earnings

UnternehmenTickerEventZeitpunktErwartungVorheriger Wert
Oracle (ORCL)Q2-Zahlen und AusblickHeute nachbörslich
Broadcom (AVGO)QuartalszahlenInnerhalb der nächsten 48 Stunden
Adobe (ADBE)QuartalszahlenMorgen nachbörslich
Micron Technology (MU)Q-Zahlen und Analysten-Call17. Dezember, nachbörslich

Makro-Termine

Land/RegionIndikatorZeitpunktErwartungVorheriger WertWichtigkeit
USAZinsentscheidung der Federal ReserveHeute, 20:00 MEZ (14:00 ET)Letzte Zinssenkung des Jahres erwartet; Ausblick auf 2025/2026 entscheidend für Anleihe- und Aktienmärkte
USAPressekonferenz von Fed-Chef Jerome PowellUnmittelbar nach der ZinsentscheidungKommentar zu künftigen Zinspfad, Bilanzpolitik und Einschätzung von Arbeitsmarkt und Inflation

IM BLICKPUNKT

  • Eaton – Rating-Upgrade: Eaton Wolf Research stuft die Aktie auf “Outperform” hoch und setzt das Kursziel auf 4,13 Dollar, gestützt auf die Erwartung eines zyklischen Tiefpunkts und strukturellen Wachstums bis 2026.
  • Galaxy Digital – Neues Kursziel: Citizens startet die Coverage für Galaxy Digital mit einem branchenweit höchsten Kursziel von 60 Dollar je Aktie, getragen vom mehrjährigen Ausbau von Rechenzentren und starker institutioneller Krypto-Nachfrage.
  • Kogate – Hochstufung durch RBC: RBC hebt Kogate auf “Outperform” an, da Kurs und Gewinnschätzungen aus Sicht der Analysten ausreichend korrigiert haben und nun ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis bieten.
  • PepsiCo – Aktivistischer Druck durch Elliott: PepsiCo (PEP) steht nach dem Einstieg von Elliott Investment Management über rund 4 Mrd. Dollar unter Zugzwang; der Plan umfasst das Streichen von 20% der Produkte, Fokus auf sauberere Inhaltsstoffe und aggressive Kostensenkungen zur Margen- und Wachstumserhöhung.
  • State Street – Einstieg im Sekundärmarkt: State Street (STT) erwirbt eine Beteiligung an Collar Capital, um vom Boom im Markt für Private-Equity-Sekundärtransaktionen zu profitieren.
  • Accenture & Anthropic – KI-Partnerschaft: Accenture (ACN) und Anthropic gründen eine gemeinsame Business Group, schulen rund 30.000 Mitarbeiter in KI-Anwendungen und wollen Kunden helfen, einen sichtbaren P&L-Effekt aus KI-Projekten zu erzielen; parallel wurde die Kooperation mit OpenAI ausgebaut.