KURZ & KNAPP
Trump Media sorgt mit der geplanten Fusion mit TAE Technologies und dem Einstieg in die Fusionsenergie für Schlagzeilen. Die Bewertung von über 6 Milliarden Dollar befeuert Spekulationen rund um den Energiehunger von KI-Rechenzentren. Gleichzeitig stellt BP mit der Berufung von Meg O’Neill die Weichen zurück in Richtung Öl und Gas. Der Modetitel Lululemon gerät durch den aktivistischen Investor Elliott Management und CEO-Wechsel in die Schlagzeilen.
Die US-Indizes wie S&P 500 und Nasdaq 100 setzten ihre Jahresendrally fort, während Bitcoin und Ethereum leicht nachgaben. Der Boom rund um KI-Rechenzentren treibt Deals von Blackstone, Hut 8 und anderen Infrastruktur-Akteuren. Zugleich sorgt der jüngste US-CPI-Bericht für Diskussionen über Datenqualität und die künftige Zinspolitik der Federal Reserve.
In Europa legte der DAX kräftig zu, während Airbus mit neuen Helikopter- und Flugzeugaufträgen aus Spanien und China punktet. Asiatische Börsen wie der japanische Nikkei 225 und der Hang Seng profitieren von KI- und Exportfantasie. Makroseitig bleiben Inflationsdaten und mögliche fiskalische Impulse ab 2026 wichtige Faktoren für die mittelfristige Marktstimmung.
RÜCKBLICK Handelstag
Die US-Börsen setzten ihre Jahresendrally fort: Der S&P 500 legte um +0,55% auf 6.779 Punkte zu, der technologielastige Nasdaq 100 stieg um +1,00% auf 25.018 Punkte. Wachstums- und KI-Werte lagen vorne, während einzelne Konsumtitel im Vorfeld von Quartalszahlen nur moderat zulegten. Im Kryptobereich korrigierten große Coins leicht, was die Stimmung an den Aktienmärkten jedoch kaum belastete.
In Europa schloss der DAX 40 mit einem Plus von +1,09% bei 24.171 Punkten und folgte damit der positiven Wall-Street-Vorgabe. Zyklische Werte und Industriewerte profitierten vom anhaltenden Optimismus rund um Infrastruktur- und KI-Investitionen. Der chinesische Hang Seng kletterte um +1,52% auf 25.642 Punkte, der China A50 gewann +0,35% auf 15.209 Punkte, was auf eine leichte Entspannungssignale aus der zweitgrößten Volkswirtschaft hindeutet.
In Asien zog der japanische Nikkei 225 um +0,61% auf 49.347 Punkte an und profitierte weiter vom globalen KI- und Exportboom. Am Kryptomarkt gaben Bitcoin (85.084,85, -1,04%) und Ethereum (2.805,37, -0,47%) moderat nach, bleiben aber nahe ihren jüngsten Hochs, was weiterhin reichlich Kapital für risikoreiche Anlagen signalisiert.
WAS HEUTE WICHTIG WAR
Trump Media (DJT) – Wie real ist die KI-Fusionsfantasie?
Die Aktie von Trump Media and Technology Group (DJT, $14,71, +41,93%) ist nachbörslich regelrecht explodiert, nachdem das Unternehmen eine Fusion mit dem Fusionsenergie-Spezialisten TAE Technologies angekündigt hat. Der Deal bewertet die kombinierte Gesellschaft mit über 6 Milliarden Dollar und sieht vor, dass die bisherigen Anteilseigner beider Firmen jeweils 50% am neuen Unternehmen halten. TAE Technologies, das seit 1998 an Kernfusionslösungen arbeitet und unter anderem von Google und Goldman Sachs unterstützt wird, will über den Börsenmantel von Trump Media Zugang zu frischem Kapital erhalten. An der Börse wird die Story als High-Beta-Wette auf die künftige Stromversorgung der KI-Infrastruktur gespielt, was die hohen prozentualen Kursausschläge erklärt.
Strategisch positioniert sich das fusionierte Unternehmen mit einem klaren Narrativ: Es will den massiven Energiehunger von KI-Rechenzentren mit langfristig günstiger und sauberer Fusionsenergie stillen. Laut den Plänen soll bereits 2026 mit dem Bau eines ersten Fusionskraftwerks mit 50 Megawatt Leistung begonnen werden, der erste Strom wird für 2031 in Aussicht gestellt. Experten betonen den Vorteil der Fusion gegenüber klassischer Spaltung: Es entstehen keine langlebigen hochradioaktiven Abfälle, und die Technologie könnte regulatorisch weniger Hürden haben. Gleichzeitig warnen Fachleute, dass die tatsächliche Kommerzialisierung von Kernfusion nach wie vor als extrem herausfordernd gilt und Zeiträume von Jahren bis Jahrzehnten realistisch sind.
Für Anleger bedeutet der Einstieg von DJT in die Fusionsenergie zweierlei: Kurzfristig treibt die spektakuläre Zukunftsvision die Spekulation auf eine neue Bewertungsstory, die den Social-Media-Fokus von Trump Media ergänzt oder sogar ersetzt. Langfristig hängt der reale Wert dieser Fantasie aber daran, ob TAE Technologies technische Meilensteine erreicht und die immensen Investitionskosten für den Bau kommerzieller Fusionsreaktoren über den Kapitalmarkt tatsächlich finanzieren kann. Analysten sehen in dem Schritt einen möglichen Beitrag zur Energieunabhängigkeit der USA und zur Deckung des Strombedarfs von KI-Anwendungen, weisen aber zugleich auf das erheblich erhöhte technologisches Risiko hin. Anleger sollten sich daher bewusst sein, dass die jüngste Kursrally weniger auf aktuellen Cashflows als auf sehr weit in der Zukunft liegenden Ertragshoffnungen basiert.
BP (BP) – Was bedeutet der harte Kurs zurück zu Öl und Gas?
BP (BP, $33,31, -3,39%) rutschte heute deutlich ins Minus, nachdem der Ölkonzern mit Meg O’Neill eine neue Vorstandschefin präsentierte und damit eine strategische Neuausrichtung untermauerte. O’Neill, bislang CEO von Woodside Energy, wird im April nächsten Jahres als erste externe CEO in der Geschichte von BP und zugleich als erste Frau an der Spitze eines großen Ölmultis antreten. Die Ernennung erfolgt unter dem Druck des aktivistischen Investors Elliott Management, der einen stärkeren Fokus auf Rendite und traditionelle Energiequellen einfordert. Marktbeobachter werten den Schritt als klare Abkehr vom zuvor ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren, der als schlecht getimt und wenig wertschaffend kritisiert wurde.
Branchenexperten wie Tyler Rosenlicht von Cohen & Steers verweisen darauf, dass BP in den vergangenen Jahren mehrere strategische Fehltritte gemacht habe und es nun darum gehe, mit dem neuen Management das „Schiff wieder auf Kurs zu bringen“. O’Neill hat bei Woodside Erfahrung darin gesammelt, Öl- und Gasproduktion auszuweiten und das Portfolio stärker auf Flüssigerdgas zu fokussieren – genau in diese Richtung drängen nun auch aktivistische Aktionäre. Für Investoren bedeutet der Kurswechsel potenziell höhere Cashflows und Ausschüttungen, aber auch ein langsameres Tempo beim Umbau hin zu erneuerbaren Energien. Die heutige Kursschwäche spiegelt die Skepsis wider, ob der schnelle Strategiewechsel glaubwürdig umgesetzt werden kann, könnte langfristig aber Einstiegschancen für Anleger bieten, die an ein Comeback klassischer Energietitel glauben.
US-Inflation – Wie belastbar ist der kühle CPI-Rückgang wirklich?
Die US-Inflationsdaten für November sorgten zunächst für Erleichterung: Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Jahresvergleich nur um 2,7% und lag damit klar unter den Schätzungen von 3,1%. Die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel fiel auf 2,6% und blieb damit ebenfalls deutlich unter den erwarteten 3,0%, was an den Märkten Hoffnungen auf schnellere Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve nährte. Regierungsberater Kevin Hassett sprach von einem „erstaunlich guten“ Bericht und betonte, dass die Löhne mittlerweile schneller wachsen als die Preise, während die Regierung Maßnahmen zur Senkung der Wohnkosten in Aussicht stellte. Vor allem stark beobachtete Kategorien wie Nahrungsmittel (+2,6%), Lebensmittel im Haushalt (+1,9%) sowie moderat steigende Neuwagen- und Gebrauchtwagenpreise trugen zum freundlichen Gesamtbild bei.
Doch hinter den Zahlen mehren sich die Zweifel an der Datenqualität, die durch den 43-tägigen Government Shutdown im Herbst erheblich beeinträchtigt wurde. Laut Experten konnten von 18 CPI-Kategorien nur drei (Benzin, Neuwagen, Gebrauchtwagen/Trucks) tatsächlich erhoben werden, viele Metropolen wie Atlanta, Houston oder San Francisco wurden gar nicht berücksichtigt. Besonders kritisch: Die für rund 35% des Index verantwortliche Mietkomponente („Housing“) wurde mangels Daten faktisch auf Null gesetzt, was die gemeldete Kerninflation künstlich drückt. Ökonomen der UBS schätzen, dass die „wahre“ Kernrate unter Einbezug realistischer Mietpreisdaten eher bei rund 3,0% liegen dürfte.
Für Anleger ergibt sich damit ein gemischtes Bild: Formal liefert der jüngste CPI-Bericht der Federal Reserve Argumente für eine weniger straffe Geldpolitik und stützt die aktuelle Aktienrally. Gleichzeitig warnen Strategen davor, die unvollständig erhobenen Daten als endgültigen Beleg für eine nachhaltig besiegte Inflation zu interpretieren. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass die Teuerung unterschätzt wurde, könnte das Vertrauen in die Statistik leiden und die Fed zu einem vorsichtigeren Kurs zwingen. Bis dahin bleiben die Zahlen vor allem ein Katalysator für Risikoassets – mit dem Risiko, dass ein späterer Datenrevisionsschock die Märkte auf dem falschen Fuß erwischt.
Lululemon (LULU) – Zündet Elliott die nächste Turnaround-Story im Retail?
Die Aktie von Lululemon (LULU, $215,01, +3,48%) legte deutlich zu, nachdem bekannt wurde, dass der aktivistische Investor Elliott Management eine Beteiligung von rund 1 Milliarde Dollar aufgebaut hat. Elliott arbeitet bereits seit Monaten mit dem Sport- und Yoga-Bekleider zusammen und drängt auf einen Führungswechsel an der Spitze. Konkret soll Jane Nielsen, ehemalige CFO und COO von Ralph Lauren, als neue CEO installiert werden, nachdem der bisherige Chef Calvin McDonald seinen Rücktritt zum 31. Januar angekündigt hat. Unter Nielsens Ägide hatte sich der Aktienkurs von Ralph Lauren in der Vergangenheit verdoppelt, was ihre Erfolgsbilanz im Mode- und Lifestyle-Segment unterstreicht.
Elliott kritisiert, dass sich der Unternehmenswert von Lululemon in den vergangenen Jahren halbiert hat und sieht dringenden Handlungsbedarf bei Produktqualität, Passform und Markenpositionierung gegenüber neuen Rivalen wie Alo und Vuori. Laut Berichten will der Investor eine umfassende Transformation anstoßen, um Wachstum und Margen wiederzubeleben. Prominente Börsianer wie Michael Burry bezeichnen Lululemon bereits als „High-Conviction Contrarian Pick“ mit Potenzial für deutliche Kursgewinne in den kommenden Jahren. Charttechnisch nähert sich die Aktie wieder der viel beachteten 200-Tage-Linie, was die Spekulation befeuert, dass ein erfolgreicher Aktivistenplan einen nachhaltigen Trendwechsel einleiten könnte.
Rechenzentren-Boom – Wer finanziert den KI-Hunger nach Strom und Kapazität?
Der globale KI-Boom sorgt für eine Welle milliardenschwerer Deals im Bereich Rechenzentren und Infrastruktur – mit sehr unterschiedlichen Strategien der Finanzinvestoren. Blackstone hat sich mit dem Kauf von QTS für 10 Milliarden Dollar im Jahr 2021 zum weltweit größten Eigentümer von Rechenzentren entwickelt, wobei sich die Größe von QTS seither vervierfacht hat. CEO Steve Schwarzman beschreibt das Geschäft als konservatives „Picks and Shovels“-Modell mit 15–20-jährigen Mietverträgen mit erstklassigen Tech-Giganten („AAA Credits“), das stabile Cashflows in einem von KI getriebenen Wachstumsmarkt generieren soll. Parallel hat das Bitcoin-Mining-Unternehmen Hut 8 (HUT) einen 15-jährigen Leasingvertrag im Volumen von 7 Milliarden Dollar für ein 330-Megawatt-Rechenzentrum in Louisiana unterschrieben, das künftig stark auf KI-Workloads setzen soll.
Abgesichert wird das Projekt von Hut 8 durch eine finanzielle Rückendeckung von Google, was entscheidend für die Bereitstellung von Finanzierung durch J.P. Morgan und Goldman Sachs war. Als Projektpartner fungieren Jacobs Engineering für den Bau und Vertiv (VRT) für die Infrastrukturkomponenten, während Anthropic als KI-Partner an Bord ist – ein Beispiel dafür, wie sich Bitcoin-Miner in Richtung breiterer KI-Infrastruktur-Betreiber transformieren. Gleichzeitig zeigt die Absage von Blue Owl Capital (OWL), einen geplanten 10-Milliarden-Dollar-Deal für ein neues Rechenzentrum von Oracle (ORCL) zu finanzieren, dass nicht alle Geldgeber bereit sind, immer größere Hebel in einem extrem kapitalintensiven Segment einzugehen. Insgesamt zeichnet sich ab, dass der Ausbau globaler KI-Rechenkapazitäten zwar enorme Chancen bietet, Investoren aber zunehmend genau abwägen, welche Projekte tragfähige Cashflows versprechen und wo das Verschuldungsrisiko überwiegt.
KURZNEWS
- GT – Goodyear: Trotz globaler Sorgen um eine mögliche Kautschuk-Knappheit meldet Goodyear, dass es aktuell keine Lieferengpässe gibt. Das Unternehmen betont zwar, dass Risiken wie Krankheiten bei Kautschukbäumen nie ganz auszuschließen sind, sieht die eigene Versorgungskette aber derzeit als stabil.
- KEIN TICKER – Naturkautschuk: Eine drohende „Gummi-Apokalypse“ sorgt für Unruhe in globalen Lieferketten, da Naturkautschuk für Reifen, Handschuhe und Dichtungen knapp wird. Ursachen sind Krankheiten, die rund 10% des globalen Angebots vernichtet haben, der Klimawandel und logistische Probleme, während Alternativen wie Löwenzahn-Kautschuk noch Jahre von der Marktreife entfernt sind.
- GE – GE Aerospace: GE Aerospace verfügt über einen massiven Auftragsbestand für Flugzeugtriebwerke, der teils bis zu 10 Jahre in die Zukunft reicht. Dank seiner dominanten Position bei Triebwerken für Modelle wie die Boeing 737 und den Airbus A320neo gelten die planbaren Service- und Wartungserlöse als starkes Argument für langfristig orientierte Investoren.
- URI – United Rentals: United Rentals profitiert als Marktführer im Baumaschinenverleih mit rund 17% Marktanteil direkt vom gewaltigen Infrastrukturausbau in den USA. Angesichts eines Investitionsbedarfs von geschätzt 1,2 Billionen Dollar und des Trends, Maschinen eher zu mieten als zu kaufen, sieht Analyst Dryden Pence das Unternehmen gut für den nächsten Industriezyklus positioniert.
- DRI – Darden Restaurants: Darden Restaurants, Mutter von Olive Garden, konnte seine Umsatzprognose anheben, gestützt von einer robusten Nachfrage höherer Einkommensschichten und attraktiven Menüoptionen. Das Management rechnet mit Rückenwind durch mögliche fiskalische Stimuli Anfang 2026 sowie sinkenden Rindfleischpreisen, was die Margen entlasten dürfte.
- NKE – Nike: Nike steht unmittelbar vor der Vorlage seiner Quartalszahlen nachbörslich, wobei der Bericht als Bewährungsprobe für den neuen CEO Elliott Hill gilt. Anleger achten besonders auf Produktinnovationen und den Ausblick auf das kommende Quartal, da die Erwartungen im Vorfeld eher gedämpft sind.
- FDX – FedEx: FedEx wird nach Börsenschluss Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal vorlegen, wobei der Markt einen Gewinn je Aktie von rund 4,10–4,12 Dollar und einen Umsatz von knapp 22,8 Milliarden Dollar erwartet. Charttechnisch zeigt sich die Aktie stabil und könnte bei überzeugenden Margenfortschritten mittelfristig wieder in Richtung ihres Rekordhochs um 320 Dollar laufen.
- LULU – Lululemon: Aktivist Paul Singer ist mit rund 1 Milliarde Dollar bei Lululemon engagiert und kritisiert das Management für die Halbierung des Unternehmenswertes. Die Aktie reagiert positiv und nähert sich der 200-Tage-Linie, da der Markt nun mit deutlichen Veränderungen und einem aggressiven Vorgehen zur Freisetzung von Aktionärswerten rechnet.
- HOOD – Robinhood: Robinhood profitiert von einem starken Wachstum im Kryptogeschäft, seiner führenden Stellung unter Neobrokern und der geplanten Ausweitung der Nasdaq-Handelszeiten auf 23 Stunden. Zusätzliche Fantasie bringen neue „Prediction Markets“, auf denen Nutzer auf vielfältige zukünftige Ereignisse wetten können.
- AIR – Airbus: Airbus meldet neue Aufträge, darunter eine Bestellung über 100 Helikopter aus Spanien sowie zusätzliche Passagiermaschinen aus China zur Flottenaufstockung einer taiwanesischen Airline. Die Bestellungen unterstreichen die anhaltend starke Nachfrage nach zivilen Luftfahrtprodukten trotz globaler Unsicherheiten.
- BIRK – Birkenstock: Birkenstock geriet nach enttäuschenden Zahlen unter Druck und lag vorbörslich rund 10% im Minus. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die hohen Erwartungen nach dem Börsengang vorerst nicht erfüllt werden konnten.
- TLRY – Tilray: Tilray und andere Cannabiswerte zogen nach einer kurzen Konsolidierungsphase wieder an. Treiber sind Ankündigungen zu einer möglichen Neueinstufung und Reklassifizierung von Cannabis in den USA, was steuerliche Vorteile und erleichterten Kapitalzugang bringen könnte.
- GM – General Motors: Die Aktien von General Motors stiegen um +0,8%, nachdem Berichte aufkamen, dass Sterling Anderson, seit Juni Chief Product Officer, als Favorit für die Nachfolge von CEO Mary Barra gehandelt wird. Ein solcher Führungswechsel könnte die technologische Neuausrichtung des Autokonzerns weiter beschleunigen.
- CRM – Salesforce: Salesforce gehört in diesem Jahr zu den schwächsten Werten im Dow Jones mit einem Rückgang von über 22%, da Investoren an der Fähigkeit zweifeln, KI-Funktionen profitabel zu monetarisieren. Analyst John DeFucci von Guggenheim Securities warnt, dass KI-Features zunehmend Standard werden und Produkte wie „Agentforce“ hinter den Marketingversprechen zurückbleiben könnten.
- KEIN TICKER – Baukosten/Immobilien: Die Baukosten sind in den vergangenen Jahren massiv gestiegen, vor allem durch gestörte Lieferketten und den zwischenzeitlichen Anstieg des Holzpreises um über 300% bis Mai 2021. Allein diese Entwicklung verteuerte den Bau eines neuen Einfamilienhauses um fast 36.000 Dollar, zusätzlich zu steigenden Land- und Lohnkosten.
- BX – Blackstone: Blackstone feiert sein 40-jähriges Bestehen und verwaltet inzwischen fast 1,3 Billionen Dollar an Vermögen bei rund 85 Anlagestrategien. CEO Steve Schwarzman betont insbesondere das Wachstum im Bereich Rechenzentren sowie die Stabilität des Private-Credit-Geschäfts, das dank geringerer Hebelung und langfristig gebundenem Kapital weniger anfällig für abrupte Mittelabflüsse sein soll.
- GOOGL – Alphabet (Google): Google arbeitet an einem neuen Software-Ansatz, um einen der größten Vorteile von Nvidia (NVDA, $173,91, +1,87%) im KI-Bereich – die CUDA-Plattform – anzugreifen. Ziel ist es, die hauseigenen TPUs flexibler und für externe Kunden leichter integrierbar zu machen, was langfristig zu einer „Chip-Neutralität“ und damit zu mehr Wettbewerb im KI-Hardwaremarkt führen könnte.
- OWL – Blue Owl Capital: Blue Owl Capital zieht sich aus einem geplanten 10-Milliarden-Dollar-Finanzierungsdeal für ein neues Rechenzentrum von Oracle zurück. Die Entscheidung spiegelt eine zunehmende Vorsicht einiger Kreditgeber gegenüber extrem kapitalintensiven KI-Infrastrukturprojekten wider, trotz des anhaltenden Hypes um künstliche Intelligenz.
KALENDER Firmen & Unternehmen
EARNINGS
- INHALT:
- Nike (NKE) – Quartalszahlen, nach US-Börsenschluss. Erwartet wird ein Gewinn von 0,38 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von rund 12,22 Milliarden Dollar, wobei Investoren besonders auf Produktinnovationen und den Umsatzausblick unter dem neuen CEO Elliott Hill achten.
- FedEx (FDX) – Quartalszahlen, nach US-Börsenschluss. Der Markt rechnet mit einem Gewinn je Aktie von etwa 4,10–4,12 Dollar und einem Umsatz von rund 22,79 Milliarden Dollar, während der Fokus auf Margenentwicklung und der mittelfristigen Kurschance in Richtung 320 Dollar liegt.
MAKRO
- INHALT:
- Keine zusätzlichen Makrodaten über die bereits diskutierten US-CPI-Zahlen hinaus im Fokus des heutigen Nachbörsen-Briefings.
IM BLICKPUNKT
- Jefferies zu KLA: Die Analysten stufen KLA von „Neutral“ auf „Kaufen“ hoch und heben das Kursziel von $1.100 auf $1.500 an. Begründet wird dies mit der starken Marktposition bei Ausrüstung für die Chipproduktion und den massiven, mehrjährigen Investitionen der Hyperscaler in KI-Infrastruktur.
- Kein Haus explizit genannt zu Albemarle: Ein Investor sieht im Lithiumsektor einen Boden und favorisiert als Play die Albemarle Corp., die an der ASX gehandelt wird und in diesem Jahr stark zugelegt hat. Rückenwind kommt von den Zoll-Diskussionen mit China, von denen der Lithiumpreis profitiert hat; die Aktie markierte zuletzt ein Jahreshoch von über 137 Austral-Dollar.
- Kein Haus explizit genannt zu Amazon: Ein Marktkommentator hält Amazon (AMZN) aktuell für unterbewertet und rechnet mittelfristig mit Kurszielen im Bereich von $240–$250. Die geplanten zusätzlichen 10 Milliarden Dollar KI-Investitionen – unter anderem im Umfeld von OpenAI und eigenen Chips – seien im Kurs noch nicht eingepreist und könnten ab 2026 zusammen mit dem Satellitengeschäft erheblichen Mehrwert schaffen.
- Kein Haus explizit genannt zum S&P 500-Ausblick: Auf Basis der Konsensschätzungen erwarten Analysten für 2026 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 6,9% und ein Gewinnwachstum von 12,1% für die S&P-500-Unternehmen. Die aggregierten Kursziele deuten auf einen Indexstand von knapp 8.000 Punkten hin (bzw. 7.500 Punkte ohne Übergewichtung), wobei Technologie, Kommunikation, Finanzen und Gesundheit als stärkste Sektoren gesehen werden und Titel wie Nvidia, Alphabet und Amazon die größten Ergebnisbeiträge liefern.
- Kein Haus explizit genannt zum Marktrisiko/AI-Bubble: Marktkommentatoren verweisen auf einen historisch niedrigen Cash-Bestand von nur 3,3% und warnen zugleich vor einer möglichen AI-Blase. Während Unternehmen wie Amazon ihre eigenen Chips und KI-Investitionen ausweiten und damit die Dominanz von Nvidia herausfordern, bleiben Rücksetzer im S&P 500 aus Sicht vieler Strategen vorerst Kaufgelegenheiten, mit Kurszielen zwischen 7.000 und 7.200 Punkten auf der Oberseite.
- Paul Meeks zu Broadcom und Oracle: Analyst Paul Meeks bevorzugt im aktuellen KI-Infrastruktur-Boom Halbleiterhersteller wie Broadcom gegenüber Software-as-a-Service-Anbietern. Oracle (ORCL) bewertet er dagegen kritisch, da der Konzern hohe Summen in Infrastruktur investieren müsse und im Vergleich zu anderen Tech-Giganten aus seiner Sicht ein ungünstigeres Chancen-Risiko-Profil aufweise.
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