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SoftBank plant KI-Infrastruktur-Deal – DigitalBridge & Berkshire

KURZ & KNAPP

SoftBank und die US-Investmentfirma DigitalBridge verhandeln laut Berichten ueber einen milliardenschweren Einstieg in die globale KI-Infrastruktur. Im Raum steht die Uebernahme eines Asset-Managers mit rund 108 Milliarden Dollar verwaltetem Vermoegen. Parallel baut SoftBank sein Oekosystem von Rechenzentren bis zu KI-Software weiter aus. Zudem ringen Investoren mit der Frage, wie Berkshire Hathaway seinen riesigen Cashbestand unter dem kuenftigen Chef Greg Abel strategisch einsetzen wird.

Neben diesen Mega-Themen bestimmen geopolitische Spannungen und Rohstoffknappheit die Maerkte. Deutsche Ruestungswerte wie Rheinmetall und Hensoldt reagieren empfindlich auf Spekulationen um einen moeglichen Ukraine-Deal. Zugleich bewegen Bitcoin, Silber und andere Rohstoffe die Kurse, waehrend der klassische 60/40-Ansatz in der Vermoegensaufteilung von Strategen wie Morgan Stanley zunehmend hinterfragt wird.

Fuer Deutschland rueckt ein moeglicher struktureller Jobabbau ab 2026 in den Vordergrund, was die Perspektiven vieler DAX-Konzerne truebt. In Europa und den USA stehen zudem Konjunkturpfad, Energiepreise und die Zinspolitik der Federal Reserve im Mittelpunkt. Die Kombination aus KI-Investitionswelle, Deindustrialisierungs-Angst und laufenden Verhandlungen zu globalen Konflikten schafft ein fragiles, aber dynamisches Boersenumfeld.

AUSBLICK US-Märkte

  • Morgan Stanley zu GOLD: Chief Investment Officer Mike Wilson rückt von der traditionellen 60/40-Allokation ab und empfiehlt ein Portfolio aus 60 % Aktien, 20 % Anleihen und 20 % Gold, da er Gold und hochwertige Aktien als beste Hedges gegen Inflation einstuft.

DIE 5 WICHTIGSTEN STORYS

SoftBank (SFTBY) und DigitalBridge (DBRG) – Zündet Son den nächsten KI-Infrastruktur-Megadeal?

SoftBank (SFTBY, $56.76, +1.61%) und die US-Investmentfirma DigitalBridge Group (DBRG, $15.29, +2.20%) stehen laut Berichten vor einem möglichen Milliarden-Deal im Zentrum des globalen KI-Infrastrukturbooms. Nach Informationen von Bloomberg laufen fortgeschrittene Gespräche über eine Übernahme von DigitalBridge, die bereits jetzt ein verwaltetes Vermögen von rund 108 Milliarden Dollar im Bereich digitaler Infrastruktur betreut. Im vorbörslichen US-Handel war die Aktie von DigitalBridge zeitweise um bis zu 50% nach oben geschossen, bevor sie einen Teil der Gewinne wieder abgab und zuletzt rund 34% im Plus lag. Die Marktkapitalisierung von DigitalBridge liegt aktuell bei etwa 2,5 Milliarden Dollar, der Unternehmenswert inklusive Schulden bei rund 3,8 Milliarden Dollar. Allein die Übernahmespekulationen reichen aus, um die Titel beider Unternehmen deutlich zu bewegen und den Markt erneut auf den strategischen Wert von Rechenzentren, Glasfasernetzen und Funktürmen aufmerksam zu machen.

Strategisch wäre der Schritt ein weiterer Baustein in der aggressiven KI-Offensive von Masayoshi Son, der sein Portfolio in den vergangenen Jahren radikal auf Zukunftstechnologien ausgerichtet hat. Während Akteure wie OpenAI die Schlagzeilen dominieren, verlagert sich der entscheidende Engpass zunehmend auf die physische Ebene: Rechenzentren, Stromversorgung, Glasfaser und Türme als „Schaufeln“ im KI-Goldrausch. DigitalBridge hält Beteiligungen an Plattformen wie AIMS, AtlasEdge, DataBank, Switch, Vantage Data Centers und der Yondr Group und ist damit tief in der globalen Dateninfrastruktur verankert. Für SoftBank wäre das kein Neuland – der Konzern hatte bereits 2017 die Fortress Investment Group übernommen und später wieder verkauft und kennt damit das Asset-Management-Geschäft. Parallel arbeitet SoftBank mit OpenAI, Oracle und Abu Dhabis MGX am gigantischen Datenzentrumsprojekt „Stargate“, das jedoch derzeit durch Finanzierungs- und Standortfragen gebremst wird. Vor diesem Hintergrund hatte Son unlängst ein Nvidia-Paket im Wert von 5,8 Milliarden Dollar veräußert, um Kapital für KI-Investments freizusetzen.

Noch ist der Deal nicht final, doch bereits die laufenden Verhandlungen senden eine starke Signalwirkung an den Markt. Sollte SoftBank den Zuschlag erhalten, würde der Konzern sich einen zentralen Hebel auf die globale KI-Infrastruktur sichern – von Software-Beteiligungen wie OpenAI bis hin zu Beton, Stahl und Glasfaser in Form von Datenzentren und Netzen. Investoren werten die mögliche Transaktion als konsequenten Schritt, um die gesamte Wertschöpfungskette der KI-Ökonomie stärker zu kontrollieren und den Aufbau des eigenen Ökosystems zu beschleunigen. Gleichzeitig erhöht ein solcher, mutmaßlich stark kreditfinanzierter Kauf den Druck, die in Aussicht gestellte Rendite auch tatsächlich zu liefern, insbesondere vor dem Hintergrund hoher Zinsen und zunehmender Skepsis gegenüber überschuldeten Wachstumsmodellen. Ob der erwartete Mega-Deal tatsächlich bereits zu Wochenbeginn verkündet wird, ist offen – die Marktteilnehmer haben sich jedoch bereits klar positioniert: KI-Infrastruktur bleibt einer der begehrtesten Hebel im aktuellen Bullenmarkt.

Berkshire Hathaway (BRK.B) – Nutzt Greg Abel den 382-Milliarden-Cashberg für einen Bitcoin-Schwenk?

Berkshire Hathaway (BRK.B, $498.40, 0.00%) wird laut Marktbeobachtern derzeit mit einem sogenannten „Succession Discount“ gehandelt, weil Investoren die künftige Performance unter dem designierten Nachfolger Greg Abel abwarten. Unter Warren Buffett hat die Holding mehr als 6 Millionen Prozent Rendite erzielt, dennoch sorgt die anstehende Übergabe dafür, dass selbst Ultra-High-Net-Worth-Investoren eine gewisse Bewertungslücke einpreisen. Gleichzeitig sitzt Berkshire Hathaway auf einem gewaltigen Barbestand von rund 382 Milliarden Dollar, der im aktuellen Zinsumfeld zwar 4–5 % risikofreie Rendite bringt, aber höhere Opportunitätskosten gegenüber produktiven Investments erzeugt. Für das Jahr 2026 erwarten Marktteilnehmer deshalb deutlich größere Allokationsentscheidungen, die über die strategische Handschrift von Abel entscheiden werden. Besonders im Fokus stehen dabei Sektoren wie Energie, Transport (insbesondere Eisenbahnen), Industrie und Verteidigung, wo Berkshire bereits heute starke Positionen hält.

Spekuliert wird zudem über einen möglichen Kurswechsel bei digitalen Assets, vor allem bei Bitcoin (BTC-USD, $87,327.14, -0.28%) und Ethereum (ETHUSD, $2,922.72, -0.49%), die von vielen Investoren wegen ihrer programmierten Knappheit geschätzt werden. Ein Einstieg von Berkshire Hathaway in Bitcoin oder Ethereum würde als klarer Bruch mit Buffetts bisher strikt ablehnender Haltung gelten und könnte als „Breakout Move“ von Abel interpretiert werden, um eine eigene strategische Identität zu markieren. Befürworter argumentieren, dass digitale Währungen sich langfristig ähnlich durchsetzen könnten wie das Internet gegenüber der klassischen Briefpost und daher als Beimischung für große Vermögen sinnvoll sind. Parallel dazu sehen Experten in den Bereichen Energie und Verteidigung erhebliches Aufwärtspotenzial für die kommenden ein bis zwei Jahre, was auch zu Abels beruflichem Hintergrund im Energiesektor passt. Sollte er hier größere Akquisitionen oder Kapitalspritzen vornehmen, könnte dies den Cashberg schrittweise in produktive Assets verwandeln – und damit den wahrgenommenen Nachfolger-Rabatt reduzieren.

Rheinmetall (RHM.DE) und Hensoldt (HAG.DE) – Warum belasten Ukraine-Deal-Spekulationen die deutschen Rüstungsaktien?

Deutsche und europäische Rüstungswerte geraten heute deutlich unter Druck, weil die Märkte auf Berichte über mögliche „Ukraine-Deal“-Verhandlungen zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj in Mar-a-Lago reagieren. Rheinmetall (RHM.DE, $1505.50, -2.30%) und Hensoldt (HAG.DE, $72.00, -1.64%) zählen dabei zu den klaren Verlierern im DAX- und Nebenwertesegment. Anstatt über einen klar umrissenen Friedensplan zu sprechen, soll laut den vorliegenden Einschätzungen über Einflusszonen, Zahlungsströme und Nachkriegsrenditen verhandelt werden, was aus Sicht institutioneller Investoren hohe geopolitische Unsicherheit erzeugt. Diese Unklarheit trifft ausgerechnet jene Aktien, die in den vergangenen Quartalen stark von der Aufrüstung in Europa und steigenden Verteidigungsbudgets profitiert haben.

Die Nervosität der Märkte erklärt sich vor allem daraus, dass unklare Nachkriegsarrangements die Planbarkeit langfristiger Beschaffungsprogramme infrage stellen könnten. Gleichzeitig betonen Experten, dass ein möglicher Deal keineswegs automatisch sinkende Verteidigungsausgaben in Europa bedeuten muss, sondern eher eine Neujustierung der Prioritäten. Dennoch nutzen kurzfristig orientierte Anleger die Schlagzeilen, um Gewinne in den stark gelaufenen Papieren mitzunehmen und Risiko zu reduzieren. Für mittel- bis langfristig orientierte Investoren bleibt entscheidend, ob die politischen Verhandlungen zu verlässlichen Rahmenbedingungen führen – oder ob das aktuelle Kursminus nur eine Zwischenkorrektur in einem strukturell intakten Aufwärtstrend der europäischen Verteidigungsindustrie darstellt.

DAX 40 – Droht ab 2026 ein struktureller Jobschock für den Standort Deutschland?

Wirtschaftsverbände warnen zunehmend lautstark vor einem massiven strukturellen Jobabbau in Deutschland ab dem Jahr 2026, der weit über einen normalen Konjunkturzyklus hinausgehen soll. Als zentrale Gründe werden eine Erosion der Standortqualität durch hohe Energiepreise, ausufernde Bürokratie, hohe Abgabenlast und politische Fehlentscheidungen genannt. In der Industrie sei bereits heute ein Verlust an Substanz und Investitionsbereitschaft spürbar, was von einigen Beobachtern als eine Art „kontrollierter Abriss“ des bisherigen Geschäftsmodells interpretiert wird. Für den DAX 40 (24.368 Punkte, -0,17%) könnte dies mittelfristig bedeuten, dass die Gewinndynamik der klassischen Industriewerte unter Druck gerät und sich die Bewertungsunterschiede zu stärker digitalisierten Märkten weiter vergrößern.

Besonders kritisch sehen die Verbände, dass strukturelle Reformen bei Energie- und Standortkosten nur schleppend vorankommen, während internationale Wettbewerber aggressiv um Produktionskapazitäten werben. Investoren beobachten daher genau, ob die Politik in den kommenden Jahren Kurskorrekturen vornimmt, um eine Deindustrialisierung zu verhindern. Für den Kapitalmarkt stellt sich die Frage, ob Deutschland vom Qualitäts- zum Hochkostenstandort wird – oder ob es gelingt, die Transformation hin zu einer stärker technologie- und dienstleistungsgetriebenen Wirtschaft ohne flächendeckende Arbeitsplatzverluste zu bewältigen. Die heute vergleichsweise gelassenen DAX-Kurse spiegeln diese Langfristgefahren bislang nur teilweise wider.

Bitcoin (BTC-USD) und Silber (SI=F) – Wie spekuliert der Markt auf Zinssenkungen und Rohstoffknappheit?

Bitcoin (BTC-USD, $87,327.14, -0.28%) nähert sich erneut der psychologisch wichtigen Marke von 90.000 Dollar, auch wenn der Kurs heute etwas nachgibt. Treiber des laufenden Zyklus ist weniger die technologische Adaption als vielmehr die massive Spekulation auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve und eine anhaltend hohe Marktliquidität. Bitcoin wird dabei zunehmend als integraler Bestandteil des Finanzsystems wahrgenommen und nicht mehr als dessen Gegenmodell – Rücksetzer werden von vielen Investoren als Kaufchance interpretiert. Parallel dazu erlebt der Silbermarkt eine spektakuläre Rally: Silber-Futures (SI=F, $72.63, -5.92%) korrigieren zwar heute scharf, nachdem der Preis in der Nacht erstmals die Marke von 80 Dollar je Unze überschritten hat, liegen aber auf Jahressicht immer noch bei einem Plus von über 155%. Das Gold-Silber-Ratio ist auf historisch niedrige 55 gefallen, physisches Silber ist bei vielen Händlern ausverkauft und es mehren sich Warnungen vor möglichen Handelsbeschränkungen für Privatanleger.

Fundamental wird die Knappheit durch ein strukturelles Angebotsdefizit und eine explodierende Nachfrage in Bereichen wie Photovoltaik, Halbleiter, E-Mobilität, Militär und KI-Infrastruktur getrieben. Experten verweisen zudem darauf, dass JPMorgan mit geschätzten 750 Millionen Unzen über Bestände in der Größenordnung von fast drei Vierteln einer Weltjahresproduktion verfügen soll und damit erheblichen Einfluss auf den Markt ausübt. In Kombination mit der Zinssenkungsfantasie der Fed entsteht ein Umfeld, in dem Risikoassets – von Kryptowährungen bis zu Industriemetallen – wie mit einem Adrenalinstoß nach oben getrieben werden. Kritiker sehen darin ein Signal systemischer Nervosität: Liquidität wird ins System gepumpt, während parallel der Umbau vom klassischen Fiat-System hin zu digitalen Währungen vorangetrieben wird. Für Trader bedeutet das: Momentum-Trends können länger laufen als erwartet, sind aber zunehmend anfällig für abrupte Gegenbewegungen wie den jüngsten Rückschlag bei Silber.

KURZNEWS

  • TSLA – Tesla: Tesla steht unter erheblichem betriebswirtschaftlichem Druck, weil die Margen im Fahrzeuggeschäft durch notwendige Preissenkungen bei nachlassender Nachfrage erodieren. Ein ehemals großer Zuliefervertrag ist nahezu kollabiert und weist nur noch ein Volumen von rund 7.386 Dollar auf, während gleichzeitig die stark gestiegenen Silberpreise das Unternehmen als großen Verbraucher zusätzlich belasten.
  • TSLA – Tesla: Parallel dazu treibt Tesla Tests für das autonome Fahren mit dem System FSD in Deutschland und Europa voran. Trotz der kurzfristigen Margenprobleme setzt der Konzern damit klar auf Software- und Technologiekompetenz als künftigen Werttreiber.
  • TSLA – Tesla: In einer technisch orientierten Analyse beschreibt Jens Glatt einen Swing-Trade in Tesla auf Basis des Ausbruchs über die Marke von 360 Dollar, flankiert von Auslieferungszahlen Anfang Oktober, Earnings am 22.10. und der Aktionärsversammlung am 06.11. Der Trade wurde jedoch geschlossen, nachdem der Kurs unter den durchschnittlichen Einstiegspreis um 420–425 Dollar fiel und damit das Setup invalidierte, auch wenn die 500-Dollar-Marke als langfristiges Ziel im Blick bleibt.
  • TSLA – Tesla: Das extrem ambitionierte Vergütungspaket von Elon Musk für Tesla wird als zentraler Kurstreiber diskutiert: Es zielt auf eine Marktkapitalisierung von 8,5 Billionen Dollar bis etwa 2030/2035 und ein EBITDA von über 400 Milliarden Dollar. Bei einem Bewertungsmultiple von 40 wäre theoretisch eine Marktkapitalisierung von 16 Billionen Dollar denkbar, weshalb die Abstimmung darüber am 06.11. als Schlüsselereignis gilt.
  • TGT – Target: Beim US-Einzelhändler Target greifen aktivistische Investoren ein und fordern umfassende Kostensenkungen, Effizienzprogramme und einen strategischen Umbau. Hintergrund ist die Verunsicherung durch preissensible Verbraucher sowie Margendruck im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld.
  • TGT – Target: Die Intervention der Aktivisten bei Target wird von Marktbeobachtern als Symptom einer breiteren systemischen Nervosität im US-Einzelhandel gewertet. Händler stehen zwischen steigenden Kosten und Konsumenten, die immer stärker auf Preise achten, wodurch klassische Geschäftsmodelle unter Anpassungsdruck geraten.
  • BP – BP: BP steht trotz Milliardeneinnahmen aus dem Verkauf der Marke Castrol unter erheblichem strategischem Druck. Das Unternehmen wird zwischen seiner fossilen Vergangenheit und den Anforderungen einer grünen Zukunft zerrieben, wobei Analysten weiteres Abwärtspotenzial für die Aktie sehen.
  • BP – BP: Kritisch hinterfragt wird vor allem die Rentabilität der grünen Projekte von BP im Vergleich zum traditionellen Ölgeschäft. Solange die Renditeaussichten der neuen Sparte nicht klar überzeugen, droht ein anhaltender Bewertungsabschlag gegenüber klassisch ausgerichteten Ölkonzernen.
  • SI=F – Silber-Futures: Die fundamentale Nachfrage nach Silber bleibt sehr stark und wird vom Ausbau im Energiebereich, der KI-Infrastruktur und der Elektromobilität getrieben. Marktteilnehmer spekulieren über einen möglichen Short Squeeze, der den bereits stark gestiegenen Silberpreis weiter nach oben treiben könnte.
  • SI=F – Silber-Futures: Experten warnen, dass im derzeitigen Silbermarkt das Momentum nicht unterschätzt werden darf, da einmal gestartete Trends häufig lange anhalten. Die strukturelle Angebotsknappheit in Verbindung mit neuen technologischen Einsatzfeldern verschiebt die Nachfragemuster nachhaltig.
  • CL=F – Rohöl: Für den Ölmarkt wird im kommenden Jahr eine Besserung erwartet, sofern sich die globale Wirtschaft stabilisiert und der negative Einfluss von Zöllen nachlässt. Zusätzliche Nachfrageimpulse kommen aus dem wachsenden Energiebedarf von KI-Rechenzentren und der Elektromobilität, was den Ausbau der Energie- und Strominfrastruktur in den Fokus vieler Investoren rückt.
  • ROHSTOFFE – Divers: Generell wird die fundamentale Nachfrage nach Rohstoffen durch den massiven Ausbau der KI-Infrastruktur und von Rechenzentren angetrieben. Die erwarteten Produktivitätsgewinne durch KI könnten Unternehmensgewinne beflügeln, führen aber gleichzeitig zu steigenden Anforderungen an Energie und Metalle wie Silber.
  • MEGA-CAPS – US-Tech: Der Markt hat aufgehört, die „Magnificent Seven“ als homogene Gruppe zu handeln, und beginnt, Gewinner und Verlierer anhand ihrer Fähigkeit zur Monetarisierung von KI zu unterscheiden. Entscheidendes Kriterium sind die enormen Investitionsausgaben der Hyperscaler von über 400 Milliarden Dollar in diesem Jahr, wovon rund 75 % in KI-Infrastruktur flossen.
  • GOOGL – Alphabet: Alphabet führt das Feld im KI-Wettlauf mit einem Vorsprung von rund 60 Prozentpunkten an und zeigt Stärke über den gesamten Stack – von eigenen KI-Chips über die Cloud-Distribution bis hin zum LLM Gemini, das wichtige Benchmarks anführt. Bedeutende Cloud-Verträge, unter anderem mit Meta und Anthropic, untermauern die Strategie, die hohen CapEx-Ausgaben durch reales Umsatzwachstum zu rechtfertigen.
  • AMZN – Amazon: Amazon wird derzeit als Nachzügler im KI-Infrastrukturwettbewerb gesehen, da AWS langsamer wächst als Azure und Google Cloud. Der Versuch, mit dem eigenen KI-Chip Trainium über Kostenvorteile zu punkten, hat bislang nicht die erhoffte Dynamik ausgelöst, zudem liegen die zukünftigen Leistungsverpflichtungen mit 200 Milliarden Dollar deutlich hinter denen von Microsoft.
  • META – Meta Platforms: Meta verfügt über keinen eigenen Cloud-Dienst, was die Argumentation für direkten KI-Umsatz erschwert. Zwar verbessert KI die Werbealgorithmen und Zielgruppenansprache deutlich, doch dieser indirekte Return on Investment ist für den Markt schwerer zu bewerten; für Infrastrukturvorhaben nutzt Meta zudem Kapazitäten von Google Cloud.
  • AAPL – Apple: Apple hält sich weitgehend aus dem kostspieligen KI-Infrastrukturwettbewerb heraus und investierte im letzten Quartal lediglich rund 3 Milliarden Dollar. Der Konzern setzt stattdessen darauf, dass am Ende Distribution und direkter Zugang zum Endnutzer entscheidender sind als das beste Basismodell im Hintergrund.
  • MSFT – Microsoft: Microsoft Azure weist mit zukünftigen Leistungsverpflichtungen von rund 400 Milliarden Dollar eine deutlich stärkere Dynamik als AWS auf. Dies festigt die marktbeherrschende Rolle von Microsoft bei der Bereitstellung von KI-Infrastruktur für Unternehmen und stärkt das Vertrauen der Investoren in die künftige Umsatzentwicklung.
  • PORTFOLIO – Asset Allocation: Laut Morgan Stanley-Stratege Mike Wilson verliert das klassische 60/40-Portfolio an Attraktivität, weshalb er nun eine Aufteilung von 60 % Aktien, 20 % Anleihen und 20 % Gold bevorzugt. Hintergrund ist der Inflationsdruck auf Anleihen, deren fixe Zahlungen in realer Kaufkraft erodieren, während Gold und hochwertige Aktien als bessere Inflationsschutzbausteine gelten.

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      IM BLICKPUNKT

      • Morgan Stanley zu GOLD: Chief Investment Officer Mike Wilson rückt von der traditionellen 60/40-Allokation ab und empfiehlt ein Portfolio aus 60 % Aktien, 20 % Anleihen und 20 % Gold, da er Gold und hochwertige Aktien als beste Hedges gegen Inflation einstuft.