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Intel plant SambaNova-Deal: KI-Schub für Tesla & NVIDIA

KURZ & KNAPP

Intel arbeitet an der Übernahme von SambaNova Systems und schärft damit seine KI-Strategie im Wettbewerb mit NVIDIA. Die Aktie stabilisiert sich nach starken Quartalszahlen und Spekulationen um Governance-Fragen. Parallel treibt Tesla mit Robotaxi- und FSD-Fantasien Diskussionen um eine mögliche Billionen-Bewertung. Der Nasdaq 100 und der S&P 500 zeigen sich zum Wochenstart trotz Tech-Schwerpunkt leicht schwächer.

Im Halbleitersektor dominieren NVIDIA, Broadcom, KLA, Teradyne und Micron die Schlagzeilen rund um den KI-Investitionszyklus. Bitcoin gerät unter Druck, während MicroStrategy weiter zukauft und Debatten über Verwässerung anheizt. Gleichzeitig testen Gold, Silber und Kupfer neue Höhen und ziehen Kapital aus dem Krypto-Sektor an.

Der DAX 40 schließt leicht im Minus, belastet von der Wall Street und der Unsicherheit vor den US-Konjunkturdaten. Anleger blicken nun auf die nach dem Government Shutdown verzögerten US-Arbeitsmarktzahlen sowie den CPI-Bericht, die entscheidend für den künftigen Fed-Zinspfad sein dürften. Ökonomen diskutieren zunehmend, ob das 2%-Inflationsziel realistisch bleibt, während Märkte mit möglichen Inflationswerten um 3% bis 2026 rechnen.

RÜCKBLICK Handelstag

An der Wall Street überwogen zum Wochenauftakt leichte Gewinnmitnahmen, der S&P 500 gab um 0,22% auf 6.831 Punkte nach, der Nasdaq 100 verlor 0,54% auf 25.128 Punkte. Im Fokus standen erneut Technologiewerte rund um künstliche Intelligenz, darunter Intel, NVIDIA, Tesla und Halbleiter-Zulieferer wie KLA Corp und Teradyne. Zudem sorgten defensive Konsumtitel wie Costco sowie Bewegungen im Krypto- und Rohstoffsektor für Gesprächsstoff.

In Europa schloss der DAX 40 mit einem Minus von 0,18% bei 24.222 Punkten, belastet von der schwächeren Wall Street und der vorsichtigen Stimmung vor der US-Datenflut. Der europäische Gesamtmarkt blieb ebenfalls leicht unter Druck, während einzelne Sektoren wie Halbleiter und Luxus-/Reisetitel von positiven Analystenkommentaren profitierten. Rohstoffwerte standen zudem im Schatten der stark gestiegenen Preise für Gold, Silber und Kupfer.

Am Makro-Horizont richten sich die Blicke der Anleger nun auf den wegen des Government Shutdowns verzögerten US-Arbeitsmarktbericht für Oktober und November am Dienstag sowie den CPI-Inflationsbericht am Donnerstag. Die Daten gelten als richtungsweisend für die Zinspfad-Erwartungen an die Fed im neuen Jahr und könnten in einer ohnehin dünner werdenden Liquidität zum Jahresende für erhöhte Volatilität sorgen.

WAS HEUTE WICHTIG WAR

INTC – Intel visiert SambaNova-Übernahme an und schärft KI-Strategie

Intel-Aktien legten im vorbörslichen Handel um 1,33% zu, nachdem Berichte über fortgeschrittene Gespräche zur Übernahme des KI-Chip-Start-ups SambaNova Systems die Runde machten. Der Preis soll bei rund 1,6 Milliarden Dollar inklusive Schulden liegen, ein deutlicher Abschlag gegenüber der Bewertung von 5 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2021. Für Intel, dessen Aktie im laufenden Jahr bereits um 89% gestiegen ist, wäre dies ein strategischer Schritt, um das eigene KI-Portfolio zu stärken und sich im Wettbewerb mit NVIDIA besser zu positionieren.

SambaNova, 2017 gegründet, entwickelt kundenspezifische KI-Chips und konkurriert damit direkt mit Branchengrößen im High-End-Beschleuniger-Markt. Brisant ist die Governance-Struktur: Der Intel-CEO fungiert gleichzeitig als Vorsitzender von SambaNova und war über seine Risikokapitalfirma Walden International ein früher Investor und Finanzierungsführer im Jahr 2018. Fundamental befindet sich Intel nach besser als erwarteten Q3-Zahlen mit einem Umsatz von 13,65 Milliarden Dollar (Konsens: 13,14 Milliarden Dollar) und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,23 Dollar in einer Phase der operativen Stabilisierung, auch wenn der Bereich Rechenzentren und KI zuletzt noch 1% Umsatzrückgang verzeichnete.

Mit dem potenziellen Deal würde sich Intel eine lange gesuchte, schlüsselfertige KI-Plattform sichern, und das zu einem deutlich reduzierten Preisniveau im Vergleich zum Hype-Jahr 2021. Der Schritt könnte den schwächelnden Datacenter- und KI-Umsatz in den kommenden Jahren beleben und Intel stärker in Richtung hochmargiger KI-Lösungen verschieben. Anleger werden genau beobachten, wie Interessenkonflikte rund um die Doppelrolle des CEOs adressiert werden und ob Regulatoren die Transaktion durchwinken. Charttechnisch pendelt die Aktie aktuell um den 50-Tage-Durchschnitt, nachdem sie sich von einem jüngsten Hoch bei 44 Dollar zurückgezogen hat; Nachrichten zur Transaktion könnten hier kurzfristig als Katalysator wirken.

TSLA – Tesla-Fantasie: Milliarden-Bewertung durch Robotaxis und FSD

Tesla gehörte zu den größten Gewinnern im Nasdaq 100 und S&P 500 und legte im Tagesverlauf zeitweise um rund 3,5% zu. Die Aktie näherte sich damit einem möglichen neuen Allzeithoch-Schlusskurs, verfehlte diesen jedoch knapp. Treiber der Kursfantasie ist die Einschätzung von Dan Ives, Global Head of Technology Research bei Wedbush, der Tesla weiterhin als einen seiner Top-Picks führt und eine Marktkapitalisierung von 2 Billionen bis potenziell 3 Billionen Dollar bis Ende 2026/Anfang 2027 in Aussicht stellt.

Ives sieht die Haupttreiber in physikalischer KI, Robotaxis, sogenannten Cybercabs, Volumenproduktion und vollautonomem Fahren. Besonders im Fokus steht Full Self-Driving (FSD), das nach seiner Einschätzung das Margenprofil von Tesla grundlegend verändern könnte. Er erwartet, dass die FSD-Durchdringung von derzeit rund 15% auf über 50% steigen könnte, was sich stark positiv auf die Profitabilität auswirken würde. Zudem rechnet er damit, dass Tesla langfristig 70–80% des globalen Marktes für autonomes Fahren beherrschen könnte, während Wettbewerber wie Waymo nur als „Rundungsfehler“ wahrgenommen würden.

Regulatorisch blickt der Analyst auf eine mögliche präsidentielle Executive Order, die einen bundesweiten Rechtsrahmen für autonomes Fahren in den USA schaffen soll und damit den Markthochlauf der Technologie erleichtern könnte. Er prognostiziert, dass sich die Gewinne von Tesla in den nächsten 3–4 Jahren verfier- bis verfünffachen, primär getrieben durch Software-Margen aus FSD. Die potenzielle Teil-IPO von SpaceX im Jahr 2026 wird von ihm als Erweiterung des Musk-Ökosystems gesehen, ohne dass dies seine Einschätzung ändert, dass Tesla die zentrale Investment-Story in der autonomen Zukunft bleibt. Vor diesem Hintergrund dürfte jede Nachricht zu regulatorischen Fortschritten und FSD-Rollouts an den Kapitalmärkten besonders sensibel aufgenommen werden.

NVDA & Halbleiter – KI-Boom trägt NVIDIA, Broadcom, KLA, Teradyne und Micron

Im Halbleitersektor bleibt NVIDIA das Maß der Dinge: Das Unternehmen hat China in seinen Finanzprognosen bereits auf null gesetzt, sodass jegliche Verkäufe in dieser Region als reines Aufwärtspotenzial gelten. Die Nachfrage nach KI-GPUs übersteigt das Angebot weiterhin deutlich, NVIDIA verkauft praktisch alles, was es produzieren kann und plant, die Auslieferungen der Blackwell– und Rubin-GPUs im kommenden Jahr massiv zu steigern. Analysten sehen ein Kursziel von 275 Dollar, während Lieferengpässe bei Wafern, Packaging und Speicher die Angebotsseite begrenzen.

Auch Halbleiter-Zulieferer profitieren: KLA Corp wurde bei Jefferies von Hold auf Buy hochgestuft, die Aktie stieg um 2,6% und lag intraday zeitweise sogar 5% im Plus. Analyst Blaine Curtis sieht kräftigen KI-Rückenwind für den Hersteller von Equipment für die Halbleiterfertigung bis mindestens 2026 und zählt Broadcom, NVIDIA und KLA zu seinen besten Chip-Ideen. Broadcom hingegen sah nach den jüngsten Zahlen eine Kurskonsolidierung, doch Analystenreaktionen blieben deutlich positiv mit Anhebungen der Kursziele durch JP Morgan auf 475 Dollar und durch Barclays auf 500 Dollar.

Bei Broadcom verweisen Analysten auf neue Aufträge, etwa von Anthropic und einem fünften Datacom-Kunden, sowie auf angehobenes Umsatzwachstum und steigende EBITDA-Margen im kommenden Jahr, während der jüngste Kursdruck eher mit KI-Nervosität als mit Fundamentaldaten erklärt wird. Teradyne erhielt von Goldman Sachs ein „Double Upgrade“ von Sell auf Buy mit einem neuen Kursziel von 230 Dollar (zuvor 148 Dollar), da die Bank mit einem KI-getriebenen Nachfrageschub für Chip-Testgeräte rechnet. Zudem steht Micron im Fokus, das am Mittwoch nach Börsenschluss Quartalszahlen vorlegt: Die Messlatte gilt als „extrem hoch“, nachdem unter anderem Stifel und Wedbush ihre Kursziele, teils bis auf 300 Dollar, angehoben und auf stark steigende Speicherpreise sowie höhere durchschnittliche Verkaufspreise hingewiesen haben. Der gesamte Sektor bleibt damit eng mit den Erwartungen an den weiteren KI-Investitionszyklus verknüpft.

BTC & Gold – Saylor kauft den Dip, während Edelmetalle neue Höhen testen

Im Kryptomarkt bleibt der Druck hoch: Bitcoin (BTC) fiel um 0,19% auf 86.052,65 und liegt damit rund 30% unter dem Allzeithoch von etwas über 126.000 aus dem Oktober. Trotz der Schwäche setzt MicroStrategy-Gründer Michael Saylor seine aggressive Kaufstrategie fort und erwarb in zwei aufeinanderfolgenden Wochen jeweils fast 1 Milliarde Dollar in Bitcoin. Dabei wurden jeweils mehr als 10.000 BTC hinzugekauft, finanziert durch Verkäufe der Class A-Stammaktien – ein Vorgehen, das Kritiker wegen Verwässerung der Altaktionäre skeptisch sehen.

Die Strategie von MicroStrategy hat Spekulationen ausgelöst, das Unternehmen könne aus wichtigen Aktienindizes entfernt werden, doch der Nasdaq 100 entschied sich bei seiner jährlichen Rekonstitution, den Titel im Index zu belassen. Die Aktie von MicroStrategy geriet dennoch unter Druck und verlor zuletzt rund 7%, während Bitcoin die Tiefs des Jahres testet. Auffällig ist, dass die Krypto-Schwäche in einem Umfeld stattfindet, in dem Aktien als Risk-Assets weiterhin gefragt sind, was die Debatte um die Rolle von Bitcoin als „digitales Gold“ neu anheizt.

Parallel dazu erlebt der Edelmetallsektor einen deutlichen Aufschwung: Gold nähert sich mit Kursen um 4.343 einem neuen Hoch und zeigt sich im Jahresverlauf „unstoppable“, während Silber mit einem Plus von über 115% seit Jahresbeginn glänzt. Auch Kupfer profitiert von hoher Nachfrage, Tarifsorgen und Hamsterkäufen in den USA sowie vom erwarteten Strom- und Rechenzentrumsbedarf durch KI-Anwendungen. Viele Strategen an der Wall Street bleiben für Gold in das nächste Jahr hinein bullisch und sehen in der Kombination aus Währungsabwertung, Geopolitik und dem sich abzeichnenden Vergleich zwischen Krypto und realen Assets einen Rückenwind für Edelmetalle. Damit zeichnet sich eine Divergenz ab: Während digitale Assets straucheln, gewinnen physische Wertaufbewahrungsmittel an Attraktivität.

US-MAKRO – Verzögerte Jobdaten, CPI und Fed-Pfad im Fokus

Die anstehende Woche bringt eine regelrechte Datenflut, nachdem mehrere Berichte aufgrund des US-Government Shutdowns verschoben werden mussten. Im Zentrum steht der kombinierte US-Arbeitsmarktbericht für Oktober und November, der am Dienstag vor Handelsstart veröffentlicht wird und erstmals seit dem Shutdown wieder ein umfassenderes Bild der Beschäftigungslage liefern soll. Für November erwarten Goldman Sachs und der Marktkonsens rund 50.000 bis 55.000 neue Stellen, während die Arbeitslosenquote bei 4,5% gesehen wird; der „Sweet Spot“ für den Aktienmarkt wird in einer Spanne von 40.000–80.000 neuen Jobs verortet.

Der Bericht dürfte allerdings durch Sondereffekte verzerrt sein, insbesondere im Oktober, wo der Abgang von Bundesbediensteten nach Abfindungsangeboten Anfang 2025 zu einem erwarteten Verlust von etwa 85.000 Jobs führen soll. Die Folge sind „komische Daten“, wie Marktbeobachter es nennen, da etwa die wichtige Haushaltsumfrage und damit die offizielle Arbeitslosenrate teilweise fehlen oder nachgeliefert werden. Parallel dazu rückt der Inflationsbericht (CPI) am Donnerstag in den Vordergrund, der nach Ansicht vieler Investoren sogar noch wichtiger ist als die Jobdaten, weil er unmittelbarer mit dem weiteren Zinspfad der Fed verknüpft wird. Fed-Chef Jay Powell hatte zuletzt betont, dass sowohl der Arbeits- als auch der Inflationsauftrag der Notenbank unter Druck stehen.

Innerhalb des geldpolitischen Diskurses wächst die Frage, ob die 2%-Inflationszielmarke in absehbarer Zeit realistisch erreichbar ist, zumal seit 2015 die Prognose für das Erreichen des Ziels immer wieder um zwei Jahre nach hinten verschoben wurde. Fed-Gouverneur Stephen Myron, von Präsident Trump berufen, argumentierte jüngst, dass die Preise nach einem Inflationsschub zwar nun wieder stabil, aber auf höherem Niveau seien und die Politik dies reflektieren müsse. Ökonomen, etwa bei BNP, rechnen angesichts von Zöllen und verzögerten Güterpreiseffekten mit einer Beschleunigung der Inflation in Richtung 3% bis 2026, was die Spielräume für weitere Zinssenkungen begrenzen könnte. Die Märkte werden daher in den kommenden Tagen genau darauf achten, ob die neuen Daten das Bild eines abkühlenden Arbeitsmarktes bei zugleich hartnäckiger Inflation bestätigen – ein Szenario, das die Fed zu schwierigen Priorisierungsentscheidungen zwischen Beschäftigungs- und Preisstabilitätsmandat zwingen würde.

KURZNEWS

  • INTC – Intel: Die Aktie legte im vorbörslichen Handel um 1,33% zu, nachdem Berichte über eine geplante Übernahme von SambaNova Systems für rund 1,6 Milliarden Dollar inklusive Schulden publik wurden. Das 2017 gegründete KI-Chip-Startup war 2021 noch mit 5 Milliarden Dollar bewertet; Intels CEO ist zugleich SambaNova-Vorsitzender und Frühinvestor über Walden International.
  • TSLA – Tesla: Die Papiere gehörten zu den Top-Gewinnern im Nasdaq 100 und S&P 500 und stiegen zeitweise um etwa 3,5%, verpassten jedoch knapp ein neues Allzeithoch beim Schlusskurs. Analyst Dan Ives von Wedbush sieht Tesla als Top-Pick und hält eine Marktkapitalisierung von 2–3 Billionen Dollar bis 2026/27 für möglich, getrieben durch Robotaxis und FSD.
  • NVDA – NVIDIA: NVIDIA hat China in seinen Prognosen bereits auf null gesetzt, sodass alle potenziellen Verkäufe dort reines Upside wären. Die Nachfrage nach KI-GPUs übersteigt das Angebot deutlich, das Unternehmen plant eine massive Ausweitung der Lieferungen von Blackwell– und Rubin-GPUs im kommenden Jahr; Analysten sehen ein Kursziel von 275 Dollar.
  • KLAC – KLA Corp: Die Aktie stieg um 2,6% und lag intraday zeitweise rund 5% im Plus, nachdem Jefferies den Titel von Hold auf Buy hochgestuft hatte. Analyst Blaine Curtis nennt KLA einen der besten Chip-Stock-Ideen für 2026 und verweist auf kräftigen KI-Rückenwind im Bereich Halbleiter-Equipment.
  • AVGO – Broadcom: Nachzahlen-bedingter Kursdruck steht im Kontrast zu sehr positiven Analystenkommentaren, die mehrfach höhere Kursziele hervorbrachten. JP Morgan sieht Broadcom als Top-Halbleitertitel für das kommende Jahr mit Kursziel 475 Dollar, während Barclays auf 500 Dollar anhob und auf neue KI-Aufträge, unter anderem von Anthropic, sowie steigende EBITDA-Margen verweist.
  • MU – Micron: Micron legt am Mittwoch nach Börsenschluss Zahlen vor, wobei die Erwartungen der Analysten als extrem hoch gelten. Häuser wie Stifel und Wedbush hoben ihre Kursziele, teils bis auf 300 Dollar, an und verweisen auf weiter steigende Memory-Preise und höhere durchschnittliche Verkaufspreise.
  • TER – Teradyne: Goldman Sachs hob die Aktie gleich doppelt von Sell auf Buy an und erhöhte das Kursziel von 148 auf 230 Dollar. Die Analysten rechnen mit einem deutlichen, KI-getriebenen Nachfrageschub für die Testausrüstung von Halbleiterchips.
  • LDOS – Leidos: Leidos wird als attraktives Investment im Technologiebereich herausgestellt, insbesondere nach der Ernennung eines neuen CTO. Der verstärkte Fokus auf künstliche Intelligenz wird als zentrale Chance gesehen, um vom Trend zur KI-Integration in sicherheits- und behördlichen Anwendungen zu profitieren.
  • COST – Costco: Im Einzelhandelssektor geriet Costco unter Druck, nachdem Roth Capital die Aktie auf Sell herabstufte. Die Titel gaben daraufhin um rund 3% nach und sorgten im defensiven Konsumsektor für Gesprächsstoff.
  • VIK – Viking: Kreuzfahrtanbieter Viking profitierte von einer Hochstufung auf Buy bei Jefferies. Die Analysten setzen auf eine anhaltend robuste Nachfrage im Kreuzfahrtsegment, wovon Viking als Premiumanbieter besonders profitieren soll.
  • IRBT – iRobot: Der Roomba-Hersteller hat Insolvenz nach Chapter 11 beantragt und plant, die Kontrolle an seinen chinesischen Hauptlieferanten zu übergeben. Nach Jahren sinkender Verkaufszahlen, Lieferkettenproblemen und einer gescheiterten Amazon-Übernahme droht den Aktionären damit nahezu ein Totalverlust.
  • LAZR – Luminar Technologies: Die Aktie brach um mehr als 60% ein, nachdem das Unternehmen Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt hatte. Luminar einigte sich darauf, seine Halbleiter-Tochter für 110 Millionen Dollar in bar an Quantum Computing Inc. zu verkaufen, vorbehaltlich höherer Angebote; 91% der First-Lien-Gläubiger unterstützen den Schritt.
  • MSTR – MicroStrategy (Strategie): Das Unternehmen kaufte in zwei aufeinanderfolgenden Wochen jeweils fast 1 Milliarde Dollar in Bitcoin, während die Kryptowährung deutlich fiel. Finanziert wurden die Käufe durch den Verkauf von Class-A-Aktien, was Kritik an der Verwässerung bestehender Aktionäre auslöste; die Aktie verlor zuletzt etwa 7%, während Bitcoin rund 30% unter seinem Allzeithoch notiert.
  • TLRY – Tilray: Tilray-Aktien sprangen um über 40%, nachdem Berichte aufkamen, dass Präsident Trump Marihuana als Schedule-III-Droge reklassifizieren könnte. CEO Irwin Simon sieht darin eine große Chance für das medizinische Cannabisgeschäft in den USA und beziffert den Markt auf etwa 10 Milliarden Dollar.
  • CGC – Canopy Growth & Cannabis-Sektor: Die geplante Umstufung von Marihuana von Schedule 1 auf Schedule 3 löste eine massive Rallye im Sektor aus, große Produzenten wie Canopy Growth und Tilray legten um rund 50% zu. Haupttreiber ist der erwartete Wegfall des Steuerparagrafen 280E, der bisher normale Betriebsausgaben nicht abzugsfähig machte und effektive Steuersätze von bis zu 80% verursachte; ein Cannabis-ETF verzeichnete mit über 54% seinen besten Handelstag überhaupt.
  • XAU – Gold & Silber: Gold notiert mit rund 4.343 nahe eines neuen Hochs, während Silber im laufenden Jahr um mehr als 115% gestiegen ist. Anleger setzen auf den „Debasement-Trade“ und nutzen Edelmetalle als Absicherung gegen Währungsabwertung und makroökonomische Unsicherheiten.
  • HG – Kupfer: Auch Kupfer zeigt sich stark, getrieben von hoher Nachfrage, Tarifsorgen und Lageraufbau in den USA. Zusätzlich befeuert der erwartete Strom- und Rechenzentrumsbedarf für KI-Anwendungen die Story, da der Ausbau von Stromnetzen und Infrastruktur kupferintensiv ist.

KALENDER Firmen & Unternehmen

EARNINGS

  • LENNAR (LEN): Q4-Zahlen – Dienstag nach US-Börsenschluss
  • MICRON (MU): Quartalszahlen – Mittwoch nach US-Börsenschluss

MAKRO

  • US-ARBEITSMARKTBERICHT OKTOBER/NOVEMBER: USA – Dienstag vor US-Börsenöffnung
  • US-RETAIL SALES OKTOBER: USA – Dienstag im Laufe des Tages
  • US-CPI (VERBRAUCHERPREISE): USA – Donnerstag im Laufe des Tages
  • WEITERE US-ARBEITSMARKTDATEN ANFANG JANUAR: USA – nachgelagerte Veröffentlichung, sofern kein weiterer Shutdown

IM BLICKPUNKT

  • Goldman Sachs zu LVS: Las Vegas Sands wird von Neutral auf Buy hochgestuft, das Kursziel steigt von 64 auf 80 Dollar. Goldman sieht den Casino-Betreiber als bevorzugten Namen im Sektor dank starker Bilanz und der Exponierung in Macau und Singapur, wobei das Wachstum in Macau ab 2026 an Dynamik gewinnen soll.
  • KeyBank zu TT: Trane Technologies wird auf Overweight hochgestuft, mit einem Kursziel von 500 Dollar. Die Analysten sehen den jüngsten Kursrückgang als seltene Einstiegschance in einen qualitativ hochwertigen HLK-Betreiber und erwarten starke Nachfrage aus Rechenzentren mit KI-Fokus, auch wenn der genaue Marktanteil noch unklar ist.
  • Goldman Sachs zu TER: Teradyne erhält ein „Double Upgrade“ von Sell auf Buy, das Kursziel wird von 148 auf 230 Dollar angehoben. Goldman rechnet mit einem deutlichen, KI-getriebenen Nachfrageschub nach Chip-Testequipment und sieht Teradyne entsprechend gut positioniert.
  • Bank of America zu BMY: Bristol-Myers Squibb wird von Neutral auf Buy hochgestuft. BofA verweist auf die Stärke der F&E-Pipeline und ein attraktives Chance-Risiko-Profil, da das Unternehmen auf ein katalysatorreiches Jahr 2026 zusteuert.
  • Goldman Sachs zu MAR/HLT/LVS: Goldman wird für mehrere konsumnahe Titel bullischer und stuft Marriott, Hilton und Las Vegas Sands von Neutral auf Buy hoch. Marriott profitiert laut Einschätzung von einer hohen Exponierung zur kommenden Fußball-Weltmeisterschaft, Hilton gilt als Profiteur eines weiterhin starken Hochpreiskonsumenten, und Las Vegas Sands soll in Macau anhaltend steigende Brutto-Spielerlöse bis 2026 sehen.
  • Jefferies zu KLAC: KLA Corp wird von Hold auf Buy hochgestuft. Analyst Blaine Curtis sieht KLA neben Broadcom und NVIDIA als eine der besten Chip-Aktienideen für 2026, getrieben von strukturellem KI-Rückenwind im Halbleiter-Equipment-Markt.
  • JP Morgan/Barclays/Bernstein zu AVGO: Broadcom erhält mehrere Kurszielanhebungen, unter anderem setzt JP Morgan das Ziel auf 475 Dollar und nennt die Aktie Top-Pick im Halbleitersektor für das kommende Jahr, während Barclays auf 500 Dollar erhöht. Bernstein betont, der jüngste Kursdruck sei auf KI-Nervosität und nicht auf Fundamentaldaten zurückzuführen, die weiterhin als solide gelten.
  • Ariel Investments zu ORCL: Charlie Bobrinskoy von Ariel Investments bleibt trotz zwischenzeitlicher Überbewertung grundsätzlich positiv für Oracle. Nach einem Anstieg von 118 auf 350 Dollar hatte er zum Trimmen geraten, sieht nun aber bei zurückgekommenem Kurs und einem vervierfachten KI-Auftragsbestand zweistelliges Gewinnwachstum bis 2026 und eine starke Position im KI-Markt durch Oracles Unternehmensdaten-Software.