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Micron mit KI-Signal: Oracle wackelt – Microsoft reagiert

KURZ & KNAPP

Micron überzeugt mit starken Quartalszahlen und einem optimistischen Ausblick, der den KI-Infrastrukturboom untermauert. Dennoch kommt es an der Börse zu Gewinnmitnahmen und einer spürbaren Abkühlung der anfänglichen Euphorie. Gleichzeitig gerät Oracle nach dem Ausstieg eines wichtigen Finanzierers bei einem Milliarden-Rechenzentrumsprojekt unter Druck. Die Frage, wie belastbar die Finanzierung der KI-Datencenter ist, rückt damit in den Mittelpunkt.

Auch andere Tech-Schwergewichte wie Microsoft reagieren auf das Zusammenspiel von schwächerer Stimmung einzelner Titel und robusten Inflationsdaten in den USA. Analysten wie Ryan Detrick verweisen auf eine zunehmende Marktbreite und stabile High-Yield-Märkte, was systemische Risiken im Tech- und KI-Sektor derzeit begrenzt erscheinen lässt. Kurzmeldungen zu Lululemon, Instacart und Accenture zeichnen zusätzlich ein gemischtes Bild des globalen Aktienmarkts.

In Europa stehen unter anderem Rheinmetall, die Deutsche Bank, Infineon und Rational im Mittelpunkt der Berichterstattung. Die EZB belässt die Zinsen unverändert, während gleichzeitig hohe Staatsverschuldung und Konjunkturrisiken diskutiert werden. Wichtige Termine wie US-Arbeitsmarktdaten, Zentralbankentscheide in Großbritannien und Japan sowie anstehende Zahlen von FedEx und Nike prägen den weiteren Verlauf.

AUSBLICK US-Märkte

  • UBS zu RAA: Die UBS hat Rational von „neutral“ auf „buy“ hochgestuft und das Kursziel angehoben, da die Bewertung inzwischen unter dem historischen Durchschnitt liegt und sich das Chartbild nach dem Sprung über den GD50 aufgehellt hat.
  • Unspecified zu IFX: Analysten bestätigen ihre positive Einschätzung für Infineon, sehen nach der Bestätigung der starken Speicherchip-Nachfrage durch Micron jedoch vor dem Jahreswechsel keinen akuten Handlungsbedarf und verweisen auf die etablierte Handelsspanne zwischen 32 und 38 Euro.
  • Ryan Detrick zum US-Markt: Marktstratege Ryan Detrick hebt hervor, dass trotz schwächerer Tech-Schwergewichte wie Oracle die Marktbreite zunimmt, mit mehr 52-Wochen-Hochs an der NYSE und einem steigenden Anteil der S&P-500-Titel über ihren 50- und 200-Tage-Linien.
  • Ryan Detrick zu High Yield: Detrick betont, dass echte systemische Risiken im Tech- und KI-Sektor sich in High-Yield-Unternehmensanleihen zeigen müssten, diese aber weniger als 1 % unter Allzeithoch notieren – ein Hinweis darauf, dass er derzeit keinen beginnenden Dominoeffekt sieht.
  • Ryan Detrick zu KI-Gewichtung: Er verweist zudem darauf, dass KI-Aktien inzwischen rund 46 % des S&P 500 ausmachen, gegenüber 27 % im Jahr 2022, und dennoch die Kursgewinne zuletzt breit auf Equal-Weight-Indizes, den Russell 2000 sowie internationale Märkte und Zykliker übergegriffen haben.

DIE 5 WICHTIGSTEN STORYS

Micron (MU) – Lackmustest für den KI-Infrastrukturboom?

Micron Technology (MU, $257.41) hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen und dem Ausblick ein deutliches Ausrufezeichen hinter den KI-Speicherboom gesetzt – und wird an der Börse dennoch abverkauft. Der Speicherchiphersteller meldete einen Umsatz von 13,64 Milliarden Dollar und ein Gewinn je Aktie von 4,78 Dollar, klar über den Konsenserwartungen von 12,8–12,9 Milliarden Dollar Umsatz und 3,90–4,00 Dollar EPS. Für das kommende Quartal stellte Micron sogar 18,7 Milliarden Dollar Umsatz, ein EPS von 8,42 Dollar und eine Bruttomarge von 68 % in Aussicht – eine Prognose, die die bisherigen Schätzungen um bis zu 80 % übertrifft. Dennoch nutzt der Markt diese außergewöhnlich starken Daten für Gewinnmitnahmen, was Analysten als typisches Muster einer Distributionsphase interpretieren. Besonders im Fokus steht der Bereich High Bandwidth Memory (HBM), in dem die Nachfrage die verfügbaren Kapazitäten von Micron bei weitem übersteigt.

Führungskräfte von Micron betonten, dass die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage im KI-Speichermarkt die größte sei, die man in den letzten 25 Jahren in der Branche gesehen habe. Kunden müssten auf Lieferungen warten, während das Unternehmen mit Hochdruck an der Erweiterung seiner Produktionskapazitäten arbeitet. Die enorme Knappheit bei Speicherchips für KI-Rechenzentren verschafft Micron erhebliche Preissetzungsmacht, was die Profitabilität deutlich nach oben treibt. Marktbeobachter sehen in den Zahlen eine Bestätigung dafür, dass der viel diskutierte „Picks-and-Shovels“-Trade im KI-Sektor – also Investitionen in Infrastrukturzulieferer statt in reine KI-Software-Player – weiterhin intakt ist. Gleichzeitig zeigt die schwache Kursreaktion trotz des starken Zahlenwerks, dass viele Investoren nach der Rally der vergangenen Monate bereits stark positioniert sind und gute Nachrichten für Positionsabbau nutzen.

Im vorbörslichen Handel sprangen die Aktien von Micron zeitweise um über 11–14 % nach oben und zogen den gesamten Halbleitersektor mit nach oben, bevor sich die Euphorie im regulären Handel wieder abkühlte. Die starke Guidance gilt als wichtiges Gegengewicht zu Sorgen über eine Übertreibung bei KI-Bewertungen und liefert Rückenwind für verwandte Titel wie Infineon und Ixtron, die von der Bestätigung des Nachfragebooms profitieren. Gleichwohl bleibt die Frage, ob die extrem hohe Profitabilität im Zyklusverlauf gehalten werden kann, vor allem wenn sich die globale Konjunktur abkühlt oder die Finanzierung neuer Rechenzentren – wie im Fall von Oracle – schwieriger wird. Für Anleger ist Micron damit zum Lackmustest geworden: Hält die KI-Infrastrukturstory, könnten die aktuellen Rücksetzer als Einstiegschance gelten, kippt die Finanzierungskette, droht eine Neubewertung der gesamten Lieferkette. Kurzfristig dürfte der Titel stark von Stimmungsumschwüngen im KI-Sektor abhängen, während die operativen Fundamentaldaten so robust sind wie seit Jahren nicht mehr.

Oracle (ORCL) – Kippt die Finanzierbarkeit der KI-Datencenter?

Oracle (ORCL, $181.74) steht nach dem Rückzug von Blue Owl Capital aus der Finanzierung eines rund 10 Milliarden Dollar schweren Rechenzentrumsprojekts in Michigan massiv unter Druck. Der Kurssturz gilt als deutlichstes Misstrauensvotum seit einem Jahrzehnt gegenüber der aggressiven Cloud- und KI-Infrastrukturstrategie des Konzerns, der mit langfristigen Leasingverpflichtungen von fast einer Viertel Billion Dollar ohnehin hoch verschuldet ist. Parallel schossen die Credit Default Swaps auf Oracle-Schulden nach oben, was die Sorgen des Marktes vor steigenden Refinanzierungskosten und strukturellen Risiken im Geschäftsmodell widerspiegelt. Analysten ziehen bereits Parallelen zu WeWork, weil Oracle langfristige Miet- und Leasingverträge für Rechenzentren eingeht, die mit kurzfristigen Vermietungen von Nvidia-Chips an KI-Kunden gegenfinanziert werden. Bricht die kurzfristige Nachfrage weg oder werden Finanzierer selektiver, droht ein gefährlicher Hebeleffekt.

Der Rückzug von Blue Owl wird an den Märkten als Wendepunkt in der Erzählung von scheinbar automatisch durchfinanzierten KI-Milliardenprojekten gewertet. Da Banken solche Mega-Rechenzentren oft nicht allein stemmen können, wird die Rolle privater Kreditgeber zum Nadelöhr für den weiteren Ausbau der globalen KI-Infrastruktur. Investoren beginnen zu hinterfragen, ob die bislang eingepreisten Wachstumsfantasien bei Oracle und entlang der gesamten Hardware-Wertschöpfungskette – von Nvidia über AMD und Broadcom bis hin zu Ausrüstern wie Vertiv und Arista Networks – tatsächlich realisiert werden können, wenn zentrale Projekte verzögert oder gestrichen werden. Kurzfristig signalisiert der Sprung in den CDS-Spreads und der Kursrutsch, dass der Markt eine höhere Risikoprämie für die KI-Offensive von Oracle verlangt, während der Sektor insgesamt sensibler auf Nachrichten zur Finanzierung von Rechenzentren reagieren dürfte.

Rheinmetall (RHM) – Wird der reine Rüstungsplayer zum neuen DAX-Anker?

Rheinmetall (RHM.DE, $1521.00, -0,39%) schärft sein Profil als Rüstungskonzern und kündigt den kompletten Ausstieg aus dem zivilen Geschäft an. Per Ad-hoc-Mitteilung teilte das Unternehmen mit, dass die verbliebenen zivilen Sparten, darunter etwa Aktivitäten rund um Ladestationen, verkauft werden sollen, der Abschluss wird für das erste Quartal erwartet. Damit reagiert Rheinmetall auf die stark steigende Nachfrage nach Verteidigungsgütern in Europa, die den Konzern noch tiefer in seine militärischen Kernmärkte zieht. Ohne das zivile Geschäft stellt das Management ein Umsatzwachstum von +30 bis +35 % sowie eine operative Marge von 18,5 bis 19 % in Aussicht, muss dafür allerdings eine Abschreibung von rund 350 Millionen Euro verkraften.

Strategisch positioniert sich Rheinmetall damit als klarer Profiteur der anhaltend hohen Rüstungsbudgets europäischer Staaten und der unsicheren geopolitischen Lage, auch wenn Friedensinitiativen für zeitweise Volatilität im Kurs sorgen. Charttechnisch sehen Experten eine mögliche Stabilisierung am 50-Wochen-Durchschnitt, während die Aktie sich bislang oberhalb der Marke von 1.500 Euro behauptet. Angesichts prall gefüllter Auftragsbücher halten Analysten langfristige Kursziele von deutlich über 2.000 Euro für erreichbar, sofern die politischen Rahmenbedingungen und die Haushaltspläne der Nato-Staaten unverändert bleiben. Für den DAX könnte Rheinmetall damit zu einem neuen defensiven Anker im Verteidigungsboom werden – mit der Kehrseite, dass der Konzern nun vollständig vom Rüstungszyklus abhängig ist.

Deutsche Bank (DBK) – Was bringt der EZB-Zinsstopp für den Finanzsektor?

Die Deutsche Bank (DBK.DE, $32.16, +1,61%) profitiert von der Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Einlagenzins bei 2,0 % und den Refinanzierungssatz bei 2,15 % zu belassen. Präsidentin Christine Lagarde betonte einen datenabhängigen, eher konservativen Kurs und signalisierte, dass die Zinsen bei einer anziehenden Konjunktur auch wieder steigen könnten. Die aktualisierten Prognosen der EZB sehen die Inflation für 2025 bei 2,1 %, für 2026 bei 1,9 % und für 2028 bei rund 2 %, gleichzeitig wurde die Wachstumsprognose für die Eurozone 2026 auf 1,2 % angehoben. Dies schafft für Banken wie die Deutsche Bank ein Umfeld mit stabilen bis moderat steigenden Zinsen und der Aussicht auf eine schrittweise Konjunkturerholung.

Belastungsfaktoren bleiben allerdings die geplanten Rekord-Neuverschuldungen in der Eurozone, darunter bis zu 140 Milliarden Euro in Deutschland, die die Anleiherenditen nach oben treiben und das Zinsumfeld volatiler machen könnten. Zudem verweist die EZB auf hartnäckige Dienstleistungsinflation und geopolitische Risiken, darunter der Ukraine-Krieg, die im Extremfall erneute Zinserhöhungen erzwingen könnten. Für den Bankensektor bedeutet der Zinsstopp kurzfristig Rückenwind durch stabile Margen, mittel- bis langfristig hängt die Story jedoch von der tatsächlichen Wachstumsdynamik im Euroraum und der Entwicklung der Staatsfinanzen ab. Anleger werten die aktuelle Gemengelage als vorsichtig positiv für zyklische Finanzwerte wie die Deutsche Bank, behalten aber die Risikoaufschläge auf europäische Staatsanleihen genau im Blick.

Microsoft (MSFT) – Wie viel Rückenwind bringt die US-Inflation bei 2,7 %?

Microsoft (MSFT, $479.51, -0,06%) steht stellvertretend für die großen US-Tech-Werte, die von den überraschend niedrigen US-Inflationsdaten potenziell profitieren könnten. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen im November im Jahresvergleich um lediglich 2,7 %, deutlich unter der Erwartung von 3,1 %, während die Kerninflation bei 2,6 % statt der prognostizierten 3,0 % lag. An den Märkten wird dies als möglicher „Befreiungsschlag“ gewertet, der der US-Notenbank Federal Reserve zusätzlichen Spielraum für weitere Zinssenkungen verschafft, nachdem sie den Leitzins bereits dreimal in Folge um jeweils 25 Basispunkte gesenkt hat. Ein Umfeld fallender oder stabil niedriger Zinsen stützt typischerweise die Bewertungsniveaus wachstumsstarker Technologiewerte wie Microsoft, insbesondere im kapitalintensiven KI- und Cloud-Geschäft.

Allerdings mahnen Ökonomen zur Vorsicht, da die Datenerhebung durch den Regierungs-Shutdown beeinträchtigt war und der Oktober mangels Daten faktisch mit 0,0 % in die Berechnung einging, was den November-Wert rechnerisch um rund 0,27 Prozentpunkte nach unten verzerren könnte. Zudem könnten Saisoneffekte rund um den Black Friday das Bild verschleiern, sodass sich der jüngste Inflationsrückgang als weniger robust erweisen könnte als auf den ersten Blick erscheint. Für Microsoft und den breiten Tech-Sektor bleibt der Trend dennoch klar: Solange die Fed eher die Beschäftigung schützt und bei konjunkturellen Risiken bereit ist gegenzusteuern, bleibt die Liquiditätskulisse günstig. Ob daraus ein nachhaltiger Schub für KI-Plattformen wie Azure und die Kooperation mit OpenAI wird, hängt jedoch davon ab, ob die Märkte den aktuellen Inflationspfad als glaubwürdig einstufen.

KURZNEWS

  • BP: Der Ölkonzern holt Meg O’Neill, bisherige Chefin von Woodside Energy, als neue CEO an die Spitze und macht sie damit zur ersten Frau an der Spitze eines „Big Oil“-Unternehmens. Investoren werten ihre Ernennung als Signal für eine strategische Rückbesinnung auf das Kerngeschäft Öl und Gas, nachdem frühere Wetten auf erneuerbare Energien enttäuscht hatten.
  • Woodside Energy: Die Aktie von Woodside Energy geriet in Sydney unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass CEO Meg O’Neill zum britischen Rivalen BP wechselt. Marktteilnehmer rechnen damit, dass der Abgang der Chefin eine strategische Neuaufstellung erzwingt, insbesondere im profitablen LNG-Geschäft.
  • Instacart: Die Aktien von Instacart fielen vorbörslich um mehr als 6 %, nachdem Reuters über eine FTC-Untersuchung zum Einsatz von KI-Preistools berichtete. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück, doch die Meldung unterstreicht, dass der Einsatz von KI in der Preisgestaltung zunehmend in den Fokus der US-Regulierer rückt.
  • Lululemon (LULU): Die Aktien von Lululemon sprangen im vorbörslichen Handel um über 5–6 % nach oben, nachdem der aktivistische Investor Elliott Management eine Beteiligung von mehr als 1 Milliarde Dollar offengelegt hatte. Elliott drängt offenbar auf einen strategischen Turnaround und bringt mit Jane Nielsen, einer früheren Ralph-Lauren-Managerin, eine mögliche neue CEO-Kandidatin ins Gespräch.
  • Nike (NKE): Nike legte vor den Quartalszahlen leicht um +0,44 % zu, während der Markt auf Hinweise zur strategischen Neuausrichtung unter dem neuen CEO Elliott Hill wartet. Analysten erwarten zwar einen Ergebnisbeat, sehen das Ziel von 10 % Wachstum bei steigenden Margen im aktuellen Konsumumfeld aber als äußerst ambitioniert an.
  • Accenture (ACN): Accenture übertraf im ersten Geschäftsquartal mit einem Gewinn je Aktie von 3,94 Dollar die Erwartung von 3,73 Dollar, lieferte insgesamt aber einen gemischten Bericht. Nach anfänglichen Gewinnen drehte die Aktie ins Minus, was auf Zurückhaltung der Investoren bei der weiteren Wachstumsdynamik im Beratungsgeschäft hindeutet.
  • FedEx (FDX): FedEx veröffentlicht nach Börsenschluss die Zahlen für das zweite Geschäftsquartal, der Markt rechnet mit einem Gewinn je Aktie von 4,10 Dollar bei 22,79 Milliarden Dollar Umsatz. Im vorbörslichen Handel blieb die Aktie weitgehend unbewegt, da Anleger auf frische Signale zur globalen Nachfrage und zu möglichen Effizienzprogrammen warten.
  • MillerKnoll (MLKN): Die Möbelgruppe MillerKnoll legte nach besser als erwarteten Zahlen für das zweite Quartal um rund +7,02 % zu. Besonders positiv aufgenommen wurde die robuste Prognose für das laufende Quartal, die auf anhaltende Stärke im Objekt- und Büromöbelgeschäft hindeutet.
  • Deutz: Deutz baut mit der Übernahme von Ferg-Aggregatebau sein Geschäft mit Notstromlösungen aus, finanziert über Fremdkapital und mit Abschluss im ersten Quartal. Nach einem kurzfristigen Kurssprung fiel die Aktie im schwachen Gesamtmarkt auf 8,37 Euro zurück, wobei Analysten eine Konsolidierung zwischen 8 und 9 Euro als Basis für einen möglichen Ausbruch über 10 Euro sehen.
  • Douglas: Die Aktie von Douglas verlor nach einem enttäuschenden Ausblick über 5 %, obwohl im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,6 Milliarden Euro Umsatz und eine Marge von 16,8 % erzielt wurden. Im Schlussquartal machten sich eine höhere Preissensibilität der Kunden sowie stärkerer Rabatt- und Wettbewerbsdruck bemerkbar, was die Erwartungen für Umsatzwachstum und EBITDA-Marge dämpft.
  • Infineon (IFX): Bei Infineon sorgt der starke Zahlen- und Prognoseüberraschungseffekt bei Micron nur für eine Stabilisierung um die Marke von 35 Euro. Die Aktie steckt weiter in einer Handelsspanne zwischen 32 und 38 Euro fest, sodass Analysten vor dem Jahreswechsel keinen unmittelbaren Handlungsbedarf sehen.
  • Rational: Die Aktie von Rational legt deutlich zu, nachdem die UBS den Wert von „neutral“ auf „buy“ hochgestuft und das Kursziel angehoben hat. Charttechnisch hat sich das Bild mit dem Sprung über den 50-Tage-Durchschnitt aufgehellt, dennoch empfehlen Analysten für einen nachhaltigen Einstieg Kurse im Bereich von 655 bis 660 Euro abzuwarten.
  • GEA Group: Die GEA Group stärkt ihr Ventilgeschäft durch die Übernahme des skandinavischen Unternehmens Hydract, das auf wasserhydraulische Ventilantriebe spezialisiert ist. Diese Technologie soll Energie und Kosten sparen und das Portfolio in den Bereichen Getränke, Molkerei und Pharma ergänzen, während die Aktie trotz Erholungstendenzen weiterhin mit dem schwachen Gesamtmarkt kämpft.
  • BP (zweite Perspektive): Mehrere Analysten sehen in der Berufung von Meg O’Neill zur CEO von BP ein klares Bekenntnis zu LNG und Gas, nachdem sie bei Woodside Energy ähnliche Weichenstellungen vorgenommen hatte. Ihre Erfolge dort, darunter die Verlängerung der Northwest-Shelf-Gas-Facility bis 2070 und die Übernahme von Louisiana LNG, nähren Erwartungen an eine fokussiertere, renditeorientierte Strategie bei BP.
  • Warner Bros. Discovery (WBD): Bei den laufenden Übernahmeverhandlungen um Warner Bros. Discovery warnt Berater Roger Altman vor den Risiken des Angebots von Paramount, das als extremes, hochverschuldetes LBO ohne gesicherte Eigenkapitalzusage bewertet wird. Insbesondere die Unsicherheit rund um den sogenannten Ellison-Backstop eines widerruflichen Trusts lässt Zweifel an der Finanzierungssicherheit aufkommen, weshalb alternative Optionen mit stabilerer Kapitalbasis attraktiver erscheinen könnten.
  • Paramount (PARA): Paramount versucht trotz einer Marktkapitalisierung von nur rund 15 Milliarden Dollar eine potenziell 108 Milliarden Dollar schwere Transaktion mit Warner Bros. Discovery zu stemmen. Da das Unternehmen kaum freien Cashflow generiert und bisher keine rechtlich bindenden Eigenkapitalzusagen vorgelegt wurden, sehen Berater das Gebot als hochriskant und pochen auf klar definierte Equity-Backstops nach dem Vorbild des Twitter-Deals.
  • Evercore (EVR): Roger Altman von Evercore betont in der Debatte um die Warner-Deals die Komplexität milliardenschwerer M&A-Transaktionen, die zunehmend als stark fremdfinanzierte LBOs strukturiert sind. Er hebt hervor, dass gerade in Medien- und Tech-Deals die Qualität der Finanzierung – inklusive wasserdichter Eigenkapitalzusagen und der Struktur von Trusts – entscheidend für die Bewertung konkurrierender Angebote ist.
  • Lululemon (zweite Perspektive): Neben der Beteiligung von Elliott Management spielt auch der anstehende Führungswechsel bei Lululemon eine Rolle, da der aktuelle CEO seinen Rücktritt für Ende Januar angekündigt hat. Der Markt spekuliert, dass ein neuer Managementansatz helfen könnte, die Marke besser gegen wachsende Konkurrenz im Premium-Athleisure-Segment zu positionieren.
  • Micron (Sektor-Effekt): Die Aktie von Micron legte vorbörslich zeitweise um rund 10–14 % zu und war damit der größte Gewinner im S&P 500, bevor es im regulären Handel zu Gewinnmitnahmen kam. Analysten sehen in der positiven Überraschung eine Bestätigung für die Stärke des KI-Handels, zugleich aber auch eine gesunde Skepsis im Markt, der angesichts der Oracle-/Blue-Owl-Schlagzeilen genau hinschaut, wo die Grenzen des aktuellen Booms liegen.

KALENDER Firmen & Unternehmen

EARNINGS

  • FEDEX: FedEx (FDX) – Q2-Geschäftszahlen, nach US-Börsenschluss
  • NIKE: Nike (NKE) – Ergebnisse Q2 des Geschäftsjahres, nach US-Börsenschluss
  • ACCENTURE: Accenture (ACN) – Q1-Geschäftszahlen wurden vor US-Markteröffnung veröffentlicht

MAKRO

  • USA_CPI: USA – Verbraucherpreise (CPI) November, bereits veröffentlicht; Headline 2,7 % J/J, Kernrate 2,6 % J/J
  • USA_JOBLESSCLAIMS: USA – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Veröffentlichung am Nachmittag (MEZ)
  • USA_PHILADELPHIAFED: USA – Philadelphia Fed Index, Veröffentlichung am Nachmittag (MEZ)
  • EUROZONE_EZB: Eurozone – Zinsentscheid der EZB, Einlagenzins unverändert bei 2,0 %, Refinanzierungssatz bei 2,15 %
  • UK_BOE: Großbritannien – Zinsentscheid der Bank of England, Markt erwartet Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 3,75 %
  • JAPAN_BOJ: Japan – Anstehender Zinsentscheid der Bank of Japan, Markt spekuliert auf Zinserhöhung um 25 Basispunkte

IM BLICKPUNKT

  • UBS zu RAA: Die UBS hat Rational von „neutral“ auf „buy“ hochgestuft und das Kursziel angehoben, da die Bewertung inzwischen unter dem historischen Durchschnitt liegt und sich das Chartbild nach dem Sprung über den GD50 aufgehellt hat.
  • Unspecified zu IFX: Analysten bestätigen ihre positive Einschätzung für Infineon, sehen nach der Bestätigung der starken Speicherchip-Nachfrage durch Micron jedoch vor dem Jahreswechsel keinen akuten Handlungsbedarf und verweisen auf die etablierte Handelsspanne zwischen 32 und 38 Euro.
  • Ryan Detrick zum US-Markt: Marktstratege Ryan Detrick hebt hervor, dass trotz schwächerer Tech-Schwergewichte wie Oracle die Marktbreite zunimmt, mit mehr 52-Wochen-Hochs an der NYSE und einem steigenden Anteil der S&P-500-Titel über ihren 50- und 200-Tage-Linien.
  • Ryan Detrick zu High Yield: Detrick betont, dass echte systemische Risiken im Tech- und KI-Sektor sich in High-Yield-Unternehmensanleihen zeigen müssten, diese aber weniger als 1 % unter Allzeithoch notieren – ein Hinweis darauf, dass er derzeit keinen beginnenden Dominoeffekt sieht.
  • Ryan Detrick zu KI-Gewichtung: Er verweist zudem darauf, dass KI-Aktien inzwischen rund 46 % des S&P 500 ausmachen, gegenüber 27 % im Jahr 2022, und dennoch die Kursgewinne zuletzt breit auf Equal-Weight-Indizes, den Russell 2000 sowie internationale Märkte und Zykliker übergegriffen haben.