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Eli Lilly & Novo: GLP‑1-Risiko belastet Hims & Hers

KURZ & KNAPP

Hims & Hers gerät trotz Expansion in den britischen Markt und neuer Abnehmprogramme unter Druck. Der geplante SAFE Drugs Act of 2025 könnte das Geschäftsmodell rund um GLP‑1‑Compounding empfindlich treffen. Davon scheinen etablierte Hersteller wie Eli Lilly und Novo Nordisk zu profitieren, deren Originalpräparate regulatorisch gestützt würden. Parallel dazu rutscht Oracle nach KI‑Kommentare und Sorgen um die Finanzierung seiner Rechenzentrums-Offensive ab, während GE Vernova vom steigenden Stromhunger der Rechenzentren getragen wird.

Im Tech-Segment schwanken Amazon, Adobe, Nvidia und Microsoft zwischen KI-Euphorie und Bewertungsängsten. Ein Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery setzt Netflix und Paramount unter Zugzwang. Krankenhausketten wie HCA kämpfen mit Medicare-Sorgen, während Gig-Economy-Player wie Maplebear Amazons Vorstoß bei Same-Day-Lieferungen spüren. Bei Krypto verzeichnen Bitcoin und Ethereum deutliche Rücksetzer.

Makroseitig wirkt die jüngste, teils als hawkisch interpretierte Zinssenkung der Fed nach und treibt die Versteilerung der US-Zinskurve. Neue große Datenpunkte fehlen, weshalb die Märkte vor allem Fed-Signale und frische Earnings von Oracle, Adobe, Synopsys und Vail Resorts einpreisen. Für europäische Anleger steht damit vor allem die Reaktion der US-Börsen und die Frage im Raum, wie stark die KI-Investitionswelle globale Tech- und Gesundheitswerte weiter prägt.

RÜCKSPIEGEL

Wie präsentierten sich die US-Nachbörse und die wichtigsten Tech-Earnings?

In der US-Nachbörse dominierten erneut Technologiewerte und Softwaretitel die Schlagzeilen, nachdem mehrere Branchenschwergewichte ihre Zahlen vorgelegt hatten. Die Marktstimmung war insgesamt konstruktiv, da mehrere Unternehmen sowohl bei Umsatz als auch beim Ergebnis über den Erwartungen lagen und zum Teil optimistische Ausblicke präsentierten. Gleichwohl blieben Anleger selektiv: Während einige Wachstumswerte nach positiven Zahlen zulegen konnten, standen andere wegen Bewertungsfragen und Ausblicksunsicherheiten unter Druck. Die Futures auf die großen US-Indizes signalisierten nach Handelsschluss eine eher verhalten positive Tendenz und deuteten auf einen stabilen Start in den neuen Handelstag hin. Vor allem im Software- und KI-Umfeld blieb die Nachfrage der Investoren hoch, auch wenn nach der starken Rallye der vergangenen Monate Gewinnmitnahmen auf Einzelwertbasis zunahmen.

Oracle (ORCL) stand nach Zahlen zum zweiten Quartal im Fokus, nachdem der Umsatz um rund +14% auf etwa 16 Mrd. US‑Dollar zulegte, aber leicht hinter den Konsensschätzungen von 16,2 Mrd. US‑Dollar zurückblieb, während das bereinigte EPS mit 2,26 US‑Dollar die erwarteten 1,64 US‑Dollar deutlich übertraf.
Adobe (ADBE) meldete für das vierte Quartal ein bereinigtes EPS von 5,50 US‑Dollar gegenüber erwarteten 5,39 US‑Dollar und einen Umsatz von 6,19 Mrd. US‑Dollar gegenüber 6,11 Mrd. US‑Dollar, wobei der Ausblick auf das erste Quartal mit einem prognostizierten Umsatz von 6,25–6,30 Mrd. US‑Dollar und einem EPS von 5,85–5,90 US‑Dollar ebenfalls über den Schätzungen lag.
Synopsys (SNPS) überzeugte mit einem Ausblick auf das erste Quartal, der einen Umsatz von 2,37–2,42 Mrd. US‑Dollar (Konsens: 2,36 Mrd. US‑Dollar) und ein bereinigtes EPS von 3,52–3,58 US‑Dollar (Schätzung: 3,46 US‑Dollar) vorsieht, sowie mit Langfristleitlinien für 2026 von 9,56–9,66 Mrd. US‑Dollar Umsatz und einem bereinigten EPS von 14,32–14,40 US‑Dollar, die über den Markterwartungen lagen.

DIE 5 WICHTIGSTEN STORYS

Warum geraten Hims & Hers unter Druck, während Eli Lilly und Novo Nordisk zu den Gewinnern der Abnehm-Revolution zählen?

Die Aktie von Hims & Hers Health (HIMS) steht trotz operativer Expansionspläne unter Verkaufdruck und notiert aktuell bei rund 37,37 US‑Dollar mit einem Minus von -1,35%. Das Telemedizin-Unternehmen hat ein umfassendes Abnehmprogramm im Vereinigten Königreich gestartet und bringt dabei erstmals seine Frauengesundheits-Plattform “Hers” nach Großbritannien. Im Zentrum des Angebots stehen Markenmedikamente wie Wegovy von Novo Nordisk (NVO) und Mounjaro von Eli Lilly (LLY), ergänzt um telemedizinische Betreuung und Plattformdienste. Fundamental wird der Schritt vom Markt grundsätzlich positiv gesehen, da Hims & Hers damit am boomenden Markt für GLP‑1-Abnehmmedikamente in Europa partizipieren will. Gleichzeitig belastet jedoch ein neuer Gesetzesentwurf im US‑Kongress, der die Geschäftsgrundlage eines Teils des US‑Angebots in Frage stellt und die Risikoaversion der Anleger erhöht. Die zunächst freundliche Reaktion auf die UK-Expansion wich daher rasch Gewinnmitnahmen, sobald die politischen Schlagzeilen um die Regulierung von Abnehmmedikamenten aufkamen.

Für Gegenwind bei Hims & Hers sorgt der vorgeschlagene “SAFE Drugs Act of 2025”, eingebracht von den Abgeordneten Rudy Yakym (Republikaner) und André Carson (Demokraten), der die Herstellung nachgeahmter Versionen von FDA-zugelassenen Medikamenten durch Compounding-Apotheken stark einschränken würde. Ein solches Verbot träfe insbesondere individuelle GLP‑1‑Mischpräparate, die Telemedizin-Anbieter und spezialisierte Kliniken bislang als preiswertere Alternative zu Markenprodukten einsetzen – ein Kernargument im Marketing von Hims & Hers. Während Hims & Hers unter dieser regulatorischen Unsicherheit leidet, profitieren etablierte Pharmakonzerne wie Eli Lilly (LLY) und Novo Nordisk (NVO), deren Originalpräparate wie Mounjaro und Wegovy bei einer Verschärfung der Compounding-Regeln strukturelle Wettbewerbsvorteile erhalten. So legte die Aktie von Eli Lilly am Vortag um rund +1,3% zu und notiert derzeit bei etwa 989,68 US‑Dollar mit einem leichten Rückgang von -0,40%, während Novo Nordisk bei etwa 48,81 US‑Dollar um -0,49% tiefer liegt. Für Anleger bedeutet dies eine Spaltung des Abnehmmarktes: Plattformanbieter wie Hims & Hers bleiben Wachstumsstories mit hohem regulatorischem Risiko, während die etablierten GLP‑1‑Hersteller als potenzielle Profiteure einer strengeren Regulierung erscheinen. Kurzfristig dürfte die Volatilität im Segment hoch bleiben, langfristig entscheidet die endgültige Ausgestaltung des Gesetzes darüber, ob Hims & Hers seine Wachstumspläne mit Originalpräparaten profitabel skalieren oder das Geschäftsmodell anpassen muss.

Warum gerät Oracle trotz KI-Fantasie unter Druck, während GE Vernova vom Energiehunger der Rechenzentren profitiert?

Die Aktie von Oracle (ORCL) steht nach den jüngsten Entwicklungen im KI-Geschäft und frischen Kommentaren des Managements deutlich unter Druck und notiert derzeit bei rund 196,80 US‑Dollar mit einem Tagesverlust von -11,75%. Das Unternehmen hatte Investoren über Monate davon überzeugt, ein großer Gewinner des KI-Booms zu sein, insbesondere durch massive Investitionen in neue Rechenzentren und Cloud-Kapazitäten. Nun aber rücken Risiken stärker in den Fokus, etwa die hohe Kundenkonzentration rund um OpenAI und die Frage, wie der konzernweite Ausbau der KI-Infrastruktur finanziert werden soll. Marktbeobachter verweisen auf wachsende Schuldenrisiken und auf die Möglichkeit, dass die Kapitalintensität des KI-Geschäfts die Bilanz längerfristig belastet. Gleichzeitig betont das Oracle-Management, dass KI-Training und der Verkauf von KI‑Modellen zwar heute schon ein großes Geschäft sind, das eigentliche Potenzial aber in der breiten Einbettung von KI in unterschiedlichste Produkte und Anwendungen liege. Der nachbörsliche Kursrückgang, der zunächst bei rund -6% lag und sich inzwischen ausgeweitet hat, spiegelt somit vor allem Bewertungs- und Finanzierungszweifel wider, weniger eine Abkehr von der strategischen KI-Story.

Profiteure des gleichen Megatrends finden sich auf der Infrastrukturseite, allen voran GE Vernova (GEV), das von der rasant steigenden Stromnachfrage in den USA profitiert. Der Titel notiert aktuell bei etwa 711,00 US‑Dollar mit einem Rückgang von -1,66%, bleibt aber grundsätzlich in einem Aufwärtstrend, der von der wachsenden Elektrifizierung der Wirtschaft und dem Boom der Rechenzentren getragen wird. Analysten betonen, dass KI-getriebene Workloads und Cloud-Dienste massiv Stromkapazität binden und damit Investitionen in Netze, Erzeugung und Effizienzlösungen erzwingen – ein struktureller Rückenwind für Energie- und Netzwerkanbieter. Während also Software- und Cloud-Player wie Oracle an der Börse für ihre aggressiven Investitionsprogramme abgestraft werden, könnten Unternehmen wie GE Vernova zu den eher stabilen Profiteuren des KI-Booms zählen. Für Anleger rückt damit die Frage in den Vordergrund, welche Teile der KI-Wertschöpfungskette nachhaltig hohe Renditen erzielen können und wo Kapitalbedarf und Wettbewerbsdruck die Margen begrenzen.

Wie positionieren sich Amazon, Adobe und Nvidia im Spannungsfeld von KI-Euphorie und Bewertungsangst?

Im US-Techsektor zeigen sich unterschiedliche Kräfte zwischen selektiver KI-Euphorie und wachsenden Bewertungsfragen, insbesondere bei den großen Wachstumswerten. Amazon (AMZN) gehörte zuletzt zu den stärkeren Titeln im Nasdaq 100 und war zusammen mit anderen Mega-Caps wie Alphabet und Apple unter den Führungskräften des Marktes, notiert aktuell aber bei rund 228,29 US‑Dollar mit einem Rückgang von -1,51%. Demgegenüber standen andere Vertreter der sogenannten “Mag 7” im Minus, darunter Nvidia (NVDA), das derzeit etwa 179,89 US‑Dollar kostet und damit -2,12% tiefer liegt, sowie Microsoft (MSFT) mit rund 472,51 US‑Dollar und einem Verlust von -1,26%. Die Kursabschläge spiegeln einerseits Gewinnmitnahmen nach einer starken Rallye wider, andererseits Unsicherheit darüber, wie schnell sich die massiven KI-Investitionen tatsächlich in profitables Wachstum übersetzen lassen. Im Fokus steht auch Adobe (ADBE), dessen Aktie im laufenden Jahr vor dem jüngsten Bericht bereits um rund -20% gefallen war, weil Anleger fürchten, dass das kreative Kerngeschäft langfristig durch KI-Tools disruptiert werden könnte. Nach der Vorlage besser als erwarteter Zahlen und eines soliden Ausblicks notiert Adobe nun bei etwa 339,74 US‑Dollar mit -0,99%, doch die Debatte um die langfristige Wettbewerbsposition im KI-Zeitalter bleibt entscheidend für die weitere Kursentwicklung.

Für den heutigen Handelstag ist damit klar: Der Markt differenziert stärker zwischen Unternehmen, die KI glaubhaft in bestehende Geschäftsmodelle integrieren, und solchen, bei denen hohe Investitionen und Disruptionsrisiken im Vordergrund stehen. Amazon profitiert weiterhin von seiner Position im Cloud-Geschäft und im E‑Commerce, wo KI die Effizienz steigern und neue Services ermöglichen soll. Nvidia bleibt der zentrale Hardware-Lieferant der KI‑Rallye, ist aber nach der massiven Outperformance besonders anfällig für Stimmungsschwankungen und kleinste Enttäuschungen. Microsoft steht mit seinen Cloud- und Office-KI-Produkten zwar fundamental stark da, muss sich jedoch denselben Bewertungsfragen stellen wie andere Mega-Caps. Adobe wiederum muss unter Beweis stellen, dass es KI nicht nur als Bedrohung, sondern als Wachstumstreiber für sein Abo-Geschäft nutzen und neue Preismodelle durchsetzen kann. Anleger sollten daher verstärkt auf Ausblicke, Investitionsdisziplin und konkrete KI-Monetarisierung achten, anstatt KI-Fantasie pauschal zu bewerten.

Warum tobt ein Bieterkrieg um Warner Bros. Discovery – und wie trifft das Netflix?

Im US-Mediensektor eskaliert der Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery (WBD) und belastet zugleich die Aktie von Netflix (NFLX). Die Papiere von Netflix fielen zuletzt an sechs Handelstagen in Folge und gaben in diesem Zeitraum um insgesamt rund -15% nach, was dem schwächsten Lauf seit 2022 entspricht; aktuell notiert die Aktie bei etwa 92,98 US‑Dollar. Auslöser der Schwächephase ist unter anderem der schärfer werdende Wettbewerb um Inhalte und Assets, da mehrere Interessenten um Warner Bros. Discovery buhlen. Paramount Global (PARA) meldete sich mit der Aussage zu Wort, dass die Barkomponente des Netflix-Angebots etwa 7 US‑Dollar je Aktie niedriger liege als das eigene Angebot und bezeichnete seinen Vorschlag von 30 US‑Dollar pro Aktie als überlegen. Die Aktie von Warner Bros. Discovery zählte zu den Top-Gewinnern im Nasdaq 100 und legte um rund +4,5% zu, nachdem sie bereits vier Tage in Folge gestiegen war und in dieser Zeit etwa +16% gewonnen hat. Politische Akzente kommen hinzu, nachdem Ex-Präsident Donald Trump betonte, dass jeder Deal für Warner Bros. Discovery den Sender CNN einschließen müsse – ein Punkt, der im Paramount-Angebot, nicht aber im Netflix-Deal abgebildet ist. Für Anleger bedeutet der Bieterkrieg steigende strategische Prämien auf Medien-Assets, aber auch erhöhte Integrations- und Regulierungsrisiken für den späteren Gewinner.

Warum geraten Krankenhausketten und Gig-Economy-Aktien unter Druck, wenn Amazon sein Lieferangebot ausweitet?

Im US-Gesundheits- und Internetsektor sehen sich gleich zwei Gruppen von Unternehmen mit politischem und kompetitivem Gegenwind konfrontiert. Große Krankenhausketten wie HCA Healthcare (HCA), aktuell bei etwa 467,45 US‑Dollar und -0,27%, gerieten stark unter Druck, nachdem Berichte aufkamen, dass republikanische Kongressführer Kürzungen der Medicare-Zahlungen für Krankenhäuser als Gegenvorschlag zu einer Verlängerung der Obamacare-Subventionen prüfen; die Aktie von HCA verlor im Tagesverlauf rund -4%. Damit rückt erneut das politische Risiko in den Mittelpunkt, dass Budgetkompromisse in Washington direkt auf die Margen großer Klinikbetreiber durchschlagen könnten. Parallel dazu standen Online-Gig-Economy-Werte unter Druck, nachdem Amazon angekündigt hatte, sein Angebot für die Lieferung am selben Tag von verderblichen Lebensmitteln auf über 2.300 Städte und Gemeinden auszuweiten. Die Mutter von Instacart, Maplebear (CART), fiel um etwa -6% und notiert derzeit bei rund 43,11 US‑Dollar, während auch Titel wie Lyft, Uber und DoorDash deutliche Einbußen hinnehmen mussten – ein Signal, dass der Markt Amazons Marktmacht in der Logistik sehr ernst nimmt.

KURZNEWS

  • CSCO – Cisco Systems: Die Aktie von Cisco steigt um rund +0,9% und markiert damit ein neues Rekordhoch, das erste seit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000, gestützt von einer siebentägigen Erholungsserie.
  • PLAY – Dave & Buster’s Entertainment: Dave & Buster’s sprang in der Sitzung um etwa +13% nach oben, nachdem Analysten trotz eines verfehlten dritten Quartals auf deutlich verbesserte vergleichbare Umsätze im Oktober und November verwiesen.
  • MTN – Vail Resorts: Die Aktie von Vail Resorts gab nachbörslich um knapp -1% nach, da der Nettoumsatz im ersten Quartal unter den Erwartungen lag, obwohl die gesamten Skifahrerbesuche über den Schätzungen und der Verlust je Aktie mit 5,20 US‑Dollar etwas besser als prognostiziert ausfielen.
  • BTC – Bitcoin: Bitcoin korrigiert und notiert aktuell bei etwa 90.360 US‑Dollar mit einem Tagesminus von -2,15%, nachdem zuvor Bewegungen um die Marke von 92.500 US‑Dollar zu beobachten waren.
  • ETH – Ethereum: Ethereum liegt zur Stunde bei rund 3.211 US‑Dollar und verliert -3,82%, nachdem der Token zuletzt eine Erholungsbewegung gezeigt hatte, die ihn zeitweise um +0,8% auf rund 33,50 US‑Dollar je Token (in der Ursprungsaussage) steigen ließ.

KALENDER Firmen & Unternehmen

EARNINGS KALENDER

Heute rücken vor allem Nachwehen bereits gemeldeter Zahlen in den Blick, da mehrere große Software- und Freizeitanbieter ihre jüngsten Ergebnisse vorgestellt haben. Oracle (ORCL) lieferte Quartalszahlen mit einem Umsatz von rund 16 Mrd. US‑Dollar (erwartet: 16,2 Mrd. US‑Dollar) und einem bereinigten EPS von 2,26 US‑Dollar gegenüber prognostizierten 1,64 US‑Dollar, wobei die Kursreaktion trotz des Gewinnanstiegs negativ ausfiel. Adobe (ADBE) meldete für das vierte Quartal einen Umsatz von 6,19 Mrd. US‑Dollar (Konsens: 6,11 Mrd. US‑Dollar) und ein bereinigtes EPS von 5,50 US‑Dollar (erwartet: 5,39 US‑Dollar) sowie einen kurzfristigen Ausblick, der mit einem prognostizierten Umsatz von 6,25–6,30 Mrd. US‑Dollar und einem EPS von 5,85–5,90 US‑Dollar ebenfalls über den Schätzungen liegt. Synopsys (SNPS) stellte einen Q1-Umsatz von 2,37–2,42 Mrd. US‑Dollar (erwartet: 2,36 Mrd. US‑Dollar) und ein bereinigtes EPS von 3,52–3,58 US‑Dollar (Konsens: 3,46 US‑Dollar) in Aussicht und gab zudem Langfristziele für 2026 mit 9,56–9,66 Mrd. US‑Dollar Umsatz und einem EPS von 14,32–14,40 US‑Dollar bekannt. Vail Resorts (MTN) veröffentlichte Ergebnisse für das erste Quartal mit einem Nettoumsatz unter den Erwartungen, aber höheren Skifahrerbesuchen als prognostiziert und einem Verlust von 5,20 US‑Dollar je Aktie, der leicht über den Schätzungen lag. Neue, klar terminierte Earnings-Veröffentlichungen für den restlichen Tag werden in den vorliegenden Aussagen nicht genannt, sodass der Fokus der Anleger auf der Kursverarbeitung dieser bereits gemeldeten Zahlen liegen dürfte.

MAKRO KALENDER

Auf der makroökonomischen Seite wirkt die jüngste Zinsentscheidung der Federal Reserve nach, die ihre dritte Zinssenkung des Jahres um 0,25 Prozentpunkte beschlossen hat. Der aktualisierte Ausblick des FOMC sieht für das kommende Jahr lediglich eine weitere Zinssenkung vor, wobei die Spanne der Prognosen im Gremium ungewöhnlich groß ist und damit auf eine erhöhte Unsicherheit über den künftigen Pfad hinweist. Konkrete neue Datenveröffentlichungen wie CPI, PPI oder Arbeitsmarktreports für den heutigen Tag werden in den vorliegenden Aussagen nicht genannt. Damit konzentriert sich der Markt vorerst auf die Interpretation der Fed-Kommunikation, die Versteilerung der US-Zinskurve und die Anpassung der Zinserwartungen an den Terminmärkten. Weitere terminierte Makroereignisse sind in den aktuellen Quellen nicht explizit ausgewiesen.

IM BLICKPUNKT

Wie bewerten Analysten aktuell die hohen KI-Ausgaben der Unternehmen? Jüngste Kommentare aus dem Research-Bereich heben hervor, dass viele Sorgen über angeblich überzogene Investitionen in KI relativiert werden könnten. So wird darauf verwiesen, dass der durchschnittliche Konzern im S&P 500 derzeit nur rund 1% des Umsatzes für KI ausgibt, was im historischen Vergleich eher moderat erscheint. Analysten sehen darin ein Indiz, dass das Argument “zu hoher KI-Ausgaben” für viele Titel übertrieben sein könnte und sich die Debatte stärker auf Kapitalrendite und Monetarisierung der Investitionen verlagern sollte. Konkrete neuen Einstufungen, Ratingänderungen oder Kursziele für Einzelaktien werden in den vorliegenden Aussagen jedoch nicht genannt, sodass der Blickpunkt heute vor allem auf der grundsätzlichen Einordnung der KI-Investitionswelle liegt.

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Warner Bros. +8%: Netflix & Paramount im Bieterduell

KURZ & KNAPP

Warner Bros. Discovery steht im Fokus: Ein Barangebot von Paramount trifft auf den bereits vereinbarten, aktienbasierten Deal mit Netflix. Bewertungsunsicherheit, Regulierung und die Zukunft der Streaming-Landschaft stehen auf dem Spiel. Gleichzeitig rückt ein neuer US‑China‑Deal die KI‑Chips von Nvidia, AMD und Intel in den Mittelpunkt. Exportauflagen, Umsatzabgaben und Wettbewerbsdruck prägen die Perspektiven im Sektor.

An den Aktienmärkten dominieren die Erwartungen an die nächste Fed-Entscheidung, während Renditen am US‑Anleihemarkt anziehen. GLP‑1‑Spezialisten wie Structure Therapeutics und Wave Life Sciences lösen im Gesundheitssektor starke Kursreaktionen aus. Zugleich setzt IBM mit der Übernahme von Confluent ein Signal im Daten- und KI‑Infrastrukturmarkt.

Im DAX zeigen Titel wie Bayer, BASF und Rheinmetall markante Bewegungen, während hohe erwartete Dividendenrenditen u.a. bei RTL Group, Evonik und Freenet Thema bleiben. In Asien belasten Erdbebenmeldungen und Zinsfantasie die Märkte, während der neue HKEX Tech 100 die Neuausrichtung Hongkongs unterstreicht. Wichtige Makro-Termine wie der Fed-Zinsentscheid und US-Arbeitsmarktdaten stehen vor der Tür.

RÜCKSPIEGEL

Wie haben sich DAX, US-Indizes und Anleiherenditen zuletzt entwickelt?

Der DAX schloss nach zähem Handel nahezu unverändert bei 24.065 Punkten (-0,05%) und verteidigte die 24.000er-Marke damit nur knapp, während der S&P 500 um rund 0,4% und der Nasdaq 100 um etwa 0,3% nachgaben. Auslöser war vor allem die Vorsicht vor der morgigen Fed-Sitzung: Die Rendite der 10‑jährigen US‑Treasuries stieg in Erwartung eines möglichen „hawkish cut“ auf etwa 4,19%, den höchsten Stand seit gut zwei Monaten.

Gleichzeitig sorgt ein starkes Erdbeben vor der Pazifikküste Japans für Nervosität an den Märkten, der Yen schwächte sich deutlich ab und die Spekulationen mehren sich, dass die Bank of Japan eine eigentlich erwartete Zinserhöhung verschieben könnte. In Asien folgen die Aktienmärkte den schwächeren US‑Vorgaben, während australische Staatsanleihen weiter verkauft werden und der S&P/ASX 200 in der Folge um rund 0,6% auf knapp 8.279 Punkte rutscht – im Fokus steht dort eine mögliche hawkishe Tonlage der RBA trotz voraussichtlich unverändertem Leitzins.

DIE 5 WICHTIGSTEN STORYS

Wer gewinnt den Showdown um Warner Bros. Discovery: Netflix oder Paramount?

Im Bieterkampf um Warner Bros. Discovery zeichnet sich ein hochpolitischer Showdown ab: Paramount geht mit einem feindlichen Barangebot von 30 US‑Dollar je Aktie und einem Gesamtvolumen von rund 108–109 Milliarden US‑Dollar direkt an die Aktionäre – ein Preis, den der WBD‑Verwaltungsrat laut Berichten bereits vergangene Woche abgelehnt hatte. Dem gegenüber steht der bereits verkündete Deal mit Netflix, der Warner‑Bros.-Studios, HBO und das Streaminggeschäft mit einem überwiegend aktienbasierten Paket von rund 82,7 Milliarden US‑Dollar (entspricht etwa 27,75 US‑Dollar je Aktie) bewertet und eine Abspaltung der Global-Networks-Sparte vorsieht.

Aus Bewertungssicht bietet Paramount auf den ersten Blick die höhere Prämie und lockt mit reiner Barzahlung, regulatorischer „Sicherheit“, schnellerer Umsetzung und durchfinanzierter Struktur – dafür kaufen Anleger aber auch die weniger attraktive Global-Networks-Sparte mit. Der Netflix-Deal gilt an der Wall Street bislang als strategisch überlegen, weil er WBD in das weltweit größte Streaming-Ökosystem mit über 300 Mio. Abonnenten integrieren würde und IP-Schätze wie Batman, Harry Potter und Game of Thrones in einem einzigen Content-Haus bündelt; allerdings ist sein Wert stark von der Netflix-Aktie (NFLX, zuletzt etwa 96,85 US‑Dollar, Wochenminus nahe 12%) und vom Marktwert der abzuspaltenen Netzwerksparte abhängig. Für Event-Driven‑Anleger und Arbitrageure eröffnet sich damit ein komplexes Chance-Risiko-Profil: Die WBD‑Aktie spiegelt bislang weder die volle Barofferte noch das theoretische Upside einer möglichen Nachbesserung durch Netflix wider, zugleich drohen längere Hängepartien, sollte die Regulierungsprüfung – insbesondere unter einer Trump-Regierung mit neu definierten Medien- und Werbemärkten – doch härter ausfallen als derzeit von Paramount suggeriert.

Analysten wie Robert Fishman (MoffettNathanson) sehen die Paramount-Offerte kurzfristig als „superior“, sofern man den globalen Netzwerkbetrieb strukturell schwach bewertet, während andere Stimmen auf CNBC und Bloomberg betonen, dass der eigentliche Gewinner zunächst Warner Bros. Discovery sei: Zwei strategische Käufer treiben den Preis für sehr begehrte Assets, während Netflix vertraglich durch eine Break-up‑Fee abgesichert wäre, falls sein Deal scheitert. Klar ist: Wer am Ende den Zuschlag erhält, definiert die künftige Architektur des globalen Streamings – der Zusammenschluss von WBD mit entweder Netflix oder Paramount dürfte Marktanteile, Preismacht und Content-Budgets im gesamten Sektor neu ordnen und könnte mittel- bis langfristig auch die Bewertungsmaßstäbe für andere Medienhäuser und Streaming-Plattformen verschieben.

Wie verändert der neue US‑China‑Deal zu H200‑Chips die Perspektiven für Nvidia, AMD und Intel?

Die US-Regierung hat Nvidia überraschend erlaubt, wieder leistungsfähigere H200‑KI‑Chips nach China zu exportieren – allerdings nur unter der Bedingung, dass 25% der daraus erzielten Umsätze an den US‑Staat abgeführt werden, ein Modell, das laut Präsident Trump analog auch für AMD und Intel gelten soll. Damit wird der bisherige Bann auf sämtliche High‑End‑GPUs gelockert: Während die neueste Blackwell‑Generation und kommende Rubin‑Chips ausdrücklich von der Freigabe ausgenommen bleiben, erhalten US‑Hersteller über die H200‑Schiene wieder Zugang zum wichtigen chinesischen KI‑Markt, was die Nvidia-Aktie (NVDA) zuletzt um rund +2,1% auf etwa 189,48 US‑Dollar stützte.

Strategisch ist der Schritt zweischneidig: Kurzfristig stabilisiert er Umsatz- und Auslastungsperspektiven der US‑Chipdesigner – gerade weil Nvidia seine High‑End‑GPUs überwiegend über TSMC fertigen lässt und extrem hohe Kapazitäten aufgebaut hat –, mittelfristig warnt CEO Jensen Huang jedoch, dass solche Auflagen die Entwicklung chinesischer Eigenlösungen beschleunigen und damit die US‑Technologieführerschaft gefährden könnten. Hinzu kommen klassische Zyklusrisiken: Marktbeobachter verweisen auf die stark gestiegenen KI-Capex der Hyperscaler und auf wachsende Konkurrenz durch Google-Eigenchips sowie Produkte von AMD, sodass ein Überangebot an Rechenleistung in den Jahren nach dem aktuellen Investitionsboom nicht ausgeschlossen ist. Für Anleger bedeutet dies, dass trotz des kurzfristigen Kursrückwinds Vorsicht bei hohen Bewertungen angebracht bleibt – mehrere Kommentatoren raten, auf Rücksetzer zu warten, anstatt Nvidia und Co. auf dem aktuellen Niveau weiter aufzustocken, da die Kombination aus geopolitischer Unsicherheit, staatlicher Umsatzbeteiligung und möglicher Kapazitätsüberhänge die Volatilität im Sektor hoch halten dürfte.

Wie blickt der Markt vor der Fed-Sitzung auf Zinsen, Inflation und die Chancen 2026?

Vor der morgigen Fed-Sitzung preist der Markt mit hoher Überzeugung eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte ein, zugleich steigen jedoch die Renditen am langen Ende wieder deutlich an, weil Investoren eine anhaltend erhöhte Inflation und einen flacheren Lockerungspfad bis 2026 befürchten. Die Rendite der 10‑jährigen US‑Treasuries kletterte zuletzt auf gut 4,1%, während Strategen wie Mislav Matejka (J.P. Morgan) vor Gewinnmitnahmen zum Jahresende warnen, da eine „dovishe Überraschung“ weitgehend eingepreist und der Spielraum für zusätzliche Cuts im kommenden Jahr begrenzt sein dürfte.

Konjunkturseitig zeichnet sich ein gemischtes Bild: Starke Konsumentenstimmung, robuste Teile des Dienstleistungssektors und eine K‑förmige Wirtschaft mit nach wie vor ausgabefreudigen Wohlhabenden (u.a. sichtbar bei American Express) stehen einem rätselhaften Arbeitsmarkt gegenüber, in dem niedrige wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit schwächeren ADP-Daten und zum Teil rückläufigen Stellenangeboten (JOLTS) kollidieren. Gleichzeitig warnen Ökonomen, dass neue Zölle in den kommenden Quartalen bis zu 0,7 Prozentpunkte zur Inflation beitragen könnten, sodass das Risiko eher in Richtung „hawkish cut“ und stärkerer Streuung in den Fed-Projektionen für 2025/26 geht als in Richtung Aggressivlockerung. Für Aktieninvestoren ist dabei zentral, dass 2024 vielerorts als Peak-Jahr für MAG‑7- und Tech-Gewinnwachstum gilt: Nach einem leichten Abflauen 2025 erwarten Analysten für 2026 eine Beschleunigung der Gewinne im breiten Markt, getrieben von sinkenden Zinsen, möglichen Steuererstattungen und Nachholeffekten in zyklischen und defensiven Sektoren – was die in den letzten Wochen bereits einsetzende Rotation von Mega-Cap‑Tech hin zu Non‑Tech‑Titeln weiter anfachen könnte.

Wie befeuert der GLP‑1‑Boom die Fantasie um Structure Therapeutics und Wave Life Sciences?

Die Aktie von Structure Therapeutics (STRC) hat sich nach neuen Studiendaten zu einer einmal täglich einzunehmenden GLP‑1‑Pille regelrecht verdoppelt, nachdem Patienten in einer 36‑wöchigen Phase‑2‑Studie im Schnitt 11,3% ihres Körpergewichts verloren – ein Wert, der die Fantasie nach einer bequemen Alternative zu heutigen Injektionspräparaten befeuert. Strategen betonen jedoch, dass Structure mit seinem oralen Kandidaten noch deutlich hinter den Marktführern Eli Lilly (LLY, zuletzt knapp 996,60 US‑Dollar) und Novo Nordisk (NVO, etwa 46,57 US‑Dollar) zurückliegt, die bereits etablierte GLP‑1‑Portfolios besitzen und in Kürze weitere orale Formulierungen launchen wollen.

Gleichzeitig zeigt der Kursverlauf von Wave Life Sciences, deren Aktie nach frühen Phase‑1‑Daten zu einem genbasierten Adipositas-Ansatz zeitweise um 147% explodierte, wie hoch die Risikobereitschaft der Anleger im gesamten Adipositas-Segment ist: Das Unternehmen verfolgt einen Therapieansatz, der direkt auf das „Fett‑Gen“ zielt und langfristig eine einmalige Behandlung in Aussicht stellt, anstatt einer lebenslangen Gabe von Spritzen oder Tabletten. Für Eli Lilly und Novo Nordisk bedeutet der Hype um Next‑Gen‑Pillen und potenzielle Gentherapien, dass der enorme Vorsprung zwar kurzfristig stabil erscheint, der Markt aber mittelfristig deutlich kompetitiver werden dürfte – zumal Novo mit Übernahmeinteresse an Targets wie Metsera seine eigene „Desperation“ nach Nachfolgeprodukten bereits offenbart hat. Anleger sollten sich bewusst sein: Der GLP‑1‑Boom produziert spektakuläre Kursbewegungen und Übernahmefantasie, bleibt aber in vielen Fällen wissenschaftlich und regulatorisch noch in einem sehr frühen, hochvolatilen Stadium.

Warum zahlt IBM Milliarden für Confluent und wie passt das in die KI‑Strategie?

IBM verstärkt sein KI‑Portfolio mit einem der größten Deals der jüngeren Konzerngeschichte und übernimmt den auf Dateninfrastruktur spezialisierten Anbieter Confluent (CFLT) für rund 9–11 Milliarden US‑Dollar, was die Confluent‑Aktie im Handel um etwa +29% nach oben katapultierte, während IBM selbst um rund +2% zulegen konnte. Confluent betreibt im Kern Hochgeschwindigkeits‑Datenpipelines – bildlich gesprochen Datenautobahnen –, über die Unternehmen in Echtzeit Informationen durch ihre IT‑Landschaft schicken können, etwa um Kreditkartenbetrug schneller zu erkennen oder dynamische Preise im Onlinehandel sofort anzupassen.

Für IBM ist der Zukauf ein weiterer Baustein im Aufbau eines „AI‑Flywheels“: Wer Gen‑KI‑Anwendungen für Unternehmenskunden anbieten will, braucht nicht nur Modelle und Rechenleistung, sondern vor allem zuverlässige, skalierbare Datenströme aus unterschiedlichsten Quellsystemen – genau hier schließt Confluent eine wichtige Lücke im IBM‑Angebot und stärkt die Wettbewerbsposition gegenüber Hyperscalern wie Amazon, Microsoft und Google. Zwar gilt der gezahlte Preis als „teuer“ und dürfte die Diskussion um den Kapitaleinsatz von IBM neu anfachen, doch signalisiert der Deal klar, dass der Konzern bereit ist, aggressiv in strategisch kritische Infrastruktur zu investieren, statt sich nur auf organisches Wachstum zu verlassen. Für den breiten Markt unterstreicht die Transaktion die anhaltend hohe M&A‑Bereitschaft im KI‑Ökosystem und könnte Bewertungsmaßstäbe für andere Software‑ und Dateninfrastruktur-Spezialisten nach oben verschieben.

KURZNEWS

  • Bayer (BAYN) setzte seine Erholungsrallye fort und stieg um +4,7% auf rund 34,87 Euro, getrieben von einer frischen Kaufempfehlung der US‑Bank J.P. Morgan und dem höchsten Kursniveau seit etwa zwei Jahren.
  • Der Online-Gebrauchtwagenhändler Carvana profitierte vom Aufstieg in einen Leitindex und legte um mehr als +13% zu, was die Bedeutung von Indexaufnahmen für Liquidität und Anlegerinteresse unterstreicht.
  • Im SDAX schoss Klöckner & Co nach Übernahmespekulationen durch den US‑Stahlhändler Worthington Steel um rund +29% nach oben, während Rüstungswerte wie Rheinmetall und Renk mit jeweils etwa +5,5% gefragt waren.
  • TKMS überzeugte mit einer Versechsfachung des Neugeschäfts auf 8,8 Milliarden Euro und einem Auftragsbestand von 18,2 Milliarden Euro; der Marineschiffbauer peilt künftig eine Dividendenquote von 30 bis 50% des Nettogewinns an, was bei stabilen Ergebnissen 51 bis 85 Cent je Aktie ermöglichen könnte.
  • Dividendenjäger blicken auf 2026: Analysten erwarten für die RTL Group eine Ausschüttung von 3,19 Euro je Aktie (zzgl. geplanter 5‑Euro‑Sonderdividende), für Evonik rund 1,17 Euro, für Freenet etwa 2,10 Euro und für BASF stabile 2,25 Euro je Anteil – Renditen zwischen gut 5% und knapp 10%.
  • Die abgespaltene Eiscreme-Sparte von Unilever debütierte als Magnum‑Gruppe schwächer an der Börse: Der Erstkurs von 12,20 Euro lag unter dem Referenzpreis von 12,80 Euro, womit die Bewertung mit knapp 8 Milliarden Euro deutlich unter optimistischen Analystenschätzungen von bis zu 10,8 Milliarden blieb.
  • Die Aktie von Wave Life Sciences explodierte intraday um bis zu +147%, nachdem frühe Studiendaten zu einem genbasierten Adipositasmedikament positive Signale lieferten und die Spekulation auf einen möglichen „One‑and‑Done“‑Ansatz im Kampf gegen Fettleibigkeit befeuerten.
  • Tesla (TSLA) wurde bei Morgan Stanley von Overweight auf Equal Weight abgestuft; der neue Analyst verweist darauf, dass die Bewertung die Fantasie um Robotik und KI bereits weitgehend einpreise, während die EV‑Absätze in Nordamerika 2025/26 um bis zu 12% zurückgehen könnten.
  • Im Analystenkommentar standen außerdem Lennar (auf Underweight gesenkt, trotz leicht erhöhtem Kursziel), Ulta Beauty (auf Buy hochgestuft mit einem Street‑High‑Ziel von 725 US‑Dollar) und Generac (Upgrade auf Overweight mit Kursziel 200 US‑Dollar) im Fokus.
  • Der Tech‑Sektor bleibt Kurstreiber: Der SPDR‑Sektor‑ETF XLK verzeichnete eine ungewöhnliche Serie von 11 Gewinntagen in Folge und liegt in diesem Zeitraum mit rund +8,1% fast doppelt so stark im Plus wie der zweitbeste Sektor, während klassische Defensivbranchen wie Versorger, Gesundheit, Immobilien und Basiskonsumgüter im selben Zeitraum im Minus lagen.
  • An den Rohstoffmärkten markierte Kupfer ein neues Allzeithoch nach einem Jahresplus von rund +30%, getrieben von der KI‑Datacenter‑Nachfrage und Angebotsausfällen in Minen; Analysten verweisen darauf, dass ein Preisniveau von dauerhaft über 12.000 US‑Dollar je Tonne nötig wäre, um ausreichend neue Mineninvestitionen anzustoßen.
  • Ray Dalio warnt angesichts rasant steigender Staatsverschuldung in den USA, aber auch in Großbritannien, Frankreich und China vor einem unterschätzten systemischen Risiko an den Finanzmärkten, das in der aktuellen Euphorie um KI und Tech‑Rallye zu wenig Beachtung finde.
  • Die Hong Kong Exchanges & Clearing lancierte mit dem HKEX Tech 100 Index einen neuen Leitindex für 100 in Hongkong gelistete Technologie- und Innovationswerte aus Bereichen wie KI, Biotech, EVs und Robotik, der über das Stock‑Connect‑Programm auch für Festlandinvestoren zugänglich ist und die geplante Neupositionierung des Standorts als Tech‑Hub unterstreicht.

KALENDER Firmen & Unternehmen

Earnings

UnternehmenTickerEventZeitpunktErwartungVorheriger Wert
AutoZoneQuartalszahlen AutoZoneDienstag, vor Börsenbeginn (BMO)
Campbell Soup CompanyQ1-Zahlen Campbell SoupDienstag, vor Börsenbeginn (BMO)
GameStopQuartalszahlen GameStopDienstag, nachbörslich (AMC)
Goldman Sachs (Gastgeber), diverse FinanzwerteGoldman Sachs Financial Services ConferenceDienstag & Mittwoch, ganztägig
CVS HealthInvestor Day CVS HealthDienstag, ganztägig
Home DepotInvestor Day Home DepotDienstag, ganztägig

Makro-Termine

Land/RegionIndikatorZeitpunktErwartungVorheriger WertWichtigkeit
USANFIB Small Business Optimism Index (November)Dienstag, 12:00 MEZ (ungefähr)Stimmungsindikator für US-KMU, wichtig für Investitions- und Einstellungspläne
USAJOLTS-Stellenangebote & weitere ArbeitsmarktdatenMittwoch–Freitag, nachmittags MEZEinfluss auf Fed-Erwartungen und Zinskurve 2025/26
USAFed-Zinsentscheid & PressekonferenzMittwoch, 20:00–20:30 MEZErwartete 25bp-Senkung, entscheidend für Zinsausblick und Risikoappetit

IM BLICKPUNKT

  • J.P. Morgan bestätigt Bayer (BAYN) mit positiver Einschätzung, was die Erholungsrallye der Aktie um +4,7% auf rund 34,87 Euro zusätzlich befeuerte.
  • Morgan Stanley stuft Tesla (TSLA) von Overweight auf Equal Weight ab und argumentiert, dass die Bewertung die Fantasie um Robotaxis und humanoide Roboter bereits weitgehend reflektiert, während die kurzfristige Dynamik im EV‑Kerngeschäft nachlässt.
  • Barclays senkt Lennar (LEN) auf Underweight, trotz leicht erhöhtem Kursziel auf 98 US‑Dollar, und verweist auf Belastungen durch sinkende Erschwinglichkeit, Beschäftigungsrisiken und Migrationsmuster im US‑Wohnungsbau.
  • TD Cowen hebt Ulta Beauty (ULTA) von Hold auf Buy an und setzt mit 725 US‑Dollar das höchste Kursziel der Wall Street, da das Haus den Beginn einer neuen dynamischeren Wachstumsphase erwartet.
  • J.P. Morgan stuft Generac (GNRC) von Neutral auf Overweight hoch und belässt das Kursziel bei 200 US‑Dollar, mit Verweis auf strukturell steigende Stromnachfrage und Chancen im Wettbewerb mit Caterpillar.
  • Wedbush erhöht das Kursziel für Apple (AAPL) von 320 auf 350 US‑Dollar mit der Begründung, dass 2026 das Jahr werde, in dem Apple „endlich voll“ in die KI‑Revolution einsteige und zugleich eine robuste Nachfrage nach dem iPhone 17 – auch in China – erwartet werde.